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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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Sie ein bisschen näher zusammen, ja so. Und die Drinks bitte hinter dem Rücken verstecken. Punch! Ich hab sie! Jetzt, bitte!« Er zielte mit seiner Kamera auf uns und machte zwei Fotos. Dabei gab er sich nicht einmal die Mühe, durch den Sucher zu schauen. Ein Zwinkern, dann drehte er sich wieder zu seinen Gesprächspartnern um.
    »Gut.« Sie warf einen Blick auf ihr Klemmbrett. »Jetzt fehlen nur noch zwei.« Sie verschwand ohne einen Gruß oder ein Dankeschön.
    »Tom!« Phillip packte einen seiner Kanzleipartner am Arm.
    Tom Preston drehte sich um und schaute uns an. Er flüsterte seiner Frau etwas zu, und wir konnten beide sehen, wie sie ärgerlich etwas zurückflüsterte. Es war offensichtlich, dass sie nicht wollte, dass ihr Mann sich mit irgendwelchen Kollegen aufhielt, wo sie sich doch unter die High Society mischen konnte. Während sich die beiden Männer unterhielten, reckte sie unhöflich den Hals, blickte sich ständig um. Ihr Mann, Tom, machte es ebenso. Ich beschloss, die beiden zu erlösen. »Entschuldige, Phillip, aber ich glaube, wir sollten unsere Gastgeberin suchen gehen.«
    Nun strahlte die Frau zum ersten Mal. »Ja, natürlich! Tom, wir wollen die beiden nicht länger aufhalten!«
    Der Lärm in der Halle war unerträglich, ich fühlte mich wegen des Schmucks gedemütigt und war wütend auf diese Ziege. Außerdem spürte ich, dass Phillips Frustration wuchs. Er war nicht Herr der Lage, und das gefiel ihm gar nicht. Ich wünschte, Peter wäre hier und würde mich hinter einem Zwei-Meter-Ei vernaschen.
    »Verdammt, Jamie. Wer sind diese Leute?«
    »Weiß ich nicht. Bekannte von Christina, schätze ich.«
    »Wieso hast du mich hierhergeschleppt, wenn du niemanden kennst?«
    »Doch, ich kenne schon welche, es ist nur...« Ich wurde nervös, wollte verhindern, dass er richtig sauer wurde.
    »Also, ich steh hier nicht länger rum wie ein Idiot! Komm, wir sehen uns ein bisschen um.« Er nahm mich bei der Hand und zog mich auf der Suche nach ein paar bekannten Gesichtern hinter sich her durch den Saal.
    Christine zwickte mich in den Po, und ich machte einen erschrockenen Satz. »Hallo, Darling! Du siehst richtig sexy aus von hinten. Keine Ahnung, wie dein Mann es schafft, die Finger von dir zu lassen.«
    Das war Phillips Stichwort. »Nur mit allergrößter Mühe! Danke, dass Sie uns eingeladen haben, Christina.« Er schlang den Arm um mich und zog mich besitzergreifend an sich. Niemand wusste von der Sache mit Susannah. Niemand wusste, dass wir praktisch auseinander waren.
    »Ach ja, Jamie, es tut mir ja sooo leid, dass John Henry dich aus dem Coverfoto rausgeschnitten hat! Das hätte ich nie gedacht!«, quäkte Christina mit aufrichtigem Bedauern.
    »Ach, das macht nichts. Ehrlich.«
    Christina sah aus wie eine Ballschönheit aus den Vierzigerjahren: weißes Haltertop-Kleid, dessen Bänder mit Kristallperlen in ihrem langen Nacken zusammengehalten wurden, dazu eine kurze, geraffte Schleppe. Ich gab ihrem stinkreichen Gatten George einen Luftkuss. George war so ungefähr der unerotischste Mann, den ich kannte. Er stand kerzengerade da, wie ein kleiner Soldat, und streckte sein Schmerbäuchlein raus. Seine schwarzen Haare waren mit Brillantine nach hinten gekämmt, und man konnte die ordentliche Reihe von Transplantaten erkennen, mit der er seinen zurückweichenden Haaransatz zu kaschieren versucht hatte.
    »George, Christina, was für eine illustre Gästeschar. Wir freuen uns sehr, an eurem Tisch sitzen zu dürfen.«
    »Ach, Jamie. Das Vergnügen ist ganz auf unserer Seite.« George gab mir einen Handkuss. »Ich kann’s kaum erwarten, mit Ihnen über die bevorstehenden Wahlen zu reden.«
    Gott steh mir bei.
    Ein hutzeliger kleiner Mann in weißem Smoking watschelte wie ein Pinguin durch den Saal und schlug auf einen kleinen Gong, um die Leute zum Dinner zu rufen. Zusammen mit den Pattens und zwei anderen Paaren, die ebenfalls an unserem Tisch saßen, durchschritten wir einen prächtigen Gang. Die Ehefrauen, Leelee und Fenoula, konnten sich nicht einmal daran erinnern, dass wir uns bereits beim Fotoshooting kennen gelernt hatten.
    Die gesamte Decke des Dupont Museum war mit weißen Birkenzweigen behangen, die einen dichten Baldachin über uns bildeten. Etwa fünfzig Tische für zehn waren im Atrium-Saal verteilt, darauf blutrote Tischdecken und Gestecke aus weißen und roten Rosen, die sich springbrunnenartig über die Tische ergossen. In den Ecken und um die Säulen herum türmte sich noch mehr

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