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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Achseln. »Man kann eben nicht auf allen Gebieten gut sein.«
    »Sie sagen es, Mrs. di Cappo.« Ich nickte ihr zu und stieg aus. Sie würde sich anziehen und das Fahrzeug ebenfalls verlassen.
    Sehr nachdenklich, aber auch aufmerksam ging ich zurück. Ich dachte an Celine. Sie war eine verflixt harte Frau. Andere in ihrer Lage hätten sich nicht so stark verhalten. Sie hatte den Schock weggesteckt wie nichts. Sexueller Frust kann eben einen Menschen innerlich verkrusten.
    »Wir dachten schon, es wäre etwas passiert«, sagte Glenda, als ich Lilian Evans' Wohnung betrat. »Du bist ziemlich lange weggeblieben.«
    Die beiden saßen noch im Schlafzimmer. Lilian hatte sich etwas zurechtgemacht, aber man sah ihr an, dass sie noch immer mehr als ängstlich war. Ihr Blick konnte nicht ruhen. Er streifte rastlos umher, und sie bewegte permanent die Hände.
    Ich setzte mich auf einen Stuhl. »Es ist auch etwas passiert. Sie, Mrs. Evans, haben nicht als einzige diese Warnung erhalten.«
    »Nein? Wer denn noch?«
    »Celine di Cappo.«
    Die Antwort haute sie fast um. »Celine, die Italienerin? Das ist doch nicht wahr. Ausgerechnet sie, die immer so vornehm tat und nur als die Lady bezeichnet wurde.«
    »Das war sie eben nur äußerlich.«
    »Was ist denn geschehen?« fragte Glenda.
    Ich berichtete es ihr. Beide Frauen hörten zu, und beide konnten es nicht fassen. Natürlich ärgerte es sie, dass es mir nicht gelungen war, den Killer zu stellen, doch daran ließ sich nichts mehr ändern. »Wir dürfen ihm nur keine neue Chance mehr geben«, erklärte ich zum Abschluss.
    »Wie willst du das machen, John?«
    »Ich habe noch keine Ahnung. Nur scheint diese Wohngegend hier etwas Besonderes zu sein. Nach außen Lack und Fassade, während es dahinter schon fault.«
    Lilian Evans hatte zugehört, sich aber eines Kommentars enthalten.
    Sie schaute nur zu Boden. Glenda hatte mich schon begriffen. »Meinst du, dass noch mehr dieser Warnungen geschickt worden sind?«
    »Davon gehe ich mal aus.«
    »Dann könnten alle untreuen Frauen diesen netten Brief bekommen haben.«
    »Damit ist zu rechnen.«
    Glenda lachte und ging durch das Zimmer. »Himmel, das herauszufinden, wird so gut wie unmöglich sein. Wenn du auch fragst, John, keine wird es zugeben. Das ist alles heimlich gemacht worden, wie eben bei Lilian auch. Stell dir mal vor, was geschieht, wenn die Ehemänner dahinterkommen. Diese Dramen möchte ich nicht erleben.«
    »Besser solche Dramen als neue Morde.«
    Sie nahm wieder auf dem Bett Platz. »Weißt du, was ich getan habe, John? Ich habe mich nach dem Namen des Briefträgers erkundigt, der hier die Post austrägt. Er heißt…«
    »Cassius Manson«, sagte ich.
    »Ho, du weißt es?«
    »Celine hat es mir erzählt. Ein harmloser, ein netter und immer freundlicher Mensch.«
    »Das ist er auch«, sagte Lilian. »Keiner kann sich über ihn beschweren. Wir reden mit ihm, wir sind nun ja, wir sind eben hier sehr kommunikativ.«
    »Aber Sie verraten ihm keine Geheimnisse wie Ihrem Friseur. Oder doch?«
    »Nein, von meinem Freund wusste er nichts. Woher auch?«
    »Er kann es erfahren haben«, sagte Glenda.
    »Warum habt ihr ihn in Verdacht? Morgen früh wird er wieder kommen und die Post bringen. Dann könnt ihr ihn euch anschauen. Das ist mein Vorschlag.«
    »Den wir auch annehmen werden«, sagte ich. »Allerdings hätte ich da noch ein Problem. Meiner Ansicht nach ist es besser, wenn Sie Ihre Wohnung hier verlassen, Mrs. Evans.«
    »Wohin denn? Wohin soll ich gehen?«
    »Polizeischutz.«
    Sie überlegte einen Moment und schüttelte den Kopf. »Nein, das will ich nicht. Ich bleibe hier. Sie können mich nicht zwingen.«
    »Das stimmt.«
    Glenda hatte einen anderen Vorschlag. »Wie wäre es denn, wenn wir die Nacht hier verbringen, John?«
    Bevor ich antworten konnte, sprang Lilian auf. »Ja, ja, das wäre die Lösung. Wenn Sie hier sind, wird sich der Killer kaum trauen. Er kennt Sie jetzt.«
    Glenda schaute mich an und hob die Schultern. »Mir ist es recht, John. Ich habe nichts zu versäumen. Außerdem haben wir heute Freitag. Morgen brauchen wir nicht unbedingt ins Büro.«
    Ich war einverstanden. Sehr schnell sogar, denn ich hörte auf meine innere Stimme. Die nämlich sagte mir, dass nicht alles vorbei war. Einer wie dieser Killer gab nicht auf. Er nutzte den Schutz der Dunkelheit, auch bis in die frühen Morgenstunden hinein. Sicherlich wusste er auch, dass ihm jemand auf den Fersen war. Er musste etwas tun, um seine Rache vollenden

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