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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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richtete seine Waffe auf das Polizeiauto. Der zweite Polizist konnte gerade noch beiseite springen, bevor der Schrubbler schoss. Ein tödlicher Bogen blauweißer Energie zuckte durch die Nacht, und der Wagen flog in die Luft.
    Der Polizist rannte zum Schulgebäude. Aus der Stille, die plötzlich entstanden war, tönte eine strenge Stimme:
    »Guten Abend, Kinder.« Miss Murray lächelte ruhig. »Bereit zum Lernen?«
    »Lauft!«, brüllte Darwen.
    Seine Aufforderung war nicht mehr nötig. Alexandra rannte bereits in die Richtung, in der Nathan verschwunden war. Rich humpelte zu den Bäumen und dem Einkaufszentrum hinüber. Einer der Schrubbler zielte auf seinen Rücken und schoss.
    Das Gelände wurde von einem grellen Blitz erhellt, als ob über ihnen Lichter zuckten, und dann ging eine der großen Zypressen in Flammen auf. Rich rannte weiter.
    »Schießt nicht auf die Kinder!«, brüllte Miss Murray. »Fangt sie!«
    Wie aufs Stichwort rasten dröhnend zwei riesige Motorräder mit zahllosen Rohren und Auspuffen durch das Tor, jeweils mit einem Beiwagen ausgestattet, in dem ein massiger Schrubbler hockte, der ein Netz schwang. Hinter ihnen rückten die Knatscher heran. Manche von ihnen hatten Werkzeug bei sich, mit dem sie sich sofort an dem lädierten Portal zu schaffen machten, andere schleppten Käfige auf Rädern mit sich. Dann folgte etwas Riesengroßes, das sich regelrecht durch das Tor hindurchquetschen musste. Haare wie Drahtseile hingen ihm ins Gesicht, und es hatte ellenlange Krallen, bei denen Darwen sofort an die Rillen in der Wand von Mr. Peregrines Geschäft denken musste. Am Schluss folgte eine vertraute Gestalt mit einer Kapuze, die langsam durch das Tor glitt, um das Chaos zu begutachten.
    All das nahm Darwen im Bruchteil einer Sekunde in sich auf, dann rannte er hinter Alexandra her.
    »Dort entlang!«, rief Miss Murray hinter ihm.
    Eines der Motorräder folgte ihm, das andere fuhr in die Richtung, die Rich eingeschlagen hatte. Darwen hastete über den Rasen des Sportplatzes, aber er konnte kaum etwas sehen; nur der zuckende Scheinwerferkegel des Motorrads, das unaufhörlich näher kam, erhellte den Weg vor ihm ein wenig. Daher erkannte er erst spät und mit ziemlich großer Überraschung, dass Alexandra direkt vor ihm war und nicht mehr rannte. Stattdessen beugte sie sich vor, spannte etwas …
    Das Katapult!
    Gerade rechtzeitig wurde ihm klar, was sie vorhatte, und er sprang beiseite, als ein riesiger, getrockneter Klumpen Lehm, hart wie ein Ziegelstein, an ihm vorüberflog. Er traf den Motorradfahrer mit Wucht gegen die Brust und schlug ihn rückwärts vom Sitz der Maschine, die daraufhin führerlos zur Seite schlingerte.
    »Guter Treffer!«, rief Darwen anerkennend, während der Schrubbler mit dem Netz aus dem Beiwagen sprang.
    »Das wird noch besser«, sagte Alexandra, die das Gegengewicht wieder zurückzog und einen neuen Klumpen Lehm in die Schlinge legte. Neben dem Katapult war ein richtiger Stapel säuberlich zurechtgeschnittener Lehmbrocken aufgetürmt. Nathan und seine Freunde hatten offenbar beabsichtigt, den ganzen Abend auf alles zu schießen, was in ihre Reichweite kam.
    »Das ist zu weich«, sagte Darwen. Die Brocken waren an den Seiten glatt und glitschig. »Damit können wir sie nicht aufhalten.«
    »Weiß ich«, sagte Alexandra. Sie fasste nach einem der großen Totenkopfohrringe, die sie immer trug, nahm ihn ab und drückte ihn in die orangefarbene Erde. »Aber das hier.«
    Damit spannte sie den Wurfarm und peilte ihr Ziel an wie ein Heckenschütze. Der Schrubbler aus dem Beiwagen kam angerannt, das Netz im Anschlag. Alexandra wartete eine Sekunde. Dann noch eine. Das Ungeheuer hatte sie fast erreicht. Es hob das Netz.
    Sie schoss.
    Der Lehm traf den Schrubbler feucht und weich im Gesicht. Er versuchte den Dreck wegzuwischen, lief dabei aber weiter, und eine Sekunde lang, die sich anfühlte wie zehn, sah es so aus, als würde er sie trotz des Treffers erreichen. Doch dann sahen sie, dass sich eine heftige Rötung über sein Kinn zog. Der Schrubbler blieb stehen, griff wild nach dem brennenden Fleck, der nun so hell aufflammte wie Richs Magnesiumstreifen. Er stieß einen fürchterlich lauten Schrei aus, ein wüstes Brüllen voller Wut und Hass, und dann stand sein ganzer Kopf in Flammen, sein Körper, seine Arme, seine Beine. Das Brüllen wurde zu einem durchdringenden Heulen, und plötzlich gab es eine Explosion blassen Lichts. Und dann war da nichts mehr. Wo zuvor der Schrubbler

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