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Murray,Paul

Murray,Paul

Titel: Murray,Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skippy stirbt (Teil 2)
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Schulter. Lass mich noch mal kurz mit ihr reden, ja,
Sportsfreund? Skippy gibt ihm den Hörer.
    Hallo,
Süße ... Ich, weiß, aber ... Nein, das ist nicht nett von ihm, aber hör mal,
ich hab ganz vergessen, dich was zu fragen: Hast du das Päckchen bekommen, das
Mummy dir geschickt hat? Ich weiß, aber sie schläft - hast du's bekommen? Nein?
Na, dann kommt es bestimmt morgen ... Was? Das kann ich dir nicht sagen, es
soll ja eine Überraschung sein ... sch, ich weiß ... aber bei Tante Greta ist
es doch auch schön, oder?
    Während
Dad mit Nina redet, macht Skippy das Futter für Dogley zurecht und bröselt
knorpelige Brocken in seinen Napf. Mampf, mampf, macht Dogley mit gesenktem
Kopf. Später schaut Dad Fußball. Skippy beobachtet ihn aus dem Augenwinkel,
wie er den weißen Punkt verfolgt, der zwischen den verschiedenfarbigen Männern
über das grüne Feld fliegt. Seine Hand zupft sinnlos an der Armlehne des
Sessels, zwirbelt Fusseln zu Kügelchen und zieht sie heraus.
    An der
Haltestelle ist ihm beim Einsteigen in den Bus das Tablettenröhrchen aus der
Jackentasche gefallen. Was ist denn das, Sportsfreund? Das? Ach, das sind
Reisetabletten, die hat mir der Trainer gegeben. Reisetabletten? Ja, äh, weil's
mir letztes Mal auf der Rückfahrt vom Wettkampf so scheiße gegangen ist. Hm,
dir wird's doch sonst nicht schlecht im Auto. Ja, war komisch. Vielleicht
wegen der Aufregung. Ja, wahrscheinlich. Oder du hast zu viel Wasser getrunken!
Genau!
    In einem
Wirbel von Taschen und Gelächter stürmten sie ins Haus, aber Skippy kann sich,
wenn er jetzt daran zurückdenkt, nicht mehr erinnern, worüber sie gelacht
haben, oder ob sie überhaupt über etwas Bestimmtes gelacht haben. Drinnen waren
überall Treppen. Sie führten schräg nach oben und im Bogen herum und wieder
nach unten. Dad stand unten. Geh doch kurz rauf und sag Mum, dass du da bist.
Skippy zögerte und musterte Dads Gesicht, das aussah wie aus einer Zeitschrift
herausgerissen. Na, komm, sie wartet schon den ganzen Tag auf dich. Okay.
Skippy stieg die tausend verwinkelten Stufen zu der Tür hinauf, die ihn oben
erwartete.
    DU HAST DEN FEUERDÄMON BESIEGT, DJED! Es ist die
Eule, die du im Traurigen Wald aus dem Spinnennetz herausgeschnitten hast! aber du hast keine sekunde zu verlieren!
mit jeder stunde wird mindelore mächtiger. in seinem labor des bösen tief
unter der erde des südlandes schuftet er tag und nacht und erschafft seine abscheulichen
monster. bald hat er eine ganze armee zusammen, die ihn unbesiegbar macht! du
bist der einzige,  der ihn stoppen kann!  du bist unsere letzte Hoffnung ! Der Kopf
der Eule schwenkt nach rechts, und als sie dich wieder ansieht, stehen Tränen
in ihren gelbbraunen Augen. das reich stirbt, DJED! die erde ist zu gift geworden, flüsse und
seen zu eis, die luft zu feuer, und wer sie atmet, erstickt. das unheil, das
uns droht, ist so dunkel, dass es unsere vorstellungskraft übersteigt. bald
wird es hopeland nicht mehr geben, und mindelore wird sich zum könig des
nichts krönen, das übrig bleibt. rette die prinzessin, DJED! schnell!
    Liegestütze
im Zimmer. An den Wänden ringsum Poster: Fußballer, Rapper, Superhelden, Bands,
Schwimmstar Michael Phelps, der jüngste Mensch, der je einen Weltrekord
gebrochen hat (mit fünfzehn Jahren und neun Monaten). Die Star Wars-Bettd ecke und all das Spielzeug von
früher in den Regalen, Lego, Boglins, Zoids. Du kommst dir vor, als wärst du
im Zimmer eines anderen Jungen einquartiert. Du kommst dir vor wie der Ersatzjunge,
den sie sich besorgt haben, nachdem etwas Furchtbares passiert ist. Du bewegst
dich durchs Haus, als wärst du mit Informationen darüber programmiert worden.
    Das
Küchenradio knackt und knistert, immer wenn du daran vorbeigehst.
    Das
Keckern der Elstern klingt wie Maschinengewehrfeuer, und ihre Krallen kratzen
über das Blechdach des Schuppens. Jeden Morgen ist das Abflusssieb voller
grauer Haare. Dad hält ein Buch in der Hand, blättert aber nicht um.
    Und die
Tür bleibt den ganzen Tag zu. Hast du mal einen Moment, Danny? Ich muss was mit
dir besprechen. Klar, Dad.
    Das ist
heute Morgen gekommen. Dad schwenkt ein rosa Papier. Es ist Skippys
Zwischenzeugnis. Oh.
    Ja, da
müssen wir drüber reden. Vielleicht sollten wir sowieso mal reden, was meinst
du?
    Sie setzen
sich an den Tisch. Dad fasst seinen Stuhl an den Kanten der Sitzfläche und
dreht ihn schräg, sodass er Skippy direkt gegenübersitzt. Von so nahe wirkt er
riesig, wie ein auf einen

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