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München Manhattan #1

München Manhattan #1

Titel: München Manhattan #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Vollmann
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gemacht.“
    „Aber natürlich genügst du mir. Ich liebe dich doch.“
    „Das hast du mir aber sehr lange nicht gezeigt.“ In Roberts Stimme schwingt Traurigkeit mit.
    „Du mir aber auch nicht. In der letzten Zeit bist du mir nur noch ausgewichen, wenn ich dir mal nahe sein wollte.“
    Robert zögert. Er streicht ihr zärtlich durchs Haar. „Ja, das stimmt wohl. Und das tut mir so unendlich leid. Ich kann das auch gar nicht erklären.“
    „Ich war für dich nicht mehr attraktiv. Stimmt doch, oder?“, fragt sie.
    „Nein, Susanna, attraktiv bist du für mich immer geblieben. Es war nur wie eine unsichtbare Wand zwischen uns. So als wärst du mein bester Freund geworden. Wir waren auf einmal nicht mehr ein Paar sondern eine Familie. Und irgendwie haben wir uns doch beide an diese sexlose Ehe gewöhnt. Und irgendwann konnte ich mir Sex mit dir nicht mehr vorstellen.“
    „Und du wolltest daran gar nichts ändern?“
    „Doch, doch natürlich. Mir war ja auch klar, dass das nicht ewig so weitergehen kann. Aber dann hatte ich im Job soviel um die Ohren, und dann kam noch der ganze Ärger mit dem Geld dazu. Da habe ich versucht, dieses Problem einfach zu verdrängen und bin der Sache wo ich konnte aus dem Weg gegangen.“
    „Weißt du wie ich mich dabei gefühlt habe, Robert? Seit der Geburt von Tom finde ich mich nicht mehr wirklich gutaussehend. Ich dachte, mit hübschen Klamotten würde ich mich schöner fühlen. Aber das Einkaufen hat nichts geholfen. Stattdessen hast du dich von mir immer mehr zurückgezogen. Und ich fühlte mich immer unattraktiver. Je weniger wir miteinander geschlafen haben, desto mehr war ich auf die Idee fixiert, dass es an mir liegt. Ich glaube es ging mir gar nicht um den Sex, sondern nur um die Bestätigung, dass du mich immer noch begehrst. In Amerika ist mir einiges klar geworden.“
    „Also hat sich die Reise für dich gelohnt?“ Jetzt klingt er verbittert.
    „Ja, Robert. Es musste sein. Es war eine Kurzschlusshandlung . Ich stand im Supermarkt und auf einmal wusste ich, dass ich weg muss. Erst im Flugzeug auf der Startbahn ist mir klar geworden, was ich gerade gemacht hatte. Und da tat es mir auch schon leid. Bitte, bitte verzeih mir, dass ich einfach so abgehauen bin.“
    „Versprich mir, dass du das nie wieder tun wirst. Das könnte ich nicht noch einmal ertragen. Nach deiner SMS habe ich gedacht du kommst nicht wieder.“
    „Aber ich wollte dir doch alles erklären, ich habe jeden Tag versucht dich anzurufen. Du wolltest ja nicht mit mir sprechen.“
    „Ich war so wütend auf dich. Du hattest mich in diesem ganzen Schlamassel sitzen lassen und bist zu deinem Bruder geflohen. Wie hättest du dich denn an meiner Stelle gefühlt? Außerdem war ich mir nicht sicher, ob du jemals wiederkommen würdest. Das, mein Engel, hast du auch in deiner Mail nicht mit einer Silbe erwähnt.“
    „Robert, ich verspreche dir, dass ich nie wieder weglaufen werde. Und du musst mir versprechen, dass du mit mir wieder über alles sprichst.“
    „Das verspreche ich dir.“
    Susanna lehnt ihren Kopf an Roberts Schulter. Er dreht sie zu sich und küsst sie. Und dann gibt es nur noch sie beide.
     
    ***

DAS ENDE DIESER GESCHICHTE SCHREIBE ICH
    MANHATTAN. DONNERSTAG 8 UHR
     
    Charlotte ist kalt. Von da wo sie steht hat sie einen uneingeschränkten Blick auf die Eingangstür des Gebäudes. Es kann ja nicht mehr lange dauern – Elisas Schule fängt um 8.30 an.
    Da sind sie. Und mit welcher Unverfrorenheit sie miteinander lachen! Dieses verliebte Lächeln, das Peter seiner Frau zuwirft – dieses Lächeln gehört eigentlich mir.
    Er darf nicht so glücklich sein – nicht, nachdem was er mir angetan hat. Das wird er mir büßen. Das werden sie mir beide büßen. Sie denkt wohl, jetzt hat sie gewonnen, jetzt hat sie ihn wieder! Aber nach heute wird nichts mehr so sein wie vorher …
    Peter, Kristin und Elisa biegen um die Ecke und Charlotte wartet noch einen Moment, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich weg sind. Aus ihrer Handtasche fischt sie den Wohnungsschlüssel.
    Ich kann einfach nicht noch mal ins Büro gehen und weitermachen wie bisher. Nicht nach Montag. Das ist vorbei. Nicht nachdem Bob mich vor allen Angestellten in sein Büro zitiert hat und mich dann so runtergeputzt hat. Natürlich wissen die anderen nicht, was er zu mir gesagt hat. Aber was sie gesehen haben, reicht schon.
    Bobs Gesicht war hochrot angelaufen und er hat ja noch nicht mal gewartet, bis ich mich setzten konnte,

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