Muttertier @N Rabenmutter
suchen. Den osteuropäischen Akzent kriege ich bestimmt noch hin. Bei meinem Glück wäre dann aber die Arbeitgeberin garantiert eine reiche Mutti aus der Kita. Allein der Gedanke daran hält mich davon ab. Ich musste eben selbst lachen.
Inspiriert durch das Gespräch zweier Mütter beim Ballett und natürlich auch durch meine täglichen Erfahrungen und Beobachtungen habe ich diesen Artikel geschrieben.
Wie findest du ihn?
Kinderbetreuung! – oder Aufbewahranstalt?
Mit Absicht habe ich diesen Titel für meinen heutigen Blog gewählt, liebe LeserInnen, denn ich stelle mir diese Frage tatsächlich.
Meine Tochter geht in den Kindergarten. Ein Garten für Kinder, klingt doch wunderschön! Doch morgens, wenn ich sie bringe, habe ich keinerlei Eindruck von Idylle, sondern von stressiger Abfertigung der kleinen Insassen. Ja, Insassen mit Freigang. Manche haben ihren Freigang ab 12.30 Uhr, andere ab 14.30 Uhr und die Ganztagsinsassen ab 16.30 Uhr. Zu wenige Betreuerinnen! Zu viele Kinder! Es kann so kein vernünftiger und für alle Seiten zufriedenstellender Erziehungsauftrag erfüllt werden!
So viel Geschrei um nichts!
Es müssen Kindergartenplätze geschaffen werden, damit wir Mütter endlich arbeiten können! Es müssen Kindergartenplätze für unter Dreijährige geschaffen werden, weil nun geschiedene Ex-Ehefrauen, die laut neuer Gesetzgebung keinen Anspruch auf Unterhalt haben, arbeiten gehen müssen.
Nur, von welcher Art Arbeit reden wir da? Reden wir von Arbeit, die so viel Einkommen einbringt, damit die Familie nicht zusätzlich noch staatliche Unterstützung beantragen muss?
Vollzeitjob und Mutter funktioniert nur mit familiärer Unterstützung oder Unternehmen, die familienfreundlich sind! Ansonsten schließen sich diese zwei Begriffe aus. Und da können wir noch so lange diskutieren und alles schönreden, aber hier in Deutschland sind eine Vollzeitberufstätigkeit der Frau und eine vernünftige Kindererziehung zur selben Zeit nicht möglich!
Seit Jahrzehnten wird dieses leidige Thema diskutiert und es werden immer wieder mal irgendwelche Lösungen angeboten. Unsere Kinder werden nicht vernünftig betreut, sie werden nicht gefördert.
Einen Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung, wenn das Kind in die Schule kommt, gibt es nicht. Das ist total verrückt. Wir sollen zwar unsere unter dreijährigen Kinder in der Kita abgeben, damit wir arbeiten können. Aber sobald diese Kinder schulpflichtig sind, können wir unsere Jobs an den Nagel hängen, weil kein Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze besteht. Ergattern wir dann doch einen Platz, damit unsere Kinder nach der Schule auch noch bis 16.30Uhr betreut werden können, dürfen wir nicht allzu viel erwarten. Ich frage mich, was das für eine Betreuung ist, wenn im Halbjahreszeugnis die Erledigung der Hausaufgaben bemängelt wird.
Dann ist mal wieder die Mutter schuld. Ja, wer denn sonst? Warum geht die auch arbeiten?
Liebe LeserInnen, wir drehen uns im Kreis und wissen Sie, was mich immens ärgert? Dass wir Mütter nicht auf die Straßen gehen und richtig Rabatz machen! Wo ist der Kampfgeist unserer Mütter bloß geblieben?
Ihre Kommentare sind willkommen!
Ihre Hanna.
Von: Maxi
Gesendet: Donnerstag, 16. Juli 2009, 17:51
An: Hanna
Betreff: Neue Kolumne
Anlage: Unter Windmaschinen.doc
Meine liebe Hanna,
stell mir doch nicht so schwierige Fragen. Also der Artikel ist auf jeden Fall sehr emotional, wodurch sich die Sprache stellenweise etwas überschlägt. Vielleicht gehst du noch mal drüber, bevor du ihn postest.
Inhaltlich hast du ja recht, obwohl du nicht alle über einen Kamm scheren darfst. Es gibt wirklich eine ganze Reihe engagierter Erzieherinnen, die trotz miserabler Bezahlung und völlig verzogener Kinder einen tollen Job machen. Da bin ich wieder beim Punkt Bezahlung. Private Bildungseinrichtungen genießen automatisch einen hervorragenden Ruf, nur weil sie einen Haufen Geld kosten. Aber das Thema will ich jetzt gar nicht vertiefen, sonst sind wir mitten in einer bildungspolitischen Diskussion, die wir sowieso nicht lösen können.
Du fragst dich, wo der Kampfgeist ist? Ruhiggestellt mit Wohlstand. Man könnte auch sagen: Generation Convenience! Da schließ ich mich gar nicht aus. Warum gibt es Privatfernsehen rund um die Uhr? Damit wir permanent abgelenkt sind und keine unbequemen Fragen stellen. In dem Grönemeyer-Lied ›Jetzt oder Nie‹ aus den 80ern heißt es: ›Wie eine träge Herde Kühe schaun wir kurz
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