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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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flackernde, blaue Licht ausstrahlte, wie Rich und er es im Hausmeisterkeller gesehen hatten.
    Also hier öffnet es sich, dachte er. Sie haben ein Portal gebaut, und es führt direkt zur Hillside.
    Es war seltsam, dass so viel Mühe darauf verwandt wurde, etwas so Kleines zu bauen, durch das die Schrubbler und Knatscher niemals hindurchpassen würden. Aber vielleicht sollte dieses Portal später noch ebenso vergrößert werden wie der Spiegel …
    »Hallo, Darwen.«
    Er hörte die Talfee erst kaum, als sie ihn ansprach, und als er sie ansah, schwand die Freude über ihr Erscheinen sofort wieder.
    »Motte!«, rief er. »Was ist passiert?«
    Die Talfee sah erschöpft und mitgenommen aus. Ein Flügel war angeknackst, und das grüne Licht auf ihrer Brust, das einmal so hell gestrahlt hatte, war stumpf geworden und flackerte leicht.
    »Wir werden nicht mehr viel länger durchhalten«, sagte sie. »Die Luft. Die Bäume. Die Schrubbler zerstören diesen Teil der Welt. Unsere einzige Hoffnung ist, dass der graue Nebel sie bald erobert.«
    »Sag das nicht«, flüsterte Darwen. »Könnt ihr nicht woanders hingehen?«
    »Talfeen sind an das Land gebunden, in dem sie geboren wurden«, sagte Motte. »Wir können nicht einfach umziehen. Wir werden mit diesem Wald sterben.«
    »Wir müssen sie aufhalten«, sagte Darwen.
    »Wir wissen nicht, wie«, seufzte die Talfee. »Jeden Tag hoffen wir auf das Eingreifen der Wächter, aber sie kommen nicht, und jetzt …«
    Ihre Stimme erstarb.
    »Ihr dürft nicht aufgeben«, sagte Darwen. »Die Wächter kommen bestimmt.«
    »Die Schrubbler haben damit angefangen, die Energie zu erzeugen, die ihre Tore öffnen soll«, sagte Motte. »Wir wissen nicht, wie sie es tun. Aber wenn sie genug Energie haben, dann wird alles verloren sein.«
    »Diese besondere Energie«, sagte Darwen, »was ist das?«
    Die Talfee schüttelte müde den Kopf.
    »Sie ist anders als jene, die von den Wächtern eingesetzt wird«, erklärte sie. »Das können wir spüren. Es ist eine enorme Kraft, die nicht von dieser Welt ist.«
    »Du meinst, sie kommt aus meiner Welt, von der anderen Seite der Spiegel?«, überlegte Darwen.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Motte wieder. »Es hieß immer, dass die Energie aus eurer Welt hier eine Gefahr darstellen würde, dass sie das Gegenteil von jener sei, mit der unsere Portale betrieben werden – wie eine rückwärtsgerichtete Spiegelung. Aber vielleicht haben die Schrubbler eine Möglichkeit gefunden, sie zu verwenden, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie sie das angestellt haben könnten. Die Schrubbler sind Geschöpfe voller Hass und Gewaltbereitschaft. Sie sind nicht in der Lage, etwas zu erschaffen, und haben kein Interesse daran, etwas aufzubauen. Sie können nur zerstören. Hier ist eine andere Kraft am Werk, Darwen, und ich fürchte, sie wird uns alle vernichten, bevor wir herausfinden, woraus sie besteht.«
    Darwen wollte etwas sagen, aber in diesem Augenblick schaltete das Dröhnen der Maschinen in eine höhere Tonlage. Lichter blitzten auf, und unterhalb des kleinen Portals, dessen bläuliches Licht kurz weiß wurde, drang ein dicker Dampfschwall heraus. Eine Lampe leuchtete grün, und einer der Schrubbler, der in der Nähe gearbeitet hatte, sprang mit langen Sätzen herbei. Er nahm einen großen, solide wirkenden Helm, der vorne mit einer dicken Glasplatte versehen war, und schob ihn sich über den Kopf. Darwen musste an eine Schweißermaske denken oder an einen Taucherhelm. Der Schrubbler zog sich noch ein Paar metallverstärkte Handschuhe an und nahm eine lange Metallzange zur Hand. Vorsichtig schob er die geöffnete Zange in den dünnen Vorhang aus pulsierendem, blauem Licht, presste sie zusammen und zog sie dann heraus. In den Klauen der Zange steckte nun etwas, das er weit von seinem Körper entfernt hielt, als fürchtete er, es könnte wie eine Bombe jeden Augenblick explodieren.
    Darwen kniff die Augen zusammen, um den Gegenstand besser zu sehen: Er war klein und bunt, und als der Schrubbler ihn behutsam in die zweite Öffnung setzte, stieß er ein dünnes, elektronisches Wimmern aus.
    Nein, dachte Darwen, es wimmert nicht, es miaut!
    »Das ist das Spielzeugkätzchen von Genevieve Reddock!«, stieß er überrascht im Flüsterton aus.
    Der Schrubbler schloss die Metalltür sorgfältig. Nun erklang das Miauen des Plastikkätzchens nur noch gedämpft heraus. Er legte Helm und Handschuhe ab und bewegte wieder ein paar Schalter. Lichter flammten auf, und Zeiger

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