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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Arme.
    »Wenn er dahinterkommt, werden wir’s wohl ausfechten müssen«, erwiderte Harry.
    »Harry, das können Sie vergessen. Er wird Sie sehr schnell außer Gefecht setzen.« Coops Stimme war leise.
    »Okay, okay, ich sollte nicht so großspurig daherreden. Er hat drei Mal gemordet. Was bedeutet ihm schon ein weiterer Mord? Aber ich glaube, wir könnten ihn nervös machen. Verflucht noch mal, es ist einen Versuch wert. Susan, kaufst du die Postkarten? Ich weiß, dass es welche von Jeffersons Grab gibt. Vielleicht findest du noch andere.«
    »Ich mach’s, aber ich hab Angst«, gestand Susan.

 
41
     
    Rick ging die Wände hoch. Er hatte einen dritten Mord am Hals, die Presse fiel über ihn her wie ein Stechmückenschwarm, und Mary Minor Haristeen kam ihm mit einer hirnrissigen Idee von irgendwelchen Postkarten.
    Er fuhr quietschend in Larry Johnsons Zufahrt und knallte die Tür seines Dienstwagens mit aller Wucht zu. Es war ein Wunder, dass sie nicht abfiel. Der alte Arzt im Ruhestand, der gerade mit seinen geliebten blassgelben Rosen beschäftigt war, fuhr gelassen mit dem Sprühen fort. Bis er bei ihm angelangt war, hatte Rick sich etwas beruhigt.
    »Larry.«
    »Sheriff. Ungeziefer wird die Welt regieren, da bin ich ganz sicher.« Die Handspritze, mit der der robuste alte Herr den Japankäfern zu Leibe rückte, zischte. »Was kann ich für Sie tun? Beruhigungspillen?«
    »Die könnte ich weiß Gott gebrauchen.« Rick atmete aus. »Larry, ich hätte schon längst zu Ihnen kommen sollen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht gekränkt. Es war eine Selbstverständlichkeit, Hayden hinzuzuziehen, weil er jetzt die Praxis hat, aber Sie kennen alles und jeden viel länger als Hayden. Ich hoffe, Sie können mir helfen.«
    »Hayden ist ein feiner Kerl.« Zisch, zisch. »Kennen Sie den Spruch, ein neuer Arzt erfordere einen größeren Friedhof?«
    »Nein, nie gehört.«
    »Auf Hayden trifft das nicht zu. Er hat sich auf unsere Art eingelassen. Ist ja auch eigentlich kein Yankee. In Maryland aufgewachsen. Junger Mann, glänzende Zukunft.«
    »Ja. Wir werden wohl langsam alt, Larry, wenn uns achtunddreißig jung vorkommt. Wissen Sie noch, dass es uns mal uralt erschien?«
    Larry nickte und sprühte heftig weiter. »Banzai, ihr verdammten geflügelten Quälgeister! Los, tretet vor den Kaiser.« Er war im Zweiten Weltkrieg und in Korea Militärarzt gewesen, bevor er die Praxis übernommen hatte. Sein Vater, Lynton Johnson, hatte vor ihm in Crozet praktiziert.
    »Ich möchte Sie bitten, die Schweigepflicht zu brechen. Sie müssen es natürlich nicht tun, aber Sie praktizieren ja nicht mehr, da ist es vielleicht nicht so schlimm.«
    »Ich höre.«
    »Haben Sie je Anzeichen von etwas Ungewöhnlichem bemerkt? Medikamente verschrieben, die die Persönlichkeit verändern?«
    »Einmal, in den Sechzigerjahren, habe ich Miranda Hogendobber Diätpillen verschrieben. Meine Güte, sie hat wochenlang ununterbrochen geplappert. Das war ein Fehler. Trotzdem nahm sie in zwei Jahren nur zwei Pfund ab. Mim hat ein Nervenleiden -«
    »Was für ein Nervenleiden?«
    »Dies und das und sonst noch was. Die Frau hatte schon eine Liste mit Beschwerden beieinander, als sie noch im Mutterleib war. Kaum erblickte sie das Licht der Welt, hatte sie sie schon ausposaunt. Und dass Stafford eine Farbige geheiratet hat, gab ihr den Rest …«
    »Eine Schwarze, Larry.«
    »Als ich ein Kind war, war das ein Schimpfwort. Weißt du, es ist furchtbar schwer, rückgängig zu machen, was man achtzig Jahre lang gelernt hat, aber schön, ich geb meinen Fehler zu. Das hübsche Ding war das Beste, das Allerbeste, was Stafford passieren konnte. Sie hat einen Mann aus ihm gemacht. Mim war gefährlich nahe am Rand eines Nervenzusammenbruchs. Ich hab ihr natürlich Valium gegeben.«
    »Könnte sie labil genug sein, um einen Mord zu begehen?« Rick kam der Gedanke, dass sie ihr Pontonboot selbst aufgeschlitzt haben könnte, um als Zielscheibe zu erscheinen.
    »Das könnte jeder unter den richtigen Umständen – unter den falschen, sollte ich vielleicht lieber sagen –, aber nein, das glaube ich nicht. Mim hat sich wieder beruhigt. Oh, sie kann bösartig sein wie eine sich häutende Schlange, aber sie ist nicht mehr auf Valium angewiesen. Jetzt haben wir Übrigen es nötig.«
    »Haben Sie Kelly Craycroft behandelt?«
    »Ich habe Kelly ins Drogenrehabilitationszentrum eingewiesen.«
    »Und?«
    »Kelly Craycroft war ein faszinierender Mistkerl. Er erkannte keine Gesetze an, außer

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