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Mr Monster

Mr Monster

Titel: Mr Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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erklärte er. »Ich will das Essen genießen und spüre dabei nicht gern, wie traurig die Spielsachen sind.«
    Ich öffnete die Tüte und zog ein Stück hartes braunes Brot heraus. Es kostete mich eine gewisse Überwindung, langsam zu kauen, damit mir nicht schlecht wurde. Es schmeckte köstlich, aber das lag wohl vor allem an meinem Hunger.
    Forman lehnte mit verschränkten Armen an der Anrichte und beobachtete mich. Nach ein paar Bissen ergriff er abermals das Wort.
    »Demnach weißt du also erheblich mehr über Mkhai, als du zugibst.« Er benahm sich merkwürdig. Anscheinend tat er so, als sei er wütend, doch er war nicht wütend. Dann fiel mir ein, dass er nur wütend wurde, wenn er meinen Zorn spürte. Im Augenblick waren wir ruhig, vorsichtig und wachsam.
    Er war ein unbeschriebenes Blatt, und es war Zeit, es zu füllen. Er sollte mir vertrauen, also konzentrierte ich mich darauf, ihm zu vertrauen. Ich durfte nicht nur so tun, denn das würde nicht klappen. Ich musste ihm tatsächlich vertrauen, mich auf ihn verlassen und mich so fühlen, als würden wir gemeinsame Sache machen. Wenn ich mich auf ihn konzentrierte, erreichte ich nichts. Ich wusste, wie er tickte, konnte mich aber nicht mit ihm identifizieren. Empathie war mir nicht möglich. Also konzentrierte ich mich auf meine eigenen Reaktionen auf ihn und die Situation und versuchte, mich mit den Beschränkungen abzufinden, die Forman unserer Beziehung auferlegt hatte. Ich entspannte mich und bemühte mich, ihn ebenso zu behandeln wie Mom oder meinen Freund Max.
    »Im Auto haben Sie gesagt, Ihrer Meinung nach könne Mkhai kurz vor seinem Tod Mr. Crowleys Körper übernommen haben. Das ist sehr einleuchtend, weil Crowleys Leiche nie gefunden wurde. Wäre Crowley einfach so gestorben, dann wäre die Leiche aufgetaucht, doch falls Crowley gestorben ist, nachdem Mkhai seinen Körper übernahm, dann hat er sich zu Brei aufgelöst und ist verschwunden.«
    Forman nickte. »Anscheinend weißt du recht gut über ihn Bescheid.«
    »Dabei haben Sie allerdings übersehen, dass Mkhai die ganzen vierzig Jahre, während Sie ihn suchten, schon Crowley war.«
    Formal lächelte höhnisch. »Aus Liebe.«
    »Ja«, bestätigte ich. »Aus Liebe. Vor vierzig Jahren kam Mkhai in einem nagelneuen Körper hierher und wollte ein neues Leben beginnen, wie er es schon oft getan hatte. Wie lange blieb er gewöhnlich in einem Körper, ehe er weiterzog?«
    »Höchstens ein Jahr«, antwortete Forman. »Wenn du alles erreichen, wenn du jedermann sein kannst, dann gibt es keinen Grund, länger zu verweilen.«
    »Hier hat er einen Grund gefunden«, sagte ich. »Ihr Name ist Kay.«
    Forman lachte unvermittelt und herablassend. »Kay Crowley? Mkhai war jahrtausendealt. Königinnen und Kaiserinnen waren ihm zu Willen, er hatte Sklavinnen und fanatische Anhängerinnen, Priesterinnen und Anbeterinnen. Was hatte ihm Kay im Gegensatz zu einer ganzen Historie schöner Frauen schon zu bieten?«
    »Liebe.«
    »Liebe bekam er genug.«
    »Keine wahre Liebe.« Ich beugte mich vor. »Sie wissen gar nicht, was das ist. Falls jemand Sie liebt, Forman, dann erwidern Sie die Liebe, und wenn der andere damit aufhört, dann ist es auch bei Ihnen vorbei. Sie kennen keine Verpflichtung, deshalb ist nichts wirklich wichtig. Nichts ist real. Die wahre Liebe aber ist wie ein Schmerz. Echte Liebe bedeutet, sich zu opfern. Mkhai empfand wahre Liebe, als ihm bewusst wurde, dass Kay ihn nie als den akzeptiert hätte, der er war, sondern nur als guten Menschen. Deshalb ließ er die üblen Angewohnheiten sein und besserte sich.«
    Gespannt starrte mich Forman an. »Wie kann ein Soziopath etwas über die Liebe wissen?«
    »Ich habe eine Mutter, die ihr Leben dafür hingibt, Kindern zu helfen, die es weder bemerken noch schätzen und die ihr nie zurückgeben werden, was sie getan hat. Das ist Liebe.«
    Wir betrachteten einander, beobachteten einander, dachten nach. Das war der entscheidende Moment. Jetzt musste das Vertrauen der Sehnsucht weichen. Er musste fühlen, dass ihm etwas fehlte, weil ich genau wusste, was er tun würde: das Gleiche wie immer. Er würde hinausgehen, das Fehlende suchen und herbringen, um es durch Misshandlung zu unterwerfen. Das war für ihn die einzige Art und Weise, mit dieser Welt zurechtzukommen. Während er fort war, würde ich die nächste Phase meines Plans in Angriff nehmen.
    Ich dachte an die Menschen, die ich vermisste.
    »Die Menschen werden nicht durch den Tod definiert«, erklärte

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