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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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spät kam und so nass war, aber Darwen beachtete sie kaum. Immer neue Überlegungen gingen ihm durch den Kopf. Rich hatte versprochen, Alexandra anzurufen und ihr alles zu erzählen. Darwen hatte eigene Pläne. Kaum dass er zu Hause war und Eileen es sich mit dem Handy am Ohr auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, ging er in sein Zimmer.
    Es roch nach Öl und Rauch, ein scharfer, bitterer Geruch, der ihm in der Nase brannte. Darwen öffnete das Fenster, um zu lüften, stolperte dabei über den Kricketschläger, der unter seinem Bett herausragte, und öffnete die Tür seines Wandschranks. Erschrocken zog er die Luft ein.
    Das T-Shirt, das er zuvor benutzt hatte, um den Spiegel zu verhängen, war nun, da die Schrubbler ihn vergrößert hatten, zu klein geworden. Deshalb hatte Darwen sich einen abgelegten Regenmantel seiner Tante ausgeborgt. Aber auch der genügte jetzt nicht mehr.
    Der Feind war nicht untätig gewesen: Inzwischen war der Spiegel so groß wie die Tür des Wandschranks. Groß genug, dass ein Schrubbler hindurchpasste. Aus dem einst so kleinen Fenster war eine Tür geworden, die bis zum Boden reichte, und Darwen blickte mit Grauen hindurch. Überall war Öl, glänzend und schwarz. Zwar befand sich der größte Teil der Maschinen außerhalb seines Sichtfelds, aber der Waldboden war mit Kabeln, weggeworfenen Nieten und zerbrochenen Eisenstücken übersät. Während er sich umsah, ertönte ein mechanisches Dröhnen, und ein Funkenregen ging von der rechten Seite des Spiegelrahmens auf den Boden nieder. Sie waren wieder bei der Arbeit!
    Darwen zog die Tarnschirmvorrichtung auf, presste sie fest an seine Brust, holte tief Luft, um sich ein wenig Mut zu machen, und trat dann durch den Spiegel. Kaum war er hindurch, packte ihn das Grauen. Den grünen, schönen Wald, den er bei seinem ersten Besuch vorgefunden hatte, gab es fast gar nicht mehr. An seine Stelle war eine Industriewüste getreten, die von einer Reihe riesiger, schwarzer Maschinen beherrscht wurde, die sich wie eine Mauer zwischen den beiden Baustellen erstreckte. Überall liefen Schrubbler und Knatscher herum. Die Knatscher kippten Schubkarren mit einem Zeug aus, das wie Kohle aussah, und schaufelten es in die Feuerklappen, die alle paar Meter in der Wand aus Maschinen aufklafften.
    Das ist ein Generator, dachte Darwen.
    Aber es musste mehr sein als nur das. Hier musste es um etwas anderes gehen als um die Erzeugung von Dampf oder Strom, denn Motte hatte ja gesagt, dass es sich bei der Energie, die für die Tore erforderlich war, um etwas Anderes, Besonderes handelte. Die Wächter kontrollierten diese Energie, produzierten sie vielleicht sogar. Wie wollten die Schrubbler ihre selbst hergestellten Tore also öffnen?
    Darwen glitt zwischen die verbliebenen Bäume, um nicht zu nahe an die Maschinen heranzukommen, und hielt dann schnell auf die Schrubbler-Tore zu. Der Maschinenkomplex war riesig, ein großer Dschungel aus dunklem Eisen, der Rauch und Dampf ausstieß. Darwen wurde übel, obwohl er nicht sagen konnte, ob es am Rauch lag oder ob es einfach eine heftige Reaktion darauf war, was mit dem Wald und den Geschöpfen geschah, die dort lebten.
    Von Motte war nichts zu sehen.
    Er sah noch einmal zu der Maschinenwand hinüber, und jetzt, da er sie von der Seite betrachtete, wirkte sie gar nicht mehr so sehr wie eine Mauer, sondern eher wie eine große Röhre mit vielen Teilabschnitten, die miteinander verbunden waren wie Batterien in einer Taschenlampe.
    Das war es! Batterien.
    Daran erinnerten Darwen diese Apparate. Die ganze Konstruktion sollte nicht nur Energie erzeugen, sondern sie auch speichern und den Toren zugänglich machen, die sie gebaut hatten. Am äußersten Ende – zwischen der Reihe von Batterien, die zu seinem eigenen Spiegel lief, und dem Ring aus Eisentoren – stand eine ausufernde, riesige Maschine, die grotesker und komplexer war als alles, was er zuvor gesehen hatte. Von ihr ging das ständige Summen aus, das er hörte. Rote Lämpchen leuchteten überall auf den Anzeigetafeln, und Drähte und Kabel ringelten sich zu den Batterien und weiter zu den Toren. Das musste das Herz der ganzen Anlage sein.
    Und dann fiel Darwen noch etwas auf. In der Mitte dieser Eisenkonstruktion befanden sich zwei kleine Öffnungen, die der Feuerklappe an dem Ofen in der Schule ähnelten. Beide waren von unzähligen Schaltern, Hebeln und Skalen umgeben, und während die rechte Klappe dunkel war, besaß die andere eine Blende, durch die dasselbe

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