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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Derjenige, der dabei war, in die Wohnung zu klettern, war Mr. Postman…
    Endlich hatte ich ihn! Ich stand hinter ihm. Uns trennte nur der Vorgarten. Ich kam mir vor wie jemand, der seinen Erfolg im Moment nicht fassen konnte. Die Gestalt dachte gar nicht daran, sich umzudrehen. Sie schob sich höher, sie glotzte in den Raum hinein, aus dem ich eine Frauenstimme hörte. Es war nicht zu unterscheiden, wer gesprochen oder geschrien hatte, ob Glenda oder Lilian, jedenfalls mussten sie das killende Skelett gesehen haben.
    Es wollte einsteigen. Es hatte nur ›Augen‹ für die beiden Frauen. Was hinter ihm geschah, sah es nicht.
    Diesmal ließ ich mir Zeit. Ich war die Ruhe selbst. Das Kreuz steckte bereits in der Tasche. Die Beretta griffbereit vor mir im Gürtel. Den Blick hatte ich auf Mr. Postmans Rücken gerichtet und ging die ersten Schritte auf den Rand des Vorgartens zu.
    Ich bewegte mich nicht einmal schnell, nur eben so lautlos wie möglich. Das Skelett drehte sich nicht um. Es war damit beschäftigt, in das Haus zu klettern. Die Öffnung des Fensters war breit genug, nichts konnte Mr. Postman noch aufhalten.
    Weiche Erde wurden von meinen Schuhen zusammengedrückt. Ich wich Sträuchern aus, um so jedes verräterische Geräusch zu vermeiden.
    Und so kam ich dieser schrecklichen Gestalt näher und näher, die noch immer nichts bemerkt hatte.
    Sie zog sich jetzt hoch. Sie winkelte unter der Uniform das rechte Knochenbein an, um sich mit dem Knie abstützen zu können.
    Genau darauf hatte ich gewartet. Der letzte Schritt. Ich war da.
    Streckte den linken Arm aus. Legte ihn auf die Schulter der Gestalt. Der heftige Ruck.
    Das Skelett fiel mir entgegen. Ich trat dabei einen kleinen Schritt zur Seite und schaute zu, wie Mr. Postman rücklings zu Boden fiel und liegen blieb…
    Jetzt sah ich auch sein Gesicht!
    Noch nie hatte ich aus dieser kurzen Distanz hineingeschaut. In eine Fratze, die wirklich nichts Menschliches an sich hatte. In der sich das Blut mit der gelben Farbe des Gebeins regelrecht verschmiert hatte. Ein widerlicher Anblick. Mr. Postman machte beinahe sogar einen hilflosen Eindruck auf mich.
    Den Frauen war aufgefallen, dass der Killer es nicht mehr versuchte.
    Sie hatten Mut gefasst und waren ans Fenster getreten. Ich nahm die Bewegung aus dem Augenwinkel wahr, drehte für einen Moment den Kopf und schaute auf die angestrengten Gesichter.
    Glenda beugte sich mir entgegen. »John, endlich! Bitte, gib mir die Waffe!«
    »Moment, was willst du?«
    »Deine Beretta. Ich will ihn killen. Verdammt noch mal, es steht mir zu!«
    Ich überlegte nicht lange. Aus ihrer Sicht hatte Glenda recht. Zu stark hatte sie unter Mr. Postman leiden müssen. Deshalb streckte ich meinen Arm schräg zur Seite hin und gleichzeitig nach oben, um ihr die Beretta zu reichen.
    Schießen konnte Glenda. Das hatte sie schon mehr als einmal bewiesen. Sicherheitshalber umfasste sie die Pistole mit beiden Händen.
    Lilian Evans war zurückgetreten und sagte etwas zu ihr, was ich nicht verstand.
    Glenda hatte sich die beste Zielposition ausgesucht. Die Mündung wies schräg in die Tiefe, und sie verfolgte die Bewegungen des Skeletts, das versuchte, sich aufzurichten, um möglicherweise sein Heil in der Flucht zu suchen.
    Ich trat zur Seite. Das Kreuz hielt ich fest. Beinahe konnte ich meine Hand daran wärmen.
    Dann fiel der erste Schuss! Ich sah das blasse Mündungsfeuer, bevor die Kugel ein Loch in die Uniform stanzte und die Knochen traf.
    Der zweite Schuss! Diesmal hieb die geweihte Silberkugel in die dünne Kehle. Glenda feuerte erneut. Sie traf den Kopf. Jeden Schuss begleitete sie mit einem Schrei der Wut oder der Erlösung. Wahrscheinlich kam da beides zusammen.
    Mr. Postman musste die Treffer nehmen. Er tanzte. Er wurde herumgeschleudert. Er brach zusammen, und er versuchte, auch wieder in die Höhe zu kommen. Seine Uniform war perforiert worden. Aus den Löchern sickerte plötzlich Rauch, der eklig stank, als wären alte Kadaver verbrannt worden.
    Der Vorgarten würde für Mr. Postman zum Totenplatz. Glenda hatte schließlich fünf Kugeln verschossen, bevor sie die Waffe wieder sinken ließ.
    Die letzte Kugel hatte Mr. Postman irgendwo im Kreuz getroffen und ihn nach vorn geschleudert. Er lag jetzt auf dem Bauch. Seine Klauenhände zuckten, als wollten sie die Erde aufreißen und sich einen Fluchttunnel graben.
    Nein, das schaffte er nicht. Er verging. Sein Schädel war schwarz geworden. Ich sah es deshalb, weil ich ihm die

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