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Muttertier @N Rabenmutter

Muttertier @N Rabenmutter

Titel: Muttertier @N Rabenmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nives Mestrovic , Sonja Liebsch
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sind und wir mehr davon brauchen. Super, aber was mache ich denn jetzt mit meinem tollen Kitaplatz bis 16.30 Uhr, wenn Franziska jeden Tag schon um 12.30 Uhr nach Hause will? Wie soll ich mein Arbeitspensum schaffen?
    Mein Schädel brummt. Ich kriege die Krise.
    Trotzdem wünsche ich euch einen schönen und erholsamen Abend.
     
    Kuss, Hanna
     
    Von: Maxi
    Gesendet: Freitag, 1. Mai 2009, 18:00
    An: Hanna
    Betreff: AW: Beruf und Kinderbetreuung schlie-
ßen sich aus. Eindeutig!
     
    Hallo liebe Hanna,
     
    ich verstehe das ganze Problem nicht. Kann Franziska nicht einfach ein Brot mitnehmen, das sie dann statt der Bonduletti in der Kita isst und ihr esst am Abend warm? Wir haben ja keine Ganztagsbetreuung, deshalb fehlt mir in dem Punkt die Erfahrung. Aber wäre das nicht das Einfachste?
    Bin total im Glück, weil gerade mein kleiner Totalverweigerer von oben ruft: »Mama, ich hab Pipi gemacht.« Stehen die Chancen doch nicht so schlecht, dass er bis zur Einschulung trocken ist. Ich muss schnell hoch und ihn gebührend loben.
     
    Bis bald,
    halt die Ohren steif,
    Maxi
     
    Von: Hanna
    Gesendet: Samstag, 2. Mai 2009, 10:13
    An: Maxi
    Betreff: MG, wie schön war es daaaamaaals
     
    Liebe Maxi,
     
    an das Brot mitgeben habe ich auch schon gedacht. Aber die Damen in der Kita haben sich dagegen ausgesprochen. »Dann wollen alle Kinder ihr Lieblingsessen mitnehmen. Das geht nicht«, haben sie mir gesagt. Ich nerve natürlich weiterhin. Das wäre eine Möglichkeit, zumindest an den Bonduletti-Tagen, an denen sie das Essen garantiert nicht mag. Ich bleibe dran.
    Ich denke sehr viel an unser Mönchengladbach aus Kinder-und Jugendtagen. Weißt du noch, wie wir jeden Tag x-mal die Hindenburgstraße rauf und runter gelaufen sind, in der Hoffnung, einen unserer Verehrer zu treffen? Damals bestand unser größtes Problem darin, dass uns vielleicht ein dicker Pickel den Besuch der Disco vermiesen könnte.
    Übrigens, unser McDonald’s wird demnächst umgebaut und soll auch so ein schickes McCafé erhalten. Da freu ich mich drauf.
    Wie kommt dir das hier eigentlich alles vor, wenn du zu Besuch bist? Wirkt die Stadt nicht irgendwie fremd auf dich? Das Hindenburger-Magazin nennt die Hindenburgstraße jetzt Handyburgstraße, weil alle paar Meter Mobilfunkgeschäfte eröffnet wurden.
     
    Liebe Grüße,
    Hanna
     
    Von: Maxi
    Gesendet: Samstag, 2. Mai 2009, 13:28
    An: Hanna
    Betreff: AW: MG, wie schön war es damals
     
    Unser McDonald’s, herrje! Ich hab noch den Geruch in der Nase.
    Musste heute an dich denken. Du hast mal geschrieben, man sucht sich immer Freunde, die so sind wie man selbst. Ich hatte eine gute Freundin, bei der habe ich mich immer gewundert, dass sie so komische Freunde hat, die meiner Meinung nach nicht so waren wie sie. Heute weiß ich, dass ich mich da geirrt habe und dass ich mir in Zukunft die Freunde der Menschen, die ich kennenlerne, genauer anschaue.
     
    Viele liebe Grüße,
    Maxi
     
    Von: Hanna
    Gesendet: Montag, 4. Mai 2009, 11:47
    An: Maxi
    Betreff: Bonduletti-Problem erstmal gelöst
     
    Liebe Maxi,
     
    mein Bekanntenkreis ist seit Marcs Tod ziemlich geschrumpft. Wahre Gesichter wurden gezeigt. Wenn du Menschen wirklich brauchst, dann wird dir bewusst, wer deine Freunde sind. Anscheinend hatten wir so gut wie keine. Schade.
    Hätte auch niemals gedacht, dass Lieschen der einzige Mensch werden würde, auf den ich mich verlassen kann. Sie ist immer für uns da. Sie hat die Lösung für das Bonduletti-Problem.
    Lieschen hat sich bereit erklärt, Franziska mittags zu holen und nachmittags wieder zu bringen. Gott sei Dank ist unsere Kita um die Ecke.
    Am liebsten wäre es mir allerdings, wenn Franziska durchgehend dort wäre. Dann könnte ich sicherlich mehr schaffen. Jedes Mal neu anzusetzen, kostet mich gut eine halbe Stunde. Am Stück eventuell je zwei mal vier Stunden zu arbeiten, wäre optimal. Momentan bin ich da aber noch weit von entfernt.
    Und wie läuft es bei dir?
     
    Bis bald, Kuss
    Hanna

4
    In den Wochen nach meinem Termin bei Dr. Masurka überlegte ich Tag und Nacht, wie ich meine Situation in den Griff bekommen konnte. Nach diesem skurrilen und unverschämten Psycho-Test hatte ich auf einen weiteren demütigenden Besuch in seiner Praxis verzichtet. Ich versuchte, meine Situation zu analysieren und die Hauptprobleme zu benennen. Man kann schließlich nur ein Problem lösen, das man kennt.
    Problem 1: Ich fühlte mich mit den Terminen der Kinder zeitlich überfordert. Die schlimmsten

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