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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn berührte, spürte er schon nicht mehr, da war er bereits tot.
    Das Skelett hatte seine Kehle und das Gesicht zerstört.
    Es richtete sich auf. Seine Hände waren blutig. Es lachte glucksend, aber leise, und aus dem Lachen waren bei genauem Hinhören gewisse Worte zu verstehen. Kurze Sätze nur.
    »Mr. Postman ist da. Mr. Postman kommt…«
    ***
    Ich werde verrückt! Ich werde verrückt! Das… das glaube ich einfach nicht. So etwas gibt es nicht. Das bilde ich mir ein. Da hat sich einer einen Scherz erlaubt, verdammt! Die Klaue ist nicht da. Sie kann nicht da sein, verflucht…
    Lilian Evans wollte es nicht wahrhaben. Sie schloss die Augen und kniff sie dabei hart zusammen. Eine gewisse Zeitspanne wollte sie abwarten, bis dieser makabre Scherz vorbei war.
    Scherz? Ja, es musste ein Scherz sein. Zwar war nicht Halloween, doch überall in der Nachbarschaft gab es junge Leute, die sich immer wieder Streiche ausdachten. Sie hatte auch nichts dagegen, doch nicht solche, die Menschen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen konnten.
    Die Frau schaute wieder hin, nachdem sie zuvor bis zehn gezählt hatte, was ihr sehr schwergefallen war. Sie sah die Tür und auch den Umriss der Klappe, die sich innen abmalte.
    Die Hand war nicht mehr da! Weg, verschwunden. Nur ein böser Traum, und Lilian hätte aufatmen können. Sie konnte es nicht. Etwas war zurückgeblieben. Zumindest das starke Zittern, das sie fast von den Beinen holte. So stützte sie sich an der Wand ab, den Blick auf die Tür gerichtet und darauf wartend, dass wieder etwas passierte.
    Nein, die Klaue blieb verschwunden. Keine gelben, hautlosen und leicht gekrümmten Skelettfinger mehr. Da war einfach nichts zu sehen.
    Sie konnte aufatmen. Es ging wunderbar. Im Prinzip zumindest.
    Eigentlich war alles wie sonst…
    Der Ausdruck in ihrem Gesicht wirkte alt. Ihr Atmen hörte sich schwer an. Im Kopf drehte sich etwas, doch sie kam nicht damit zurecht.
    Alles war so anders geworden. Dieser makabre Scherz hatte vieles verändert. Sie kam mit sich selbst nicht mehr zurecht, und auch Charlie Parker war vergessen. Lilian dachte einzig und allein über diesen verdammten und makabren Scherz nach.
    War es ein Scherz gewesen? Wenn ja, wer trug dafür die Verantwortung? Sie dachte an ihren Mann Barry, Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, dass er zu so etwas fähig war, aus diesem Alter war er schließlich heraus, aber man wusste nie. Barry hatte selten geredet.
    Besonders nicht mit ihr. Er war immer ein Heimlicher gewesen, und sie konnte sich schon vorstellen, dass er zu etwas Schlimmem fähig war.
    Die Hand erschien nicht. Die Klappe war wieder zurückgefallen. Sie bewegte sich auch nicht. Alles kam ihr tatsächlich vor wie ein böser Traum, der sie überfallen hatte, obwohl sie wach gewesen war.
    Der Schock klang langsam ab. Allmählich beruhigte sich auch wieder ihr Herzschlag, aber zur Normalität kehrte er nicht zurück. Es blieb die Erinnerung.
    Und Charlie Parker kam nicht. Er, der eigentlich immer pünktlich war, ließ sich einfach nicht blicken. Auch darüber wunderte sich die Frau und nahm es nicht als normal hin.
    Ob er damit zu tun hatte?
    Eine verrückte Idee, an die sie im Prinzip nicht glauben konnte. Das war einfach zu weit hergeholt. Schließlich gehörte Charlie Parker nicht mehr zu den Kindern, die sich gewisse Scherze einfallen ließen.
    Etwas trieb sie auf die Tür zu. Sie wollte unbedingt den Ort des Geschehens erreichen, obwohl die Furcht tief in ihr saß. Sie musste hin, da war der innere Motor nicht mehr abzustellen. Natürlich hätte sie auch an eines der Fenster treten können, dieser Gedanke kam ihr jedoch nicht. Er war ihr einfach zu fremd, und so schlich sie an die Tür heran und blieb dort stehen.
    Um nach draußen zu schauen, musste Lilian die Tür aufziehen. Das traute sie sich noch nicht. Für sie war etwas anderes wichtig. Zwar das Schauen nach draußen, doch mit einer gewissen Sicherheit im Hintergrund. Auch wenn sie sich davor fürchtete, die Klappe zu öffnen, es war der einzige Weg für sie, die Umgebung der Tür unter Kontrolle zu halten.
    Behutsam ging sie in die Knie, den Blick dabei ebenfalls zu Boden gerichtet. Der leise Schrei löste sich aus ihrem Mund, als sie sah, dass sie sich die Hand nicht eingebildet hatte, denn auf dem Boden malten sich die roten Flecke ab. Das war Blut…
    Kälte rann ihren Rücken hinab. Es war wie körniger Grieß. Ihr Atem stockte, und sie ängstigte sich davor, die Fingerspitze in die winzigen

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