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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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Mason, verzichtete gern darauf.
    Den Buggy fest im Griff lief sie weiter den Hügel hinab. Das Brummen eines Gartengeräts dröhnte ihr schon in den Ohren, bevor sie die Kurve genommen hatte. Diese lästigen Dinger! Der Lärm würde sogar Hamish wecken. Doch kaum war sie um die Ecke gebogen, fiel ihr Blick auf ein Haus, das sie noch nie gesehen hatte. Wie konnte das sein? Es war nicht neu, vermutlich sogar ein Altbau aus viktorianischen Zeiten, auffallend schön, sehr viel größer als die umliegenden Häuser, solide, aber nicht protzig. Halb von einer hohen Zypressenhecke verborgen, thronte es auf einem ausladenden Rasenhügel. Gerade wurde ein riesiger alter Baum abgeholzt, der vor dem Haus gestanden hatte. Vermutlich war es jahrelang hinter den Blättern verborgen gewesen. Das Gerät brummte weiter. Ein weiterer Ast war dahin. Rachel schob den Buggy an der hohen Hecke vorbei zur Auffahrt und spähte in den Garten. Und da stand Melissa, bewaffnet mit Ohrenschützern und Motorsäge.
Hauptspeise
    Salat mit Ente süß-sauer

    Vorbereitungszeit: Schwer zu sagen,
    weil Sharon vorher bei Jasmine vorbeigeschaut hat,
    und nach der Kaffeepause inkl. Schwätzchen war der Vormittag schon fast vorbei
    Kochzeit: Hätte viel länger sein sollen,
    aber diese Heather hat ständig den Herd belegt.
    »Ach, wie lecker«, bemerkte Georgina, als sie die Hauptspeise erblickte. Sie war nur zurückgekommen, weil sie nach Heathers erbärmlicher Vorspeise völlig ausgehungert war, und jetzt setzte man ihr das hier vor? Schon wieder Ente! Genervt nahm sie ihr Besteck in die Hand.
    Auf der gegenüberliegenden Seite saß Heather und sah genau so aus, wie Georgina sie schon seit Jahren kannte: Nervös wartete sie auf eine weitere Katastrophe und versuchte die ganze Zeit zu erkennen, ob sie Schuld daran hatte, während die tatsächliche Situation völlig an ihr vorbeiging.
    »Na, das ist ja wohl ein echter Reinfall, oder?«, stellte Clover die Lage unnötigerweise klar. »Gott sei Dank habe ich die Canapées gekauft.«
    »Tut mir leid«, murmelte Heather. »Wir – ich – hätte mich besser absprechen sollen.«
    »Aber nicht doch!«, rief Bea mit zuckersüßer Stimme. »Wir haben Glück, dass ihr euch so viel Mühe gegeben habt, so ein tolles Essen, einfach köstlich. Das nächste Mal könntest du vielleicht ein bisschen Sesamöl dranmachen, Jasmine. Und ich glaube, zwei Minuten länger hätten der Ente nicht geschadet, Sharon. Aber sonst? Ganz lecker!«
    »Kochen«, sagte Georgina mit der Bass-Stimme eines echten Meisterkochs, »kann eine zähe Angelegenheit sein.«
    Bea brach das entstandene Schweigen. »Abby, ist da noch was in der Flasche?«
    Besagte Flasche stand direkt vor Beas Nase, doch Abby erhob sich und schenkte ihr nach. Georgina hielt ihr Glas auch hoch – wenn sie schon hier rumsitzen musste, würde sie sich wenigstens ein paar genehmigen –, doch sie ging leer aus. »Ich hoffe, ihr lasst mich auch nächstes Jahr noch mitmachen, wenn wir auf der weiterführenden Schule sind.« Abby schauderte. »Gott, unglaublich, dass es bald so weit ist.«
    »Der Kleine von meiner Freundin hat gerade angefangen«, sagte Clover. »Sie meint, es sei die Hölle.«
    »Wir schicken dich vor, damit wir wissen, auf welche Schule wir unsere schicken können«, sagte Jasmine zu Abby. »Du kannst sie für uns testen.«
    Georgina gähnte laut.
    »Das ist so schwierig«, fuhr Abby fort. »Wie findet man die richtige Schule? Ashleys Mutter, wisst ihr, die …«
    »Die Fette«, sagte Colette.
    »Ich sag ja, Fruchtzwerge!«, merkte Clover an.
    »Ja, also, die …«
    »Ach Mensch«, jammerte Heather. »Könnten wir bitte das Thema wechseln?«
    »Nee, bitte nicht«, sagte Georgina und verdrehte die Augen. »Wo es doch sooo interessant ist.« Sie schnaubte. »Muss das sein?«
    »Na gut, Georgina«, sagte Bea freundlich. »Wie wär’s mit der Karriere? Warum reden wir nicht darüber?«
    Jetzt kommt’s, dachte Georgina. Du hast es ja nicht anders gewollt. »Klar, Bea«, erwiderte sie mit gespieltem Enthusiasmus. »Die Karriere. Du hast gerade eine interessante Stelle angetreten, nicht? Erzähl mal. Ich kann es kaum erwarten, Einzelheiten zu erfahren.«
    »Es ist unglaublich faszinierend«, sagte Bea in die Runde, »wieder im Leben zu stehen. Und unabhängig zu sein.«
    »Ich stand schon immer im Leben«, protestierte Colette.
    »Wir sind total unabhängig«, meinten Sharon und Jasmine.
    »Aber meint ihr nicht, dass jemand so Kluges und Gebildetes wie Georgina

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