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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Zusammensetzungen den Weg zu einem wirksamen Mittel erschwerten oder gar erfolgreich verwehrten.
    Joanna ging zur Kasse.
    » Ich muss dringend telefonieren«, sagte sie zu der Kassiererin.
    Das Telefon hing hinter dem Tresen an der Wand. Joanna nahm den Hörer ab und wählte die 31 .
    » Ich habe gehört, dass du Pause machst, und wollte nicht stören, aber der Kollege hat mich in der Leitung gehalten und gesagt, dass du unbedingt mit mir reden willst«, vernahm sie die Stimme von Anne Arlette.
    » Ich habe schon zweimal versucht, euch zu erreichen«, antwortete Joanna. » Wir haben in der Nacht das Virus isoliert und bereiten es gerade auf.«
    » Ich habe schon gehört, dass ihr bald so weit seid. Bei uns gibt es leider ein paar Verzögerungen.«
    Die Lautstärke des Telefonats, das über einen Satelliten geführt wurde, schwankte, so dass Joanna noch einmal zurückfragen musste.
    » Luisa und Antonio und das gesamte Außenteam sind verschwunden«, berichtete Anne. Das Gespräch wurde von Interferenzen überlagert, und es rauschte im Hintergrund stark.
    » Habe ich richtig verstanden?«, wiederholte Joanna. » Das Außenteam ist verschwunden?«
    Anne bestätigte. » Seit gestern haben sie sich nicht mehr gemeldet. Hubschrauber haben ein gesunkenes Boot ausgemacht, das im Fluss treibt. Das ist alles sehr merkwürdig hier. Das kleine Dorf, in dem wahrscheinlich die Infektion ausgebrochen ist, wurde von Unbekannten dem Erdboden gleichgemacht. Der militärische Einsatzleiter meint, dass sich noch immer eine Bande von Verbrechern in den Wäldern dort draußen aufhält. Aber das Gebiet ist für eine Durchsuchung viel zu groß. Sie suchen mit Hubschraubern nach den Vermissten, haben aber bislang noch keine Spur von ihnen.«
    » Das ist eine schlimme Nachricht«, antwortete Joanna betroffen.
    » Ich denke, dass wir bis morgen ebenfalls so weit sind wie ihr in Atlanta. Ich bin gespannt, was wir hier vor uns haben.«
    Der Rest des Gespräches ging in statischem Rauschen unter.
    » Ich mache jetzt Schluss«, sagte Anne. » Hier braut sich ein starker Sturm zusammen.«
    Joanna nickte. » Ich melde mich, sobald wir etwas erreicht haben«, sagte sie, bevor sie das Gespräch beendete. Nachdenklich legte sie den Hörer auf. Die Nachricht vom verschwundenen Außenteam jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Sie überlegte. Welchen Sinn würde es machen, das Außenteam zu entführen? Eigentlich sollte doch jeder in der Region am Rio Jatapu daran interessiert sein, die Forscher zu unterstützen, um so schnell wie möglich ein wirksames Gegenmittel gegen das Jatapu-Virus zu finden. Es sei denn …
    Sie schüttelte den Kopf. Ein abenteuerlicher Gedanke jagte ihr Angst ein.

34
    Rio Jatapu, Amazonasgebiet
    Die Sonne wanderte dem Zenit entgegen, und eine lähmende Schwüle senkte sich über den Wald. Luisa Behringer fühlte sich erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Doktor Hagen war kurz vor Mittag an seinen schweren Verletzungen gestorben. Sie hatten ihn zurückgelassen und im weichen Waldboden eine kleine Grube ausgehoben. Mittlerweile war die kleine Gruppe nach Westen unterwegs und bewegte sich durch den dichten Urwald auf einen weiteren Seitenarm des Rio Jatapu zu. Von ihren Verfolgern hatten sie nichts gesehen und gehört, dennoch wusste der Cabo, dass sie sich noch lange nicht in Sicherheit befanden. Wenn er mit seiner Annahme richtig lag, dann würden es sich die Kerle nicht leisten können, die Gruppe einfach entkommen zu lassen.
    » Sie braucht unbedingt eine Pause«, flüsterte Lila und zeigte auf Luisa Behringer, für die jeder Schritt sichtlich eine Qual bedeutete.
    Der Cabo blickte sich nach Tenente Farraz um, der mit einem Trupp die Flankensicherung übernommen hatte. Mittlerweile war die Gruppe, die aus vierundzwanzig Männern und zwei Frauen bestand, auf zwanzig zusammengeschmolzen. Der Angriff dieser Verbrecher hatte das Außenteam vollkommen unvorbereitet getroffen, zumal das Kommando ausgeschickt worden war, um den Menschen der Region zu helfen, und nicht, um sich in Kampfhandlungen mit Criminosos einzulassen.
    » Wir müssen weiter«, antwortete der Cabo entschieden. » Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, und die Kerle sind uns auf den Fersen.«
    Lila blickte sich zu dem Gefangenen um, den zwei Soldaten eskortierten.
    » Und wenn wir ihn freilassen und ihm erklären, dass wir nicht hier sind, um diese Bande zu verhaften, sondern um nach dem Ursprung der schrecklichen Krankheit zu forschen, die auch

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