Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
Vom Netzwerk:
umwerfend. Nächstes Jahr versuchen wir es zur Abwechslung mal mit Paris, würde ich sagen.«
    Rich starrte entsetzt auf die Wunde, die Alexandra nun mit einem Taschentuch umwickelte, das sie mit dem Gürtel aus ihrer Jeans festzurrte.
    »Das sollte die Blutung stillen«, sagte sie. »Kannst du gehen?«
    »Ich glaube schon«, sagte Rich, der leicht grün im Gesicht aussah. »Jedenfalls ein Stück. Wie sehr ich heute bei der Halloween-Party noch herumhüpfen werde, weiß ich nicht.«
    »Na super«, unterbrach ihn Alexandra, die sich zum Wächter-Gebäude umgedreht hatte. »Ich hatte ganz vergessen, dass es so viele Stufen waren.«
    Rich drehte den Rollstuhl grimmig um und zog ihn rückwärts die Treppe hinauf. Zwar wirkte er nicht ganz sicher auf den Beinen, aber sehr entschlossen. Darwen und Alexandra halfen ihm nach Kräften, indem sie an den kleinen Vorderrädern anfassten und schoben, aber trotz seiner Verletzung musste Rich doch den größten Teil der Anstrengung allein bewältigen, und als er oben angekommen war, sah er blass und erschöpft aus.
    »Ich übernehme jetzt«, sagte Darwen und streckte seinen schmerzenden Rücken. Den Weg die Treppe hinauf hatten sie vornübergebeugt und seitwärts wie Krabben zurückgelegt. »Hier entlang.«
    Vor ihnen, hinter dem Kreis mit den steinernen Portalen, führte ein Tunnel direkt in die Mitte des Gebäudes, zum Platz mit den Thronen und dem von der Kuppel überwölbten Becken. Mit vereinten Kräften zogen sie den Rollstuhl auf die runde Plattform in der Mitte, hin zu dem leeren Thron. Und während Rich Atem schöpfte, betrachtete Darwen die Flüssigkeit. Sie war dunkler geworden, und auch das flackernde Licht erschien gedämpfter als zuvor.
    »Ich hoffe, es funktioniert«, sagte er.
    Keuchend hoben sie Mr. Peregrine aus dem Rollstuhl und auf den steinernen Sitz. Dann traten sie zurück.
    Wellenförmig glitt Licht über den Kreis der Throne, wie Energie, die aus einem neu geschalteten Stromkreis drang.
    »Es klappt!«, sagte Alexandra.
    Und tatsächlich sah es einen Augenblick lang wirklich so aus. Die Wächter schienen sich in ihrem Schlaf zu regen, und bernsteinfarbenes Licht spülte durch das Becken. Doch dann wurde es wieder dunkel, und es war, als ob die Wächter vor ihren Augen noch mehr alterten. Spinnweben breiteten sich über Mr. Peregrines Gesicht und seinen Händen aus, und eine neue, schreckliche Blässe zog über seine Haut, sodass er Darwen an eine Wachsfigur erinnerte.
    »Wir müssen ihn rausholen!«, rief er. »Es funktioniert nicht!«
    Aber so sehr sie auch an ihm zogen, der alte Mann bewegte sich nicht. Darwen, Rich und Alexandra waren bereits ziemlich erschöpft, zogen aber noch so lange weiter, bis sie kaum noch stehen konnten. Erst dann setzten sie sich geschlagen auf die Steintreppen.
    »Wir haben alles nur noch schlimmer gemacht«, sagte Darwen. »Jetzt wird er nie wieder aufwachen. Und die anderen Wächter schlafen auch tiefer als je zuvor.«
    »Als hätten sie sich mit seinem Koma angesteckt«, sagte Alexandra nachdenklich.
    »Okay«, sagte Rich. »Überlegen wir mal. Was können wir tun, um diese Entwicklung rückgängig zu machen?«
    »Nix«, sagte Darwen. »Gar nichts. Es ist vorbei.«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Rich, der über sein verletztes Bein rieb. »Die Wächter sind mit dieser Welt hier verbunden, nicht wahr? Vor allem mit den Portalen. Also müssen wir wieder etwas Energie in diese Tore leiten und ihnen auf diesem Weg etwas Kraft zuführen, versteht ihr? Als ob man eine Batterie wieder auflädt.«
    »Aber die Wächter kontrollieren doch die Energie«, sagte Alexandra. »Wenn wir sie nicht von ihnen bekommen, woher dann?«
    »Von dort, wo sich auch die Schrubbler bedienen«, sagte Rich. »Sie haben sich doch ihre eigene Energiequelle gebastelt. Wir müssen nur etwas von ihrer Energie zu den Toren zurückleiten, die noch mit den Wächtern verbunden sind. Auf diese Weise können wir vielleicht das ganze System aufrütteln und sie damit wecken …«
    »Aber die Energie der Schrubbler ist eine andere«, sagte Darwen. »Sie könnte auch alles nur noch schlimmer machen.«
    »Bessere Ideen sind jederzeit willkommen«, sagte Alexandra.
    Eine Weile saßen sie alle schweigend da, dann nickte Darwen.
    »Okay«, sagte er mit einem Blick auf die schlafenden Wächter. »Aber es muss jemand hier bei ihnen bleiben.«
    »Das mache ich«, schlug Rich vor. »Ich würde euch sowieso nur behindern mit meinem Bein. Ihr müsst einen Weg finden, um

Weitere Kostenlose Bücher