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Mueller, Carin

Mueller, Carin

Titel: Mueller, Carin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: High Heels und Hundekuchen
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schon wieder ganz anders aus. Antonella hatte zwei Stunden geschlafen, anschließend ausführlich geduscht und sich anständig angezogen. Jetzt fühlte sie sich viel besser, und ihr Magen knurrte. Kurz vorher waren Giovanni, Elisa und Hugo von ihrem Ausflug zurückgekehrt, und Antonella hatte mit halbem Ohr aus dem Bad mitbekommen, wie ihr Bruder seiner Nichte ein improvisiertes Mittagessen serviert und sie anschließend ins Bett gebracht hatte. Jetzt werkelte er am Herd herum.
    »Sie schläft«, teilte er ihr mit, als sie in die Küche kam.
    »Wie ein Engel! Vielen Dank, du hast mir das Leben gerettet.« Sie lächelte ihn dankbar an.
    »Jederzeit gerne. Aber jetzt kannst du dich dafür revanchieren und das Mittagessen fertig machen.« Giovanni konnte zwar ganz passabel kochen – kein Wunder, wenn man praktisch in einem Restaurant groß geworden war –, hatte aber im Gegensatz zu seinem Bruder und seiner Schwester, die eine begeisterte Hobbyköchin war, kein gesteigertes Interesse daran. »Die zwei sind echt zum Totlachen. Elisa quatscht nonstop auf Hugo ein, und er hört ihr aufmerksam zu und sieht so aus, als würde er jedes Wort verstehen. Und er lässt sich alles von ihr gefallen – unglaublich! Wenn uns das jemand vor drei Jahren prophezeit hätte, dass dieser komische Mops jemals so De-Anna-kompatibel werden würde …«
    »Ja, das ist wirklich unfassbar«, pflichtete ihm Antonella bei und schüttete dem Hund eine Handvoll Trockenfutter in seinen Napf. »Ganz ehrlich, ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen ohne ihn. Er ist ja nicht nur zu Elisa süß, sondern kuschelt sich beim Fernsehen immer zu mir aufs Sofa. Und wenn ich mich im Büro über irgendwas aufregen muss, kommt er und stupst mich an oder leckt mir die Füße ab. Nur Joggen geht wirklich nicht mit ihm, da hat er keinen Bock drauf. Aber wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, sitzt er immer neben Sternchen im Anhänger.«
    »Das müssen die Hormone sein, dass du so über ihn ins Schwärmen kommst … Wenn man bedenkt, dass du ihn ursprünglich regelrecht gehasst hast.«
    »Das hat rein gar nichts mit irgendwelchen Hormonen zu tun! Und gehasst habe ich ihn auch nie!! Wir hatten halt einfach ein Kommunikationsproblem.« Sie warf Nudeln ins kochende Wasser und rieb Parmesan.
    »So kann man es natürlich auch nennen«, lachte Giovanni. »Jedenfalls hat er dich inzwischen ganz gut im Griff.« Hugo hatte gierig mit seinem Napf gescheppert, worauf ihm Antonella ein Stückchen Käse hingeworfen hatte.
    »Wie auch immer. Jedenfalls ist er deutlich angenehmer im Umgang, wenn sein Bauch gut gefüllt ist. Was ich übrigens absolut nachvollziehen kann, denn das geht mir genauso!« Rasch briet sie Rinderfiletstreifen in einer Pfanne an, gab einige Cocktailtomaten hinzu, dann die frisch gekochten Bandnudeln, und Augenblicke später saßen sie und ihr Bruder vor riesigen Tellern voll dampfender Pasta. Die ersten Bissen schlang sie gierig und stumm hinunter, dann lehnte sie sich zufrieden zurück und stellte fest: »Das finde ich jetzt richtig nett. Wir beide alleine, kein Adrian, keine Katia, kein quakendes Kind. Kein Entkommen!« Sie funkelte ihn grinsend an. »Ich will jetzt alles wissen über Kathi und dich! Seit ich ihr verboten habe, noch einmal ›seine treuen braunen Augen‹ in meiner Gegenwart zu erwähnen, sagt sie nämlich gar nichts mehr. Also jedenfalls nichts über eure Beziehung. Und kann es sein, dass sie seit München irgendwie komisch ist? Also, noch komischer als sonst?«
    Giovanni seufzte. »Müssen wir jetzt darüber reden?«
    »Wann denn sonst? Bei der Arbeit vielleicht? Und schließlich bist du doch deshalb hergekommen – um dich auszuheulen. Gib’s zu!«
    »Du übertreibst mal wieder maßlos! Erstens bin ich zu dir gekommen, um zu sehen, wie es euch geht …«
    »Natürlich …«
    »Und zweitens habe ich überhaupt keinen Grund, mich auszuheulen. Weswegen denn bitte?«
    »Keine Ahnung. Ist nur so eine Vermutung. Aber ich kann mich natürlich auch irren.«
    Sie aßen ein Weilchen schweigend weiter, dann sagte Giovanni: »Ich weiß einfach nicht, wohin das führen soll. Ob es überhaupt irgendwohin führt – außer ins Chaos.« Er sah seine Schwester ratlos an. »Weißt du, früher hätte ich täglich juhu geschrien, wenn eine Frau lediglich ein lockeres Verhältnis hätte haben wollen. Freunde mit Extras nennt sie das. So ein Schwachsinn! Das hat sie bestimmt aus irgendeiner bekloppten amerikanischen Fernsehserie. Und da funktioniert es

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