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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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ziemlich komisch. Was sich aber ändert, wenn man die wahren Qualitäten von Madame Tussauds L. A. erkannt hat. Hier ist es nämlich viel, viel lustiger, weil man alle Figuren richtig anfassen kann. Nach anfänglichem Zögern hatten wir bemerkt, dass kaum Überwachungspersonal vorhanden war und man tatsächlich mit den Figuren anstellen konnte, was man wollte! So machten wir sehr lustige, möglichst anzügliche Fotos – ganz besonders mit den weiblichen Figuren. J.Lo, Jennifer Aniston, Kylie – ja, mit allen. Außerdem stellte ich fest, dass auch dem »echten« Elton John die St.-Pauli-Kappe sehr gut steht. Das musste gefeiert werden. Wer hätte das gedacht. Da trägt man jahrelang den gleichen Namen und dann plötzlich auch noch die gleiche Mütze. Zeit für ein Bier. Schließlich ist ja schon 12 Uhr mittags. In Deutschland ist da schon Abend, und mein Körper ist noch auf deutsche Zeit gepolt. Da kann man schon mal um 12 Uhr die Korken knallen lassen. Prost Elton! Ich entschied mich für einen schönen Platz draußen in der Sonne direkt am Boulevard. Kai behauptet bis heute, dass ich in diesem Moment meine erste Autogrammstunde in den USA für deutsche Touris geben wollte. Ich versichere jedoch, dass ich einfach nur ein bisschen Passanten beobachten wollte. Schöner Nebeneffekt sollte sein, dass Kai durchaus ein bisschen Farbe vertragen konnte, bevor er am Abend zum Partyhengst bei Hugh Hefner werden sollte. Kai grillte also ein bisschen, und ich amüsierte mich über die beiden Mädels, die zweimal an uns vorbeiliefen, wohl nur um sicherzugehen, dass ich es wirklich bin und keine Figur aus dem Wachsfigurenkabinett, die zum Biertrinken nach draußen auf die Straße gesetzt wurde. Schließlich standen sie in sicherer Entfernung so 100 Meter von meinem Tisch entfernt und lächelten blöd süß. Ich winkte sie an den Tisch, damit sie und wir nicht weiter auf das unvermeidliche Foto warten mussten. Anschließend zogen wir dann weiter ins Hooters, um ein bisschen was zu essen. Wirklich. Die gleiche Idee hatte ganz offensichtlich auch Herr K., den wir dort freudestrahlend mit seiner Rentnercombo wiedertrafen. Die Lage war aussichtslos. Es gab kein Entkommen. Die Rentner waren schon feuchtfrivol am Feiern, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als auch auf Bier umzusteigen, statt zu essen. Irgendwie mussten wir uns die K.-Minuten ja erträglich gestalten. Wie viele Menschen leben eigentlich in Los Angeles? War dieses Wiedersehen nicht eine Art Sechser im Lotto? Für Herrn K. also Grund zur Freude, weshalb er auch im Hooters zahlreiche Fotos von uns schießen ließ. Glücklicherweise aber auch mit ein paar Hooter-Mädels, die entweder komische Vornamen wie »Princess« trugen oder gar keinen hatten und sich einfach »McKenzie« nannten! Als wir genauso angetrunken waren wie Herrn K. ’ s Reisegruppe, machten wir uns wieder auf den Weg zum Hotel. Komischerweise kostete das Taxi diesmal 25 Dollar. Lustig, dieses Los Angeles. Im Hotel schlug ich Kai eine Runde Pool-Action vor, statt angeheitert im Zimmer rumzuliegen. Schließlich war es erst 14 Uhr Ortszeit. Aufgrund der Zeitverschiebung hatten wir also noch eine lange Partynacht vor uns. Das bedeutete, wir würden noch lange auf den Beinen sein. Daher war ich von der im Hotel angebotenen Fußmassage auf dem wirklich schönen Sonnendeck begeistert. Mit einem Mojito machte die sogar noch mehr Spaß. Um mich herum rauchten derweil dicke braungebrannte Amerikaner ebenso dicke Zigarren. Irgendwie tat das da jeder. Man hätte fast meinen können, es sei eine Pflicht, wenn man sich dort am Pool aufhalten möchte. Aber ich bin ja Nichtraucher.
    Nach vier Stunden am Pool hatten wir dann auch genug, uns einen ordentlichen Sonnenbrand geholt und für 200 Dollar Mojito in uns reingeschüttet. Oben im Zimmer rannte Kai wie ein Verrückter auf’s Klo. Als er dann wieder raus kam, fragte er verwundert, ob ich denn nicht pissen müsse bei all dem Bier und den Mojitos. Ich grinste und sagte: »Nein, ich hab den Nachmittag über mindestens dreimal in den Pool gemacht.« Kai glaubt so einen Schwachsinn natürlich und schaute mich angewidert an. Während er seine E-Mails checkte, ging ich auf’s Klo und legte mich dann in die Badewanne, um mich anschließend für die Girls der Playboy Mansion in Schale zu werfen.
    Die Rübe hatten wir dann doch schon mehr als nur angeheitert. Im Magen hatten wir bis dahin allerdings immer noch nichts. Denn außer dem Frühstück hatten wir nichts

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