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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgestreckt, und auch der Raum zwischen unseren Füßen war nicht besonders groß. Ich konnte es riskieren. Es war zwar risikoreich, sogar lebensgefährlich, aber so etwas wie eine letzte Chance. Auch dadurch bedingt, dass wir beide auf Drehstühlen saßen.
    »Was ist jetzt, Sinclair?«
    »Eine letzte Frage noch - bitte.«
    Er überlegte nicht lange. »Gut, dann ist Schluß.«
    »Okay, das verspreche ich. Haben Sie schon einmal geschossen, Mr. Manson, und das auf einen Menschen? Wissen Sie, wie schwer es ist, genau zu zielen und…«
    »He, was soll der Scheiß? Ich habe…«
    Dann trat ich zu. Mit beiden Füßen, wobei ich die Beine nicht einmal angewinkelt hatte. Ich hatte sie nur vorgestoßen und Mansons Füße angetickt. Nicht einmal kräftig, aber das reichte, denn Manson saß auf einem Drehstuhl, dessen Fläche sich schon bei der geringsten Bewegung drehte. So auch hier.
    Die Waffe zielte plötzlich nicht mehr auf mich. Vielleicht hätte er mich noch getroffen, aber Manson war kein Profi, und er verdaute auch die Überraschung nicht. Der Schuss löste sich, als ich meinen Stuhl längst schon verlassen hatte.
    Die Kugel richtete bei mir keinen Schaden an. Sie hieb in den Monitor hinein, als wollte sie die Skelettfratze dort zerstören. Für mich war die Szene wie ein Sinnbild. Es trieb mich an, denn jetzt befand ich mich auf der Siegerstraße.
    Gordy Manson brüllte vor Wut auf. Beim Abdrücken war seine Hand in die Höhe geschleudert worden, und natürlich wollte er sie wieder senken, und sich auch auf dem Stuhl drehen. Er schaffte beides nicht.
    Ich war blitzschnell bei ihm. Mit einem gewaltigen Schlag wuchtete ich ihn von seinem Platz. Er fiel schreiend zu Boden, zur mir abgewandten Seite hin, und die nächste Kugel schlug irgendwo in die Wand.
    Dann war ich über ihm. Ich hatte zwei Hände, und die setzte ich auch ein. Mit einer griff ich in sein Haar und zerrte den Kopf des Mannes hoch. Mit der anderen umklammerte ich das rechte Handgelenk. Ich drehte es so weit herum, bis Manson vor Schmerz aufschrie und ihm nichts anderes übrig blieb, als die Waffe fallen zu lassen, die ich zur Seite kickte.
    Manson jammerte noch. Er lag vor mir. Ich hatte ihn halb in die Höhe gezogen und wuchtete ihn dann zurück auf den Fußboden. Ich war wütend, zornig. Ich hatte hier Zeit verloren, die der verdammte Killer nutzen konnte.
    Manson röchelte. Der Aufprall hatte ihn fertiggemacht. Als ich ihn herumdrehte und in sein Gesicht starrte, da sah ich, wie er aus der Nase blutete. Sein Gesicht war zu einer Fratze entstellt, aber er lebte noch. Ich kniete mich über ihn. Drückte ihn mit den Beinen zusammen. Hielt eine Hand gegen seine Brust gepresst und hatte meine eigene Waffe gezogen, deren kalte Mündung seine Stirn berührte.
    »Wo steckt Cassius?«
    Der Mann spie Blut aus, das ihn von der Nase her in den Mund gelaufen war.
    »Wo ist er?«
    »Weg. Nicht hier!«
    »Ist er unterwegs?«
    »Er killt. Er holt sich die untreuen Weiber. Er holt sie für sich und den Teufel…«
    Ich starrte ihn an. Ich sah in seine Augen und wusste, dass ich aus Gordy Manson nichts mehr herausbekommen würde. Der war einfach zu fest in die Pläne seines Bruders verstrickt und würde dessen Taten immer gutheißen.
    Da ich schon genug Zeit verloren hatte, gab es nur eine Alternative.
    Ich holte mit der Beretta aus und schlug ihm den Lauf hart, aber dosiert, gegen den Kopf. Gordy Manson zuckte noch einmal, dann war für ihn der Käse gegessen. Er würde einige Zeit im Reich der Träume verbringen. Genau das durfte ich mir nicht erlauben. Ich musste weitermachen, und ich musste mich verdammt beeilen, um schneller zu sein als Mr. Postman…
    ***
    Glenda Perkins hatte den Unheimlichen noch nicht gesehen. Das war auch nicht nötig gewesen. Celine di Cappo hatte nicht umsonst gestoppt.
    Der andere musste ihr aufgelauert haben, und der abgewürgte Schrei war ein zusätzlicher Beweis gewesen.
    Das schoss ihr durch den Kopf, als sie aus dem Fenster in den Vorgarten hineinsprang und nicht auf einem der Steine landete, sondern auf der weichen Erde.
    Sie hielt sich an einem Strauch fest und dachte plötzlich daran, dass sie waffenlos war. Das hielt Glenda nicht zurück. Wenn sie den Killer von Celine weglenken konnte, war damit schon mal so etwas wie eine Galgenfrist gewonnen.
    Er war noch nicht sichtbar. Glenda wurde zu stark die Sicht durch die hohen Sträucher genommen. Sie kämpfte sich vor, um so schnell wie möglich die Straße zu erreichen.
    Irgendwo

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