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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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»Ich nicht, aber ich glaube, meine Tante verdient ganz ordentlich.«
    »Nein«, lachte der Junge jetzt. »Ich heiße Rich. Richard Haggerty.«
    »Oh. Ich bin Darwen.«
    »Wie der Wissenschaftler?«, fragte Rich fasziniert.
    »Was?«
    »Na, Charles Darwin. Der Die Entstehung der Arten geschrieben hat, du weißt schon, über Evolution und so.«
    »Nein«, bedauerte Darwen. »Ich schreibe mich mit E. Meine Eltern haben mich nach der kleinen Stadt benannt, wo sie sich kennengelernt haben.«
    »Das ist ja cool«, sagte der Junge. »Grottengrausam«, wiederholte er dann. »Das sagt man in England für schrecklich, oder?«
    Darwen nickte.
    »Das gefällt mir«, sagte Rich und versuchte es mit einer ziemlich schlechten Nachahmung des britischen Akzents. »Was für ein grottengrausamer Tag!« Grinsend verfiel er dann wieder in seinen Südstaaten-Akzent. »Das wird schon werden. Mit der Schule, mein ich.«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich überhaupt wieder hingehe.« Darwen fasste damit zum ersten Mal in Worte, was ihm schon eine Weile durch den Kopf gegangen war. Allerdings wusste er nicht, wie er seine Tante dazu bringen konnte, ihn woanders hinzuschicken.
    »Nein, Mann, du musst unbedingt wiederkommen, echt«, sagte Rich und warf einen Kiesel die Stufen hinunter. »Es ist gar nicht so schlecht, wenn man dieses ganze Herummarschieren nicht so ernst nimmt. Manche der Lehrer sind ein bisschen …« Er suchte nach dem richtigen Ausdruck.
    »Wie Aliens?«, fragte Darwen. »Das hat Alexandra gesagt.«
    »Typisch Alexandra«, grinste der Junge. »Verdammt, vielleicht hat sie recht. Ein paar von ihnen …« Er schüttelte den Kopf und stieß einen Pfiff aus.
    »Der Mathelehrer mag mich nicht«, sagte Darwen.
    »Sumners ist ein totaler Oberdepp«, sagte Rich. »Aber es gibt auch andere, die in Ordnung sind. Mr. Iverson ist cool.«
    »Der Naturkundelehrer?«
    »Jepp. Der leitet auch den Archäologie-Club. Ich bin dort Vorsitzender«, fügte er stolz hinzu. Dann wühlte er in seiner Schultasche und zog schließlich ein abgegriffenes Taschenbuch hervor. »Guck dir das mal an«, sagte er.
    Das Buch hatte vermutlich einmal einen hochglänzenden Umschlag gehabt, der aber nun stumpf, zerknickt und angeschmutzt war. Eine Einführung in die praktische Archäologie stand auf der Vorderseite. Rich strahlte geradezu vor Stolz, während Darwen es genauer in Augenschein nahm. »Das gehört mir«, sagte er. »Das beste Buch aller Zeiten. Hättste nicht gedacht, was, dass ich mich für Archäologie interessiere?«
    »Na ja, ich kenne dich ja gar nicht …«, gab Darwen zurück.
    »Ist schon okay. Ich bin dran gewöhnt, dass die Leute mich für dämlich halten. Rede ich mal nicht über Autorennen oder Grillpartys, dann gucken die Leute immer so.«
    »Wie?«
    »Na, so wie du gerade, als ich ›Archäologie-Club‹ gesagt hab.«
    »Tut mir leid«, sagte Darwen.
    »Hey, kein Problem«, wehrte Rich ab. »Archäologie ist toll, weil es dabei gleichermaßen um Geschichte und um Naturwissenschaft geht. Und du? Was hast du für Hobbys? Bist du ein Fan der Braves?«
    Darwen zuckte die Achseln. »Ich lese viel«, sagte er. »Und ich beobachte Vögel.«
    »Echt?«, fragte Rich.
    »Zu Hause kannte ich die Namen aller Vögel, die ich zu sehen bekam, aber hier …« Darwen seufzte. »Keine Ahnung.«
    »Das da ist eine Spottdrossel«, sagte Rich und zeigte auf einen Vogel mit grauweißem Gefieder. »Die gibt es hier überall. Und das da hinten ist eine Rotrücken-Spottdrossel. Thrasher sagen wir hier dazu. Du weißt schon, so wie das Hockey-Team.«
    »Hockey?«
    »Die Atlanta Thrashers«, erklärte Rich. »Ich bin allerdings eher ein Fan der Falcons.«
    »Meinst du jetzt richtige Falken?«, fragte Darwen. »Oder ist das ein anderes Hockey-Team?«
    »Nein, Mann, die spielen Football«, sagte Rich mit einem Grinsen.
    Darwen seufzte wieder.
    »Die Schule ist gar nicht so übel«, setzte Rich wieder an, »und wir brauchen mehr normale Kids.«
    »Normal?«, fragte Darwen.
    »Ja.« Rich nickte. »Ich meine, Nathan und Chip müssen doch nicht glauben, dass sie allein die Größten sind.«
    »Tun sie das?«
    »Das tun sie«, sagte Rich und schüttelte den Kopf, als ob ihn das gleichermaßen amüsierte und verblüffte. »Aber es gibt hier Einiges, wovon sie nichts wissen. Verrückte, unglaubliche Sachen, Darwen, glaub mir. Die würdest du nicht verpassen wollen.«
    »Was denn für Sachen?«, fragte Darwen vorsichtig, der sofort an den Flitterfalk

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