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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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für dich zu stark. Es ist zu schwer.«
    »Wirklich?«
    »Jetzt werd endlich erwachsen, ja? Was hast du denn gedacht? Hast du Tomaten auf den Augen, oder was? Ich hab mich so bemüht, geduldig zu sein, dich zu unterstützen. Aber das wird mir jetzt zu viel.«
    »Ich weiß.«
    »Dich nicht in die Arme nehmen zu können, mit dir zusammen sein zu können, dir zu zeigen, was ich für dich empfinde … Und du bist kalt, ja abweisend. Und tust nichts. Und weshalb? Wegen ihm? Wegen diesem Idioten, der dich hinten und vorne betrügt? Wartest du auf seinen Segen?«
    »Nein! Es fällt mir nur schwer, diesen Schritt zu tun.«
    »Wovor hast du Angst? Vor dem Glücklichsein?«
    »Das ist es nicht.« Glaubte ich jedenfalls.
    »Nun, worauf wartest du dann noch?«
    »Die Kinder, Phillip - es geht einfach noch nicht.«
    »Weißt du was?« Peters Miene zeigte seine ganze Frustration, seinen Kummer, seine Resignation. »Das ist okay. Aber ich werde nicht länger hier rumhängen und darauf warten, dass du eine längst überfällige Entscheidung triffst.«
    »Was wirst du tun?«
    »Ich hab’s Dylan gerade gesagt.«
    Das gefiel mir gar nicht. »Wie konntest du?«
    »Ist schon okay. Ich bin in letzter Zeit sowieso seltener gekommen. Ich werde ihn montags noch zu den Adventurers bringen. Ich habe ihm gesagt, ich hätte zu viel zu tun. Aber dass wir uns immer noch an den Montagen sehen.«
    »Wie hat er reagiert?«
    »Er war müde. Er ist ein Kind. Er lebt im Hier und Jetzt. Es hat ihn gefreut, als ich sagte, dass Montag nur zwei Tage entfernt ist.«
    »Ja, also...«
    »Also werde ich ihn montags von der Schule abholen und später unten beim Portier abliefern. Er kann dann allein rauffahren.«
    »Wie bei einer Scheidung? Du kannst ihn nicht mal raufbringen?«
    »Hey, das ist deine Entscheidung, Baby.«
    Und damit umfasste er zärtlich meinen Nacken, gab mir einen sanften Kuss auf den Mund und ging.
    Ich war am Boden zerstört. Und sein Mund war einfach perfekt.
     
    An diesem Februarabend entstiegen Phillip und ich der Mietlimousine und erklommen, tapfer das traute Ehepaar spielend, die Stufen zum Dupont Museum. Da ich weder eine weiße Pelzstola noch einen weißen Mantel besaß, hatte ich mir mit einem weißen Kaschmir-Schultertuch beholfen. Es war ungefähr so warm, als würde man sich in Käsepapier wickeln. Phillip legte seinen Arm um mich, um mich warm zu halten, und ich schmiegte mich an ihn, ausnahmsweise mal froh, ihn zur Hand zu haben. Ich musste an letzte Nacht denken, während wir die lange Marmortreppe zum Dupont Museum hinaufstiegen. Warum ich tat, was ich getan hatte. Es begann damit, dass er zu mir ins Bad kam, nachdem er die Kinder zu Bett gebracht hatte.
    Er sagte: »Jamie, ich würde dich gerne wie geplant morgen zu diesem Wohltätigkeitsball begleiten. Das heißt, wenn du mich noch haben willst.«
    Ich spritzte mir klares Wasser ins Gesicht. Dann sah ich ihn an. »Ach, ich weiß nicht.« Ich war nicht mehr so wütend auf ihn, was vielleicht daran lag, dass ich ihn in den letzten zwei Tagen nicht zu Gesicht bekommen hatte.
    »Nun ja, ich hatte mir schon eine etwas präzisere Antwort erhofft.«
    Ich richtete meine nasse Zahnbürste wie einen Dolch auf ihn. »Wie kannst du überhaupt etwas erwarten?«
    »Ich weiß, dass ich zu viel erwarte, aber ich dachte, wo wir uns doch jetzt eine Zeitlang nicht mehr gestritten haben, könnte ich vielleicht mal wieder in unserem Ehebett schlafen - zum ersten Mal seit sieben Wochen. Vielleicht morgen nach dem Ball...«
    Es machte keinen rechten Spaß mehr, ihn leiden zu sehen. Er schaute mich nur an - weder flehend noch bittend, nur ein direkter Phillip-Blick. Sicher, er hatte mich betrogen, aber er hatte auch erklärt, warum er es getan hatte, und er hatte sich dafür entschuldigt. Er bat mich nicht mit Heulen und Zähneklappern um Vergebung, was ich ihm hoch anrechnete. Ich wollte ihm vergeben, wollte seine Entschuldigung annehmen, wollte versuchen, all das hinter mir zu lassen.
    »Jamie, also was ist? Kann ich zum Ball mitkommen? Und kann ich hinterher bei dir im Bett schlafen?«
    Dr. Rubenstein hatte gemeint, dass Sex uns helfen könnte, die Mauer, die der Zorn zwischen uns errichtet hatte, zu durchbrechen. Aber wie konnte ich mit ihm schlafen, wenn ich andauernd an Peter denken musste?
    »Jamie, ich werde nicht jeden Tag fragen, aber immer mal wieder. So wie ich’s gemacht habe, seit diese dumme, dumme Sache passiert ist. Dass du dich weigerst, mit mir zu schlafen, ist eine wirksame

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