Muttertier @N Rabenmutter
versagt. Wieder musste ich gegen die Tränen ankämpfen. Ich wollte nur noch nach Hause; so schnell wie möglich.
»Dann geh ich mal. Alex und Arthur holen das Trampolin morgen ab.« Ohne mich noch einmal umzusehen, verließ ich das Grundstück und flüchtete mich in die sichere Vertrautheit meines Polos. Verdammt noch mal! Ging denn in meinem Leben plötzlich alles schief? Was war denn passiert? An welcher Stelle des Films war ich durch eine neue Hauptdarstellerin ersetzt worden? Was war nur mit mir los? Schon wieder hatte ich mich von einem Menschen abkanzeln lassen, ohne Kontra zu geben. Wie bei meinem Gespräch mit Herrn Hoffmann hatte ich den Schwanz eingezogen und mich getrollt. Warum nur? Aus lauter Angst, ich könne vor anderen Menschen vollends mein Gesicht verlieren, indem ich auch noch anfing zu weinen. Aber wo kamen diese Tränen denn her? Das konnte so nicht weitergehen. Ich wollte doch nur arbeiten und ein wenig Geld verdienen, so wie alle anderen auch.
Von: Hanna
Gesendet: Donnerstag, 9. Juli 2009, 09:09
An: Maxi
Betreff: Hallo
Hallo,
liebe Grüße aus MG.
Wie geht es euch? Gibt es Neuigkeiten?
Wir hatten hier Regenwetter, waren einmal schwimmen, aber es soll ab Freitag besser werden!
Bis bald,
liebe Grüße
Hanna und Franziska
Von: Maxi
Gesendet: Donnerstag, 9. Juli 2009, 17:50
An: Hanna
Betreff: AW: Hallo
Hi,
ich hoffe, der Regen hat sich bei euch verzogen.
Neuigkeiten gibt es, aber nichts Nettes:
- Mein erster Auftrag als Birthday Plannerin war eine megamäßige Katastrophe
- Alles in diesem Haus geht kaputt
- Meine Kinder sollen sich mit Kindern vertragen, deren psychisch labile Mütter meine Jungs ständig fertigmachen
- Mein Mann ist sauer, wenn ich sauer bin, dass er eine halbe Stunde später kommt als von ihm selbst avisiert
- Meine Kinder sind sauer, weil ich heute keine Nudeln gekocht habe
- Ich bin sauer, weil ich keine Gardinen umnähen kann
So genau wolltest du es vermutlich gar nicht wissen. Ich habe wohl die Stimmung zu deinem Wetter oder auch zu unserem Wetter, denn hier scheint zwar seit zwei Wochen munter die Sonne, aber es gewittert auch fast täglich – draußen und drinnen.
Eigentlich sollte ich dir in so einer Stimmung nicht schreiben, aber dabei kann ich mich ein wenig in Selbstmitleid baden, und das tut ja immer gut.
Wie früher, wenn du immer den ganzen Sommer auf der Insel verbracht hast und ich mich zu Hause zu Tode gelangweilt habe. Ich war so einsam, dass ich sogar manchmal die Zeitansage angerufen habe, nur um eine Stimme zu hören. Der einzige Lichtblick waren deine Briefe. Du hast geschrieben, was auf der Insel so alles passiert ist, und ich habe auf drei Seiten geschrieben, dass in MG gar nichts passiert ist. Meistens war noch schlechtes Wetter. Und einmal war diese unsägliche Französin da. Mein Gott! Die hat mir den letzten Nerv geraubt!
Viele liebe Grüße,
Maxi
Von: Hanna
Gesendet: Donnerstag, 9. Juli 2009, 21:53
An: Maxi
Betreff: AW: Hallo
Hallo,
oh je …
lass es raus. ich finde es gut, dass du dir alles von der Seele schreibst. Wozu hat man Freunde? Mein Vater sagt immer, nicht jedes Unglück ist ein Unglück … will sagen, scheiß auf den Job und mach was anderes!
Und eben, es ist gut, dass wir studiert haben, weil wir mehr können, als nur Befehle zu empfangen!
Dann liege ich mit meiner JobsForMums.de-Seite ja voll im Trend!
Ich habe einen Blog, da kannst du einen Kommentar hinterlassen! Zu dem aktuellen Thema! Und die Werbetrommel rühren …
Lass dich von diesem Geburtstagsfiasko nicht so entmutigen. Hattest mir ja mal am Telefon berichtet, dass deine Auftraggeberin samt Kindchen einen Knall hat.
War das zu erwarten? Vielleicht. In dem Ausmaß? Eher nicht, aber geh in dich.
Events sind dein Ding. Außer Kindergeburtstagen gibt es ja auch andere Events, oder?
Ja, die Französin, stimmt, Horror, was hatte die noch immer gesagt? Da war doch was? Gott, das ist 20 Jahre her.
Kuss und Gruß an euch alle,
bis bald, liebe Freundin,
Hanna und Franziska
Von: Maxi
Gesendet: Freitag, 10. Juli 2009, 13:04
An: Hanna
Betreff: Danke
Vielen Dank für dein Verständnis. Heute geht es mir schon besser.
›Merde!‹ war das Wort, das Claudine gern gebraucht hat. Und sie hat uns die Haare vom Kopf gefressen. Dabei hat sie uns mit vollen Backen laut schmatzend erklärt: Wir Franzosen, wir essen viel (grunz, würg, schmatz), aber wir sind nicht dick, weil (grunz,
Weitere Kostenlose Bücher