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Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

Titel: Mrs. Alis unpassende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Simonson
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Tür um, aber man war noch immer dabei, die Kämpfer voneinander zu trennen, und die übrigen Gäste, die jetzt nicht mehr in den Ecken stehen mussten, hatten sich auf die saucefreien Stellen verteilt.
    Grace nahm die Sache in die Hand. »Was meinen Sie, Mrs. Rasool – sollen wir uns durchzwängen und ihn auf die Veranda bringen? Da draußen ist es ruhiger.«
    »Stimmt irgendwas mit der Küche nicht?«, schrie Daisy, als Mr. Rasool weggeführt wurde.
    »Wahrscheinlich Alzheimer, oder?«, sagte Mrs. Khan lauthals zu ihrem Mann.
    »Nein, nein, Daisy ist immer so«, platzte es aus dem Major heraus.
     
    »Wir erklären den Abend wohl am besten für beendet und organisieren eine Putzkolonne«, sagte Lord Dagenham mit einem Blick auf die entstandenen Schäden. Fünf oder sechs umgestoßene Tische einschließlich zerbrochenen Geschirrs, eine halbierte Palme sowie ein herabgerissener Vorhang an der Eingangstür – viel mehr war nicht zu Bruch gegangen. Die Tanzfläche hatte Blutflecken von eingeschlagenen Nasen und diverse schmutzige Fußabdrücke abbekommen.
    »Ich hole die Gastgeschenke und schicke die Leute nach Hause«, sagte Gertrude.
    »Unsinn! Erst wird das Dessert serviert und die Auszeichnung an Major Pettigrew übergeben«, erklärte Daisy. »Wo bleibt denn der Partyservice? Wo ist die Kapelle?«
    »Ich bin da, und mein Team kann sich jederzeit wieder an die Arbeit machen.« Mrs. Rasool war neben Daisy getreten. »Wir werden die Sache genauso professionell beenden, wie wir sie begonnen haben.« Sie wandte sich an die Kellner. »Alle mal herhören, Jungs – ihr räumt jetzt auf und deckt die Tische neu ein. Und keinen Unfug mehr, wenn ich bitten darf! Meine Damen, geben Sie Ihren jungen Herren bitte etwas Gutes zu trinken und schicken Sie sie hinter die Bühne, und dann beginnen wir mit der Dessertparade.«
    Die Musiker versammelten sich und begannen, eine ganz besonders unpassende Polka zu spielen. Zum Erstaunen des Majors setzten sich die Kellner in Bewegung. Es gab zwar hie und da Gebrummel, aber sie gehorchten Mrs. Rasool. Einige stellten die Tische wieder auf, die anderen verschwanden in der Küche. Die Mädchen vom Mittagsservice, aufsässiger und um einiges lauter in ihren Kommentaren, wollten ihre verletzten Freunde nicht allein lassen, doch schließlich fügte sich etwa die Hälfte von ihnen, während die anderen ihre müden Krieger zum Trösten hinter die Bühne begleiteten. Nach und nach kehrten die Gäste an die Bars zurück, und einige Clubmitglieder halfen beim Aufstellen der Tische. Ein Platzwart wirbelte mit einem großen Wischmopp über das Parkett und verschwand anschließend durch eine Terrassentür in die Nacht hinaus.
    »Sie hätten General werden sollen, Mrs. Rasool!«, sagte der Major schwer beeindruckt, als der Raum wieder normal aussah und die Kellnerinnen des Golfclubs mit Etageren voller Petits fours einliefen.
    Mrs. Rasool zog ihn zur Seite. »Major Pettigrew, ich entschuldige mich vielmals für die Aufregung. Mein Schwiegervater ist in letzter Zeit sehr gebrechlich, und der Anblick der vielen Toten war einfach ein Schock für ihn.«
    »Warum entschuldigen Sie sich?«, fragte Abdul Wahid. Der Major schrak zusammen, er hatte ihn nicht kommen sehen. »Ihr Schwiegervater hat nur die Wahrheit gesagt. Die sollten sich bei ihm dafür entschuldigen, dass sie die größte Tragödie unseres Landes lächerlich gemacht haben.«
    »Wie kommst du dazu, es lächerlich zu nennen«, warf Amina ein. Ihre Stimme zitterte vor Wut und Erschöpfung. »Ich habe wie verrückt geackert, um eine richtige Geschichte daraus zu machen!«
    »Ich glaube, du solltest Amina jetzt nach Hause bringen, Abdul Wahid«, sagte Mrs. Ali. Doch Abdul Wahid schien noch eine ganze Menge mehr zu sagen zu haben, und Amina zögerte. »Ihr geht jetzt, alle beide! Ende der Diskussion!« Eine gewisse Härte in ihrem Ton, die der Major noch nie gehört hatte, bewirkte, dass sie dem Befehl folgten.
    »Also, normalerweise würde ich ja sagen: The Show must go on«, erklärte Lord Dagenham. »Aber in diesem Fall sollten wir das Ganze vielleicht besser vergessen, um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern, und dem Major das Tablett unter Ausschluss der Öffentlichkeit überreichen.«
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte der Major.
    »So ein Unsinn!«, rief Daisy. »Sie können sich doch nicht von den abfälligen Bemerkungen irgendeines alten Mannes von der Bühne vertreiben lassen!«
    »Vielleicht denken die Leute dann, dass an

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