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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: A.J. Hartley
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Tor unter Strom setzen«, erklärte sie.
    Die Schrubbler waren nicht besonders ordentlich und räumten nichts weg. Die Werkzeuge und Materialien, die sie benutzt hatten, lagen überall herum, und Darwen brauchte nicht lange, bis er zwei dicke Rollen Isolierdraht gefunden hatte. Alexandra nahm den Tarnschirm, und sie gingen zum Generator hinunter. Eine Art Gondel, etwa so groß wie ein kleines U-Boot, saß jetzt neben den Energieableitungen. Auf einem zentralen Armaturenbrett waren Kabel mit Schrauben mit gefrästem Rand an zahlreichen Anschlussbuchsen befestigt, aber nicht alle Anschlüsse waren besetzt. Alexandra stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm die Schalter in Augenschein.
    »Ich glaube, die hier sind abgeschaltet«, sagte sie. »Steck den Draht hier rein.«
    »Du glaubst , sie sind aus?«, fragte Darwen.
    »Bin ich vielleicht ein Experte für Schrubbler-Technik?«, zischte sie.
    Darwen schluckte, dann schloss er die Augen und schob zwei Enden des Drahts in die leeren Buchsen. Als nichts passierte, zog er die Schrauben fest.
    »Äh … Darwen?« Alexandras Stimme klang seltsam unsicher, aber deutlich verängstigt.
    »Was denn?« Darwen drehte sich um.
    »Was ist das?«
    Sie starrte auf das gondelähnliche Ding, das neben dem Generator angebracht worden war. Die Außenhülle war aus nietenbeschlagenem Eisen, und die einzige große Klappe war mit einer dicken Glasscheibe versehen. Darwen, der immer noch die Kabel festhielt, trat näher und blickte ihr über die Schulter.
    »Wir haben keine Zeit«, begann er, aber dann versagte ihm die Stimme.
    Die Kapsel war matt erleuchtet, und das dicke Glas gab nur einen verzerrten Blick ins Innere frei, dennoch konnte er seltsam kleine Sitze erkennen, Gurte zum Festschnallen und Kopfbefestigungen für Stromkabel.
    »Das sieht aus wie eine Hinrichtungskammer.«
    »Wie mehrere elektrische Stühle«, sagte Alexandra. »Das wird ja immer besser hier. Es sind zehn Stück – hier gibt es jederzeit freie Plätze.« Ihre ironische Bemerkung sollte darüber hinwegtäuschen, wie erschüttert sie war.
    »Ich glaube nicht, dass es für Hinrichtungen gedacht ist«, meinte Darwen. »Oder zumindest nicht in erster Linie.«
    »Die Sitze sind so klein«, sagte Alexandra erschauernd. »Komm. Wir müssen die Kabel anschließen.«
    Sie wandte sich um und lief den Hügel hinauf.
    »Warte!«, rief Darwen und stolperte hinter ihr her. Sie trug immer noch den Tarnschirm, und er beeilte sich, um in ihrer Nähe zu bleiben. Die Kabel waren schwer, ließen sich aber leichter bändigen, als er ein paar Meter abgewickelt hatte. Es dauerte nicht lange, und sie waren wieder auf der Spitze des Hügels und untersuchten die Tore der Wächter, um dort eine Möglichkeit zum Einstöpseln zu finden.
    »Los, mach schon«, sagte Darwen, erschöpft vom Gewicht der Rollen auf seiner Schulter. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Ich tu mein Bestes«, erwiderte Alexandra, »aber in diesem Rauch hier kann ich nicht viel sehen. Warte mal! Hier. Wir müssen erst eins dieser Kabel hier trennen …«
    Ein leises Plopp war zu hören, und das Summen des Tores erstarb.
    »Okay«, sagte sie, »gib mir deine Kabelenden.«
    Darwen tat, wie ihm geheißen, und schob ihr das Kabel durch den Rauch entgegen. Sie nahm es ihm ab und sagte kurz drauf schlicht: »Erledigt. Jetzt müssen wir es nur noch anschalten.«
    Sie liefen zurück zum Generator und der kleinen Kapsel mit den winzigen Sitzen.
    »Warte.« Darwen packte den runden Griff der seitlich angebrachten Luke. »Ich muss das sehen.«
    »Darwen, nicht!«, zischte Alexandra. »Das ist zu gefährlich!«
    Aber Darwen war schon halb in der Kapsel verschwunden.
    Innen war sie einem U-Boot noch ähnlicher: überall genietetes Eisen und lose Kabel. Darwen nahm auf einem der kleinen Sitze Platz und sah sich nach Armaturen um, die seinen Verdacht bestätigen würden. Dann nahm er die helmartige Vorrichtung in die Hand, von der sich ein paar Drähte ringelten, und betrachtete sie genau, bis er durch das Fenster in der Luke draußen eine Bewegung wahrnahm. Er sah Alexandras entgeistertes Gesicht, ihre weit aufgerissenen Augen und ihre stocksteife Haltung, und hinter ihr sah er den Grund, wieso.
    Ein riesiger Schrubbler stand mit geöffnetem Maul und angespannten grünlichen Muskeln nur ein paar Zentimeter hinter ihr. Er prüfte die Anzeigentafeln an der Maschine und schien sie nicht bemerkt zu haben – aber wenn er auch nur einen kleinen Schritt nach links tat, oder Alexandra das
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