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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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gerichtsmedizinischen Institute in Amerika. Man wird sie dort vornehmen.«
    Â»Ich weiß nicht, wie Gerichtsmediziner das machen.«
    Â»Das wissen die wenigsten«, erwiderte Annalise gutgelaunt. »Ein Gerichtsmediziner hat immer recht, nur einen Tag zu spät. Vielleicht können wir von den Toten etwas aufgreifen, das den Lebenden hilft.«
    Â»Verzeihen Sie, falls ich die Frage falsch stelle, aber woher stammt Ihr Interesse für Totes?«
    Die gutaussehende Ärztin lachte. »So habe ich das nicht gesehen. Als ich klein war, hatten wir einen wunderbaren Hausarzt. So hat es angefangen, aber mein Interesse wurde erst im Biologieunterricht geweckt. Ich habe gerne Dinge seziert, ich wollte einfach sehen, wie alles zusammenhängt. Sobald ich anfing Medizin zu studieren, war die Sache klar. Bei der Arbeit fühle ich mich wie eine Detektivin. Ich mag die Herausforderung.«
    Harry wechselte das Thema. »Finden Sie es nicht eigenartig, dass zwei Frauen, die sich gekannt haben, beide vom Central-Virginia-Klinikkomplex, gestorben sind und eine mit Sicherheit ermordet wurde?«
    Â»Es ist ein Jammer. Und ja, es ist eigenartig.«
    Toni kam in ein Handtuch gehüllt aus der Dusche. Sie drehte an dem Zahlenschloss von ihrem Spind. »Sprecht ihr über die jüngsten Ereignisse?«
    Â»Ja«, antworteten beide zugleich.
    Â»Cola für mich«, sagte Harry schnell.
    Wenn im Süden zwei Menschen gleichzeitig dasselbe sagen, kriegt der Erste, der »… für mich« sagt, das Genannte.
    Â»Geht klar.« Annalise lachte. »Möchten Sie Geld, damit Sie eine auf dem Heimweg trinken können, oder möchten Sie sie zu anderen Bedingungen?«
    Â»Medizinisches Können und Verhandlungsgeschick. Ein Glück für uns, dass wir dich haben«, scherzte Toni.
    Harry grinste. »Jetzt gleich.«
    Â»Geht klar.« Annalise entnahm ihrer Handtasche einen Fünfdollarschein.
    Â»Das ist zu viel«, protestierte Harry.
    Â»Sie werden wohl mehr als eine brauchen. Sie hatten ein hartes Training.«
    Â»Ich fühle mich großartig.«
    Die wohlproportionierte, kräftige Ärztin meinte: »Warten Sie nur bis übermorgen.«
    Â»Das wird sich zeigen.« Dann wandte Harry sich an Toni: »Wie ist es gelaufen – ich meine, als ihr es Thadias Gruppen gesagt habt?«
    Â»Grauenhaft. Manche sind hysterisch geworden, andere haben geheult, wieder andere saßen da wie versteinert. Sie sind deprimiert, wir müssen ganz schnell Ersatz finden, eine richtig gute Entzugsberaterin.«
    Â»Wird nicht einfach sein.« Annalise hängte sich ihre Handtasche über die Schulter. »Sie war ein seltsamer Vogel.«
    Â»Treffend ausgedrückt«, fand Toni.
    Â»Man soll nicht schlecht über Tote reden«, mahnte Annalise.
    Harry meinte, das vor kurzem schon mal gehört zu haben. Ihr war kurz unbehaglich zumute, doch dann sagte sie sich, dass es eine tausende Jahre alte Redensart war. Vielleicht wussten die Alten mehr als wir. Wer kann sagen, ob Geister nicht besänftigt werden wollen? Gibt es so etwas wie ruhelose Tote?
    Â»Harry.« Toni sprach lauter als sonst.
    Â»Häh?«
    Â»Wo bist du?«
    Â»Verzeihung, ich war in Gedanken mal wieder bei meinem Lateinlehrer.« Harrys Erwiderung entsprach fast der Wahrheit.
    Toni lachte. »Wenn du schon in die Vergangenheit reist, könntest du dann nicht wenigstens ein aufregenderes Zeitalter aussuchen?«
    Harry sagte sinnend: »Athen und Rom. Dagegen sehen wir fad aus.«
    Â»Dann sollten wir zwei das rausreißen.« Toni boxte Harry sachte gegen den Arm.

27
    I st es nicht zu spät dafür?« Harry sah in Fairs Tierklinik zu, wie ihr Mann vorsichtig zwei mit Pferdesperma gefüllte Strohhalme in den mit Flüssigstickstoff gefüllten Zylinder steckte; ein Schwamm am Boden des Zylinders war mit Flüssigstickstoff getränkt, die Seiten des Zylinders hielten die Temperatur konstant. Fair legte den Deckel auf und ließ ihn zuschnappen.
    Â»Hey, reich mir mal den Stift, ja?«
    Harry griff nach einem Pilot G2-07, schwarz, mitteldick. Fair benutzte diesen Tintenroller, weil die Tinte nicht verwischte. Bei dem Wert des Spermas wollte er unbedingt vermeiden, dass eine Sendung verlorenging, weil die Adresse wegen der Unachtsamkeit eines FedEx-Angestellten nass wurde. Er musste zugeben, dass er noch keinem unachtsamen FedEx-Angestellten begegnet war, aber Fair handelte nach

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