Mutiert
betrat den Raum. Er trug eine Tasche bei sich. » Draußen stehen zwei Wagen für uns bereit.«
Lila erhob sich und schaute den Pater fragend an.
» Ja, ich begleite euch«, kam der Pater Lilas Frage zuvor. » Ich denke, ich werde in Urucará gebraucht. Und ich denke, euch braucht man dort ebenfalls.«
Lila ließ sich in die Arme des Paters fallen und schluchzte laut.
» Du musst stark sein, mein Kind. Dies ist nicht die Stunde der Trauer, dies ist die Stunde der Taten. Und jetzt kommt, die Soldaten warten.«
Lila löste sich aus der Umarmung und fuhr sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Kurz amtete sie durch. » Dann lasst uns gehen«, sagte sie und griff nach ihrer Reisetasche, die sie auf dem kleinen Schreibtisch abgestellt hatte.
Hauptquartier der WHO in Genf, Schweiz
» Es ist ihr zweiter Einsatz vor Ort«, gab der Sekretär zu bedenken.
» Sie hat sich freiwillig gemeldet, sie ist überaus qualifiziert und sie spricht portugiesisch«, antwortete der Direktor. » Und wir haben keinen anderen, der abkömmlich ist.«
» Das sind durchaus überzeugende Argumente«, entgegnete der Sekretär. » Was sagt Sander dazu?«
» Er weiß noch nichts von seinem Glück. Aber er wird es akzeptieren. Er weiß, wie wichtig es ist, die Sprache der Menschen dort zu verstehen. Und Luisa Behringer ist keine Anfängerin mehr.«
» Aber sie ist eine Frau und dort drüben ist die Hölle los.«
Der Direktor schüttelte den Kopf. » Schicken Sie das Fax nach München. Und bereiten Sie alles Weitere vor. Ich will, dass nichts schiefläuft. Und Sander überlassen Sie mir. Ich komme schon mit ihm klar.«
Der Sekretär nickte. » Es ist alles vorbereitet, in zwei Tagen steht das Feldlabor zur Verfügung. Außerdem hat das Brasilianische Militär volle Unterstützung zugesichert. Und die Navy der Vereinigten Staaten ist ebenfalls dort vertreten.«
Der Direktor verzog die Mundwinkel. » Die Amis?«
» Zwei Einheiten und eine Medical Crew.«
» Das gefällt mir gar nicht«, antwortete der Direktor. » Immer wenn die Cowboys auftauchen, meinen sie, es muss nach ihren Spielregeln gespielt werden. Aber das hier ist unsere Sache, machen Sie das den Amerikanern klar. Unterstützung ist willkommen, aber die Führung übernimmt Professor Sander. Ansonsten können wir dort nicht frei arbeiten. Das haben wir schon ein paar Mal erlebt.«
Der Sekretär nickte. » Ich werde mich umgehend mit dem Botschafter in Verbindung setzen«, versprach er.
» Und vergessen Sie das Fax nach München nicht«, rief ihm der Direktor hinterher, als der Sekretär den Raum verließ.
19
Dade Police Department in Miami, Florida
Das Telefon auf Ryans Schreibtisch klingelte. Ryan nahm den Hörer ab.
» Hallo Ryan, du musst mir noch einmal aus der Patsche helfen«, sagte Gene.
Ryan nahm den Hörer noch dichter an den Mund. » Gene, bist du verrückt«, flüsterte er und schaute durch die gläserne Scheibe hinaus in das Großraumbüro, wo all die Detectives hinter ihren Schreibtischen saßen. » Cavallino ist hinter dir her. Er lässt gerade dein Büro durchsuchen. Wo treibst du dich herum und von wo aus rufst du an?«
» Von einer Telefonzelle, irgendwo in Goulds.«
» Cavallino hat einen Zeugen aufgetan, der Miller noch lebend gesehen haben will, kurz bevor du in sein Haus eingedrungen bist«, erklärte Ryan. » Der Zeuge hat Richter Hayes beeindruckt. Er hat einen Haftbefehl gegen dich erlassen und die Kaution widerrufen. Die ganze Miami Dade Police fahndet nach dir, nachdem man dich in deinem Büro nicht angetroffen hat. Cavallino ist scharf auf dich, er will deinen Arsch, und ich kann nichts dagegen tun.«
Eine kurze Weile herrschte Schweigen am Telefon.
» Es ist besser, wenn du dich stellst«, schob Ryan nach.
» Ich habe keine Chance, wenn ich nicht selbst herausfinde, wer Miller umgebracht hat«, antwortete Gene. » Du musst mir helfen.«
Ryan atmete tief ein. » Wenn herauskommt, dass ich dir helfe, dann kann ich wieder Strafzettel am Paradise Bay verteilen.«
Gene ging nicht auf Ryans Antwort ein. » Ich muss alles über einen gewissen Joe Hastings aus White Castle in der Nähe von Baton Rouge wissen. Es ist überaus wichtig. Außerdem interessiert mich, was die Jungs von der Drogenfahndung gegen Rick Tarston in den Händen halten.«
» Mann, Gene, du weißt, was du da von mir verlangst. Wenn die DEA davon Wind bekommt, dann ziehe ich meinen Kittel aus. Ich habe nichts anderes gelernt als meinen Polizistenjob.«
» Privatdetektiv ist
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