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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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antwortete sie.
    »’tschuldigung?« Darwen hatte keine Ahnung, was sie damit meinte. »Ich dachte, du hättest mir zugewinkt. Aber ich kann auch wieder gehen.«
    »Du bist aus England, oder?«, erkundigte sich das Mädchen.
    »Jau«, sagte Darwen. »Ich meine, ja«, verbesserte er sich rasch, weil er an den Rat seiner Englischlehrerin dachte, »normales« Englisch zu sprechen.
    »Hm«, sagte das Mädchen. »Also, setzt du dich jetzt hin oder was?«
    Darwen, der noch immer ein wenig verwirrt war, setzte sich ihr gegenüber an den Tisch.
    »Ich war mal in England«, erklärte sie ihm jetzt. »In London. Wir waren im Tower, an der Tower Bridge, bei Madame Tussaud’s im Wachsfigurenkabinett und im Buckingham-Palast. Die Queen habe ich aber nicht gesehen.«
    »Oh«, sagte Darwen, dem gerade auffiel, dass sie zu ihrer Uniform ein paar große Ohrringe trug, bei denen es sich tatsächlich um Totenköpfe in Leuchtfarben handelte, die irre grinsten. »Da war ich noch nie.«
    »Aber du bist aus England?«, hakte sie nun skeptisch nach.
    »Jau«, sagte Darwen. »Aber aus dem Norden.«
    »Du meinst, aus Schottland?«
    »Nein. Aus Nordengland. In der Nähe von Manchester und Liverpool.«
    »Hm«, machte sie wieder und schien sich nicht ganz sicher zu sein, was sie von ihm halten sollte. »Ist das der Grund, weshalb du dich so komisch anhörst?«
    »Wieso komisch?«, fragte Darwen.
    »Na, so wie du eben sprichst«, erwiderte sie. »Deinen Akzent meine ich. In London haben die Leute anders geredet. In den englischen Filmen auch. So wie du spricht in Mary Poppins niemand.«
    »Nee«, stimmte Darwen ihr zu. »Da ist wohl was dran.«
    »Da iss wo’was dran«, wiederholte das Mädchen und ahmte seine leicht nuschelnde Sprechweise nach. Darwen wurde rot. »Du hast meine Mom gestern fast umgebracht, als du durch die Passage gerannt bist, als ob es irgendwo brennt. Was sollte das denn überhaupt?«
    »Oh«, machte Darwen und wandte den Blick ab, »ich war nur … in Eile.«
    »Wenn du das nächste Mal in Eile bist, dann solltest du vielleicht irgendwo hingehen, wo weniger Leute unterwegs sind«, sagte das Mädchen. »Dann werden die Krankenhausrechnungen nicht ganz so teuer.«
    Darwen nickte vage, sagte aber nichts.
    Okay, dachte er, wenn ich nächstes Mal ein gruseliges Geschöpf, das es eigentlich gar nicht gibt, bis hin zu einem Laden voller Spiegel verfolge, werde ich ganz besonders vorsichtig sein …
    »Tja«, sagte das Mädchen und streckte die Hand aus, als habe sie beschlossen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. »Ich bin Alexandra O’Connor. Alexandra heißt ›Beschützerin des Volkes‹. Meine Freunde nennen mich Alex.«
    »Darwen Arkwright«, stellte Darwen sich vor. »Du kannst Darwen zu mir sagen. Und ich denke, ich werde dich Alexandra nennen, wenn dir das nichts ausmacht.«
    »Magst du Shakespeare?«, fragte sie unvermittelt und in einem eher geschäftsmäßigen Ton. »Letztes Jahr habe ich Ein Mittsommernachtstraum im Piedmont Park gesehen. Elfen und so. Bisschen albern, aber ganz lustig. An einer Stelle habe ich mir fast in die Hosen gemacht.«
    »Hab ich nie gelesen«, sagte Darwen.
    »Bist du sicher, dass du aus England bist?«, fragte das Mädchen und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Ich dachte, bei euch würden alle Shakespeare lesen.«
    »Offenbar nicht.« Darwen fing langsam an, sich zu ärgern. »Aber ich lese gerne.«
    »Comics und so was? Bücher über Sport? Etwas anderes lesen die Jungs hier nämlich nicht.«
    »Nein, so was nicht.« Was ist das für ein Mädchen?, fragte sich Darwen. »Ich lese alles Mögliche. Gute Bücher. Richtige Bücher.«
    »Nur eben nicht Shakespeare«, bemerkte sie und setzte hinzu: »Solltest du aber mal. Große Literatur ist gut für dich.«
    »Aha«, machte Darwen, dem dieser Spruch nicht besonders gefiel. »Ich lese einfach gern Geschichten.«
    »Hm.« Das Mädchen musterte ihn mit gerunzelter Stirn und schien wenig beeindruckt. »Na ja, vielleicht liest du ihn ja doch irgendwann. Hast du schon was zu essen bestellt?«
    »Nein«, antwortete Darwen.
    »Die meisten Schüler bestellen schon im Voraus, aber da du ja neu bist, wirst du à la carte essen müssen«, sagte sie und reichte ihm die Karte.
    »… la was?«
    »Such dir einfach was aus.«
    Darwen vertiefte sich in die cremeweiße Speisekarte, auf der die Gerichte in einer geschwungenen, verschnörkelten Schrift abgedruckt waren, wie man sie auch für Hochzeitseinladungen verwendete.
    »Was heißt denn au

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