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Mr. Shivers

Mr. Shivers

Titel: Mr. Shivers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jackson Bennett
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und ein Auge, aber ich kam zurecht. Monk kriegte eine Kugel in den Arm, Pike wurde eine Streifwunde zugefügt. Wir hatten Waffen, die wir gekauft oder gestohlen hatten, und wir schossen zurück, töteten vielleicht ein paar von ihnen, keine Ahnung. Wir entkamen und konnten Luft holen, nachdem sie den Sheriff nicht mehr fanden. Als wir uns erholt hatten, sagte Monk, er wolle nicht weiter. Sagte, er hätte bei Lottie bleiben sollen. Sagte, das alles wäre es nicht mehr wert und er gebe auf, und er wollte uns überreden, das Gleiche zu tun.«
    »Und?«
    »Pike meinte, sie beide sollten sich mal unterhalten. Ein Gespräch darüber führen wie gebildete Gentlemen. Also gingen sie weg und taten es. Sie blieben lange fort. Nur Pike kam zurück, und er sagte, sie hätten die Sache diskutiert, und schließlich hätte er Monk seinen Segen gegeben und ihn auf den Weg geschickt. Er meinte, Monk würde sich so schuldig fühlen, dass er sich weder verabschieden noch etwas von unseren Lebensmitteln haben wollte. Aber Pike war völlig außer Atem. Und er hatte sich die Hand verletzt. Ich weiß nicht, wo sich Monk jetzt befindet, aber ich glaube nicht, dass er auf der Straße unterwegs ist, und ich glaube auch nicht, dass er nach Lottie sucht.«
    »Pike ist ein starker Mann«, sagte Peachy leise. »Aber er ist auch ein Furcht einflößender Mann.«
    Hammond nickte.
    »Vielleicht brauchen wir jemanden wie ihn, um andere Furcht einflößende Männer zu bekämpfen, aber ich finde es nicht gut, Connelly. Wirklich nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Connelly. »Seid ihr bewaffnet?«
    Hammond nickte.
    »Wo sind sie?«
    »Zwei. In der Tasche. Beide geladen.«
    »Okay«, sagte Connelly.
    Sie schauten zu den beiden Zelten hinüber. Weder Pike noch Roosevelt rührten sich. Dann legten sich Hammond und Peachy schlafen, und Connelly schlief unter dem Baum.
    Am nächsten Tag zogen sie weiter nach Norden. Roosevelt musste wie ein alter Mann geführt werden.
    »Wir wissen, dass er diesen Weg genommen hat, Mr. Connelly«, sagte Pike und stützte sich auf seinen Wanderstock. Er schien nicht einmal annährend so müde oder erschöpft zu sein wie die anderen. »Sie haben recht, er wird schwächer. Langsamer. Wir werden obsiegen, keine Sorge.«
    »Hoffen wir es«, sagte Hammond mehr zu sich selbst als zur Allgemeinheit. Er hinkte leicht, aber sein Gesicht – oder das, was davon noch übrig war – zeigte keinen Schmerz.
    Connelly ließ sich zurückfallen, um mit Peachy zu sprechen. »Du musst uns nicht begleiten, weißt du?«
    Peachy lächelte. »Ich weiß.«
    »Das ist eine gefährliche Angelegenheit.«
    »Auch das weiß ich.«
    »Ich weiß zu schätzen, dass du mir im Gefängnis geholfen hast, aber, zum Teufel, du musst das nicht tun.«
    Peachy lachte. »Es geht nicht darum, was etwas wert ist. Wir schachern hier nicht, führen kein Kassenbuch oder so. Ich denke bloß, dass ihr Hilfe braucht. Sieht so aus, als hättet ihr einen harten Weg vor euch, aber … nun, diese Burschen glauben an das, was sie tun. Sie glauben, dass es das Richtige ist. Und ich glaube, das könnte es durchaus sein, auch wenn es mir Angst einjagt.« Er hob das Gesicht in die Sonne. »Außerdem muss man die unterstützen, die einen unterstützt haben. Wenn ich mich nicht daran halte, wer dann?«
    »Na gut«, sagte Connelly.
    »Hier in der Nähe gab es mal eine Stadt«, verkündete Rosie. Er klang klarer als üblich.
    »Tatsächlich, Mr. Roosevelt?«, fragte Pike.
    »Ja. Ein wirklich nettes Städtchen. Dort waren alle sehr freundlich, und Durchreisende bekamen ein Bett, einen Kaffee und eine hübsche, warme Suppe. Ich war als kleiner Junge mal da. Eine streng religiöse Kirchengemeinde. Alle waren dort sehr nett.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du als Junge hier in der Gegend warst, Rosie«, sagte Hammond.
    Einen kurzen Augenblick lang sah Roosevelt verwirrt aus, als hätte er vergessen, wo er sich befand. Dann erschlafften seine Züge, und er sagte: »Vater hatte mich mit auf die Reise genommen. Bevor wir nach Chicago gingen. Ich finde, wir sollten dorthin gehen. Ich finde, wir sollten diesem kleinen netten Städtchen einen Besuch abstatten.«
    »Es wäre nicht schlecht, eine Rast einzulegen und etwas Vernünftiges zu essen«, räumte Hammond ein.
    Connelly nickte. »Pike, was meinen Sie?«
    »Wo ist dieser Ort, Roosevelt?«, fragte Pike.
    »Oh«, kam die leise Erwiderung. »Oh, ein Stück nordwestlich von hier. Glaube ich. Ich erinnere mich an einen hübschen weißen Kirchturm

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