Mutter der Monster
Walker.«
»Moment, Moment«, warf Xander ein. »Wollen Sie damit sagen, dass ein Kerl namens Rhett Butler darin verwickelt war?«
Giles legte das Buch auf den Tisch.
»Obwohl ich dir unter normalen Umständen in diesem Moment ein Lob dafür ausgesprochen hätte, dass du tatsächlich eine literarische Anspielung gemacht hast, Xander, kann ich...«
»Was für eine literarische Anspielung?«, unterbrach Xander verdutzt. »Ich spreche von einem Film – Sie wissen schon –
Vom Winde verweht.«
»Xander«, meldete sich Willow zum ersten Mal zu Wort.
»Erinnerst du dich noch an das erste Schuljahr? In der Bibliothek muss man still sein.«
»Nun ja, um zum Thema zurückzukehren«, fuhr Giles fort.
»Wie es scheint, war Mr. Walker ein Offizier in der Konföderierten Armee. Wie er zu einem Vampir wurde, wer 87
dafür verantwortlich war, ist nicht belegt. Bekannt ist nur, dass er während der Belagerung von Atlanta desertierte und zu seiner Familie zurückkehrte. Er verwandelte seine Frau. Sie verwandelte dann ihre beiden fünfzehnjährigen Söhne. Die gesamte Familie entkam, als Atlanta in Brand gesteckt wurde.«
»So viel zu den Familienbanden«, warf Oz ein.
Giles zog die Brauen hoch. »Nun ja«, hüstelte er. »Der Vater wurde einige Jahre später, äh, getötet, während die Mutter und die beiden Söhne am, äh, Leben blieben. Nebenbei, sie sind eineiige Zwillinge. Habe ich das schon erwähnt?«
»In diesem Fall«, sagte Buffy, »sind es eindeutig unsere Jungs. Sonst noch etwas?«
Giles nahm seine Brille ab und rieb sich den Nasenrücken.
»Bedauerlicherweise nein. Das hier ist wirklich nur eine Chronologie, keine umfassende Studie der amerikanischen Vampire des neunzehnten Jahrhunderts.«
»Wer schreibt eigentlich derartige Bücher?«, fragte sich Xander laut.
»Glaub mir«, erwiderte Giles, »das würdest du nicht wissen wollen.«
»Es hilft mir nicht viel weiter, nicht wahr?«, unterbrach Buffy. »Abgesehen von der Information, wie sie verwandelt wurden, haben wir alles andere bereits gewusst. Die Tatsache eingeschlossen, dass Mama Vamp an einem sehr schweren Fall von Familieritis leidet.«
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Willow und drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihr um. »Irgendetwas über Nemesis, Will?«
Ein besorgter Ausdruck huschte über das Gesicht des Rotschopfes. Sie wies auf die beiden Bücherstapel, die sich neben ihr türmten.
»Ich bin mir nicht sicher«, erklärte sie. »Es gibt die Wörterbuchdefinition und die historische Definition. Welche willst du zuerst hören?«
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»Das sind alles Wörterbücher?«, fragte Xander. »Kaum zu fassen. Okay, okay, ich weiß Bescheid«, sagte er und hielt bei Willows finsterem Blick die Hände hoch, als würde man ihn als Geisel nehmen. »Ich werde von jetzt an so still wie eine kleine Bibliotheksmaus sein.«
Willow schlug den umfangreichsten der Bände auf. Die Schrift war so klein, dass man ein Vergrößerungsglas brauchte, um sie entziffern zu können.
»Nemesis«, las Willow laut vor. »Ein Mittel oder ein Akt der Vergeltung; jemand oder etwas, das einen besiegt oder vernichtet; ein Gegner, der nicht bezwungen werden kann.«
»Wie schön«, sagte Buffy. »Ich denke, in diesem Fall wäre Unwissenheit vorzuziehen gewesen.«
»Nun«, sagte Willow aufmunternd, »dann gibt es noch das historische Zeug. Die Erklärungen sind alle fast identisch.
Nemesis war ursprüngliche eine griechische Göttin.«
Dieses Wesen, das ich in der Gasse gesehen habe, war eine Göttin?, dachte Buffy.
»Von was?«
»Der Vergeltung«, antwortete Willow. »Außerdem der ausgleichenden, strafenden Gerechtigkeit, die Rächerin böser Taten.«
»Nun, dann sollte alles in Ordnung sein«, warf Oz an ihrer Seite ein. »Buffy hat getan, was ihre Aufgabe ist. Sie hat Vampire gepfählt. Was meiner Meinung nach nicht gerade etwas ist, was man als böse Tat bezeichnen könnte.«
»Ich habe bereits versucht, ihr das klar zu machen«, sagte Buffy. »Ohne großen Erfolg. Die Vampirmutter hat die Mächte der Finsternis angerufen, und dieses Nemesis-Wesen ist gekommen. Ich würde sagen, für unsere Definition von bösen Taten sieht es nicht besonders gut aus.«
»Aber das ergibt keinen Sinn«, protestierte Willow.
»Nun, um genau zu sein...«, begann Giles.
»Ich wusste, dass es einen Haken gibt«, murmelte Xander.
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Buffy sprang auf. Sie hatte genug vom Stillsitzen. Es brachte sie nirgendwo hin, und die Uhr tickte. Ihr blieb bis zur Prüfung weniger als eine
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