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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu können.
    Es lag für uns auf der Hand, warum er töten wollte. Nur wussten wir nicht, wer als nächste Person auf seiner Liste stand, und das wiederum ärgerte mich.
    Glenda sah es mir an. Bevor sie sprach, lächelte sie. »Glücklich siehst du nicht aus, John.«
    »Wer von uns könnte das sein?«
    »Was stört dich?«
    »Ich möchte nicht hier im Haus bleiben. Mir geht es einzig und allein um Cassius Manson. Du hast den Namen herausgefunden, Glenda, aber wir wissen nicht, wo er lebt. Das möchte ich ändern. Ich will ihm einen Besuch abstatten.«
    »Stimmt. Nach der Adresse habe ich nicht gefragt.«
    »Dann hole ich das jetzt nach.« Ich wandte mich an die Mieterin.
    »Kennen Sie sie, Lilian?«
    »Nein, bestimmt nicht. Ich glaube auch nicht, dass Manson… ich meine, er kommt hier nicht als Skelett und verteilt die Briefe. So etwas ist unmöglich.«
    »Moment, Mrs. Evans. Damit will ich auch nicht gesagt haben, dass beide Personen identisch sind, aber dieser Briefträger ist durch die Uniform des Mörders unsere einzige Spur. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Zeit drängt. Ich möchte ihn kein weiteres Mal hier in Mordaktion erleben.«
    Diesmal rief ich die Kollegen an. Ich sprach mit dem Mann, mit dem auch Glenda gesprochen hatte. Er sollte nur herausfinden, wo ein Cassius Manson lebte. Dank der modernen Kommunikationstechnik war die Sache schnell erledigt. Ich staunte nicht schlecht, als ich erfuhr, dass er gar nicht mal so weit von hier entfernt lebte. Als ich Lilian die Adresse mitteilte, blickte sie erstaunt hoch. »Das habe ich nicht gewusst. Es ist nicht einmal weit von hier entfernt. Manson hat mir das nie gesagt. Ich habe ihn auch danach nicht gefragt.«
    »So kann es kommen.«
    »Es ist nicht die gleiche Umgebung, Mr. Sinclair, das muss ich Ihnen schon sagen.« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Sie werden die Häuser gesehen haben. Es sind die, die jenseits der Garagen liegen. Die höheren Bauten dort.«
    »Stimmt, die sind mir aufgefallen.«
    »Dann sollten Sie dort mal nachschauen. Sie brauchen nicht einmal den Wagen zu nehmen. Gehen Sie bis zum Ende dieser Straße durch und dann rechts.«
    »Danke, das werde ich finden.«
    Glenda ging mit mir zur Tür. Sie stellte sich vor mich und legte mir die Hände auf die Schultern. »Glaubst du wirklich, in Manson den richtigen gefunden zu haben?«
    »Es ist eine Spur und nicht mehr. Irgend jemand muss die Briefe ja geschrieben haben, und wenn es ein Briefträger ist.«
    »Ja, der als Skelett herumläuft.«
    Ich streichelte über ihre Wange. »Wir werden sehen, Glenda. Die Nacht ist noch lang…«
    ***
    Ich hatte tatsächlich auf den Wagen verzichtet und war zu Fuß gegangen. Das Leben hier hatte sich wieder normalisiert. Äußerlich war es ruhig geworden. Es gab keine Polizeifahrzeuge mehr, keine Absperrungen, aber die Unruhe brodelte schon. Die Bewohner waren aufgeschreckt worden. Keiner wusste, was genau vorgefallen war, aber ich war überzeugt, dass einige schon ein schlechtes Gewissen bekommen hatten und froh darüber waren, wenn die Nacht vorbei war.
    Hinter vielen Fenstern brannte Licht. Einige standen auch offen. Dort malten sich die Umrisse der Mieter ab. Mal standen sie im Licht, mal im Dunkeln, die Straße beobachtend, rauchend oder Gläser mit Drinks in den Händen haltend. Diese gespannte Ruhe würde sich auch so schnell nicht geben. Besonders nicht in der Nacht, die kein Schutz mehr war, sondern für einige Menschen Gefahren barg.
    Ich war fremd hier. Man konnte mich sehen, wenn ich in den Lichtschein der Laternen geriet. Niemand traute sich, mich anzusprechen. Auch die Menschen nicht, die ihre Häuser verlassen und sich auf den Gehsteigen versammelt hatten. Frauen und Männer standen dort zusammen. Aus ihren halblauten Gesprächen entnahm ich, dass sie sich um den schrecklichen Mord gerade in dieser Straße drehten.
    Das Ende der Straße zeichnete sich ab. Die Kreuzung erschien. Und damit auch der Autoverkehr, der sich in dieser Wohngegend doch sehr zurückgehalten hatte.
    Ich musste nach rechts. Zwar nicht in eine andere Welt, aber hier gab es schon Geschäfte und auch andere Häuser, in denen Menschen mit weniger Einkommen wohnten.
    Die beiden Bauten, die für mich interessant waren, konnte ich nicht übersehen. Man hatte sie gebaut, ohne neue Straßen anzulegen. Von der normalen führten Stichwege ab. Namen gab es auch nicht. Es war einfach die daran vorbeiführende Straße und in Nummern aufgeteilt.
    Ich musste zu Haus zwei. Ein

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