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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Onkologin eine Patientin aufschnitt und mit einem wuchernden Krebs konfrontiert war, viel schlimmer, als die Tests hatten erkennen lassen. Dr. Potter, die auch unter Druck stets gelassen blieb, konnte in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen. Krebsspezialisten können Patienten nicht immer retten, aber sie können ihnen unter Umständen mehr Zeit mit ihren Lieben ermöglichen. Bei einem bösartigen Tumor, etwa Eierstockkrebs, konnte ein Arzt durch die Verabreichung von Avastin das Leben der Patientin verlängern. Nur die wenigsten Menschen überlebten einen grausam aggressiven Krebs. Dr. Potter und Maria Kimball verstanden solche Krebsarten als persönlichen Affront. Beide hofften bei ihrer Arbeit auf den Tag, an dem diese Krankheiten ausgerottet sein würden. Wenn schon nicht ausgerottet, dann wenigstens nicht mehr tödlich.
    Jennifer Potter diskutierte oft mit Cory Schaeffer über Krebs. Sie informierten sich über Fälle und neue Forschungsergebnisse, über laufende Rechtsstreitigkeiten, an denen Ärzte beteiligt waren, sowie über gerichtliche Schritte gegen die gigantischen Pharmakonzerne.
    Cory hielt die Benennungen bei Krebs für irreführend: Lunge, Brust, Darm und so weiter. Für ihn war die Krankheit wahnsinnig komplex. Sie mochte sich als Brustkrebs darstellen, aber hatte sie tatsächlich in diesen Zellen ihren Anfang genommen? Oder gab es anderswo im Körper einen Auslöser?
    Jennifer Potter glaubte, der Krebs schaffe sich Wege durch den Körper oder folge eingeführten Pfaden. Warum und wie galt es noch zu entdecken, aber sie glaubte, die Antwort werde sich in der Genforschung finden.
    Die zwei Onkologen waren sich mal einig, mal uneinig, wälzten Ideen hin und her. Beide waren von ihrer Arbeit besessen.
    Während Cory häufig Annalises Autopsien beiwohnte, vertiefte Jennifer sich in Studien zur Gensequenz von Tumoren, ein relativ neues Gebiet. Harry und andere wie sie waren bei Ärzten, die ihr Leben der Krebsbekämpfung verschrieben, in den besten Händen.
    Harry, die sich fühlte, als würde sie von einem Sog zurückgezogen, wusste nichts von alledem. Sie hörte die Stimme ihrer Mutter und atmete Popsicles herrlichen Geruch, Eau de Cheval, von Pferdemenschen geliebt, von anderen weniger geschätzt.
    Â»Champ, Champ, komm. Mom fürchtet, dass das Essen kalt wird.«
    Der herrliche Collie legte seine kalte Nase in ihre Hand, und sie liefen vom Stall zum Haus. Schneeflocken fielen ihnen auf die Nase.
    Â»Mom.« Harry stieß die Tür auf, gleichzeitig öffnete sich eine andere Tür.
    Sie sah verschwommene Lichter über sich. Sie hörte Stimmen. Nicht die von ihrer Mutter oder Champ. Welche Tür sollte sie nehmen?
    Fair und Susan saßen vor dem Aufwachraum und warteten erschöpft, obwohl sie sich keiner Operation unterzogen hatten.
    Susan hatte schon per SMS Harrys Bataillone von guten Freunden verständigt, die so vernünftig waren, Harry, ihren Mann und ihre beste Freundin in Ruhe zu lassen. Sie würden nacheinander oder paarweise aufkreuzen, sobald sie wussten, wie lange sie im Krankenhaus bleiben musste oder wann sie nach Hause kam.
    Reverend Herbert Jones, der Pastor der lutherischen St.-Lukas-Kirche, würde unter den Ersten sein. Er hielt in der Kapelle abseits des Hauptschiffs von St. Lukas einen kurzen Gottesdienst für Harrys Freunde ab. Er wusste nicht, ob die Erinnerung ihn trog, aber seinem Gefühl nach gab es heutzutage mehr Krebsfälle als früher. Er hatte letztes Jahr Gebetsstunden und kurze Lesungen aus dem Evangelium eingeführt, um Trost zu spenden. Dieser Dienst erstreckte sich inzwischen auch auf andere Krisen und holte Menschen zurück, die sich von der Kirche abgewendet hatten.
    Mrs. Murphy, Tucker und Pewter lagen zu Hause herum, angespannt und ängstlich. Erst wenn Fair durch die Tür träte, würden sie mehr wissen. Er bräuchte den Mund nicht aufzumachen, alles an ihm würde die Wahrheit preisgeben, insbesondere sein Geruch. Kummer, Stress, Verluste, Wut, Angst und Glück hatten jeweils ihren ureigenen Geruch.
    Mit übermenschlicher Anstrengung riss Harry sich zurück in die Gegenwart. Ein kurzes Gefühl der Verlorenheit wurde von Übelkeit abgelöst. Weil sie nichts gegessen oder getrunken hatte, konnte nichts hochkommen. Aber sie fühlte sich miserabel. Ihr Verstand stellte sich allmählich scharf, wie das Objektiv eines

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