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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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angekommen ist. Sie erwidert seinen Kuss, und mit einem Mal ist sie wieder da, die Leidenschaft und Vertrautheit, die sie schon für immer verloren geglaubt hatte …
     
    ***

TOUCHDOWN
    MÜNCHEN. MITTWOCH 7.30 UHR
     
    Die Kinder reiben sich die Augen. Sie sind erst bei der Landung aufgewacht. Der Nachtflug von JFK nach München ist um einiges ruhiger verlaufen als der Hinflug vor einer Woche.
    „Holt Papa uns ab?“ Anna blickt Susanna mit ihren großen Augen an.
    „Nein, mein Schatz. Es ist doch eine Überraschung, dass wir wieder da sind. Weißt du noch? Das haben wir doch ausgemacht. Und du hast ja Papa auch gar nichts am Telefon verraten, weil du ein ganz großes Mädchen bist.“
    Susanna streichelt Anna gedankenverloren über das Haar. Ihre Stimme hat sich gerade so fest und selbstbewusst angehört. Aber sicher ist sich Susanna im Moment über gar nichts. Was ist, wenn ihr Plan nicht aufgeht? Was dann? Was, wenn Robert es ganz furchtbar findet, dass sie auf einmal auf der Matte steht?
     
    Nach ihrem Supermarkt-Trip am Montag hatte Susanna Peter angerufen und ihn gebeten, sie abzuholen. Danach hatte sie gepackt und gegen frühen Nachmittag waren sie auch schon alle wieder auf dem Weg zurück nach Manhattan gewesen.
    Susanna hatte noch am Abend ihren Flug für den nächsten Tag nach München gebucht. Um 19 h ab JFK, um dann am nächsten Morgen in München zu landen.
    Am Abend hatten die beiden Freundinnen sich eine Flasche Crémant aufgemacht, hatten wie in alten Zeiten heimlich auf dem Balkon ein paar Zigaretten geraucht und Kristin hatte Susanna Mut zugesprochen. Und endlich hatte auch Susanna mal Kristin zugehört, als sie über ihre Sorgen und Existenzängste sprach.
    Am Dienstagvormittag hatte Susanna sich nach Kristins Anweisungen einer Beautykur unterzogen. Haare, Facial , Maniküre und Pediküre, Waxing … Das ganze Programm.
    Es hatte zwar ein kleines Vermögen gekostet, aber Kristin hatte es sich nicht nehmen lassen, ihr das zu schenken. Außerdem hatte sie sich den Tag freigenommen und auf Tom und Anna aufgepa sst. Am Nachmittag waren sie gemeinsam mit Elisa zum Flughafen gefahren.
     
    Und jetzt sind sie wieder zurück in München. Und in ein paar Stunden werden sie Robert wiedersehen. Ein Glück haben sich wenigstens die Dinge zwischen Robert und den Kindern ein wenig normalisiert.
    Wie schön es für die Kinder gewesen war, am Montag und Dienstag mit ihrem Vater zu sprechen. Aber dass Robert beide Male aufgelegt hatte, als Anna sie angekündigt hatte – das war schon sehr verletzend gewesen.
    Und wie Kristin und Anna sie angeschaut hatten, als sie dann den Hörer in der Hand hatte. Beiden war die Sorge ins Gesicht geschrieben gewesen, also hatte sie so getan, als ob sie mit Robert sprechen würde, obwohl dieser schon lange nicht mehr in der Leitung war. Was hätte sie denn sonst tun sollen?
    Demnach hatte er also ihre E-Mail nicht gelesen, oder aber für so übermäßig bescheuert gehalten, dass er noch nicht mal darauf antworten wollte.
    Susanna hat ein ganz ungutes Gefühl in der Magengegend. Wie Lampenfieber. Was heißt hier Lampenfieber? Sie steht ja nicht kurz vor einem Auftritt. Das hier hat nichts mit Lampenfieber zu tun. Das hier ist die pure Angst.
    Wovor habe ich denn eigentlich solche Angst? Ist es eher die Angst, dass Robert mich nicht mehr liebt? Oder die Angst, ohne Mann da zu stehen? Oder die Angst, wie ich meinen Lebensunterhalt verdienen soll? Ich kann nicht behaupten, dass ich überhaupt keine Angst habe, ohne Mann da zu stehen. Ich mag den Status ‚verheiratet‘. Er gibt mir Sicherheit und Geborgenheit. Aber es ist nicht nur das. Diese Woche ohne ihn war schrecklich. Es ist einfach so, dass Robert der Erste ist, dem ich etwas erzählen will. Egal ob es jetzt etwas Schlechtes oder etwas Gutes ist. Er ist nicht nur mein Mann, sondern auch mein bester Freund.
    Das Anschnallzeichen geht aus. Jetzt wird’s ernst.
     
    EINIGE STUNDEN SPÄTER
    Mittwochs kommt Robert nie vor neun nach Hause, also hatte Susanna alle Zeit der Welt. Die hat sie auch gebraucht, denn es war alles andere als einfach gewesen, ihre beiden von der Reise völlig übermüdeten und überdrehten Kinder ins Bett zu bringen.
     
    Wie immer, wenn man ein paar Tage verreist war, wollten die Kinder auf einmal mit all ihren Spielsachen spielen. So als hätten sie vergessen, was sie eigentlich für Schätze in ihrem Kinderzimmer haben.
    Natürlich hatten sie noch auf ihren Vater warten wollen. Susanna hatte ihnen

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