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Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (German Edition)

Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (German Edition)

Titel: Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Milsch
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Handy Bilder von deinen Kumpels?« Kai geht zu Dominik herüber.
    »Ja, guck mal. Das hier ist Yasin beim High Kick, das kann der voll toll, der macht nämlich Karate. Und hier sind wir alle vier auf der Schulhofmauer, das hat Lena aufgenommen. Der ganz links ist Tobi, und der rechts von mir ist Niklas.«
    Da fliegt die Tür auf. Mama Caroline streckt den Kopf herein und schaut irritiert auf die traute Zweisamkeit.
    »Was habt ihr hinter meinem Rücken zu reden?«
    »Männergespräche«, sagt Kai.
    »Das gibt es bei mir nicht! Ehrlich, Kai, wir wollten doch keine Geheimnisse voreinander haben. Was tuschelst du also mit Dominik rum? Kommt lieber runter, da spielen wir eine Runde Monopoly.«
    »Monopoly! Ach Mama, in welchem Jahrhundert lebst du denn? Darauf hab ich jetzt wirklich keinen Bock.«
    Kai wedelt mit seiner Hand in Richtung Tür. Aber das ignoriert Caroline geflissentlich.
    »Dominik erzählt mir grade von seinen Schulfreunden, Caro. Wir wollen uns noch ein bisschen allein unterhalten, ja?«
    »Und wieso muss das vor mir geheim bleiben? Ich bin schließlich die Mutter!«
    »Caroline, bitte!« Die beiden Männer sitzen schweigend da, Dominik spielt mit seinem Handy herum, und Kai trommelt mit den Fingern auf dem Schreibtisch. Caroline bleibt mitten im Zimmer stehen. So lange, bis Dominik seufzend aufsteht, sein Handy zuklappt und wegpackt. Dann geht er das Monopoly-Brett suchen.
    Eine Mutti kann nicht zulassen, dass ihre Kinder und ihr Mann auch ohne sie zusammen Spaß haben. Sie duldet keine Rudelbildung, von der sie ausgeschlossen ist. Denn: Woran sie keinen Anteil hat, das steht auch nicht unter ihrer Kontrolle. Und davor fürchtet sie sich. Es darf keinen Ort geben, der auf Muttis Landkarte nicht eingezeichnet ist. Denn von dort könnte eine Bedrohung für ihre Position kommen. Wenn Mann und Kinder etwas gemeinsam haben, an dem Mutti keinen Anteil hat, könnten sie Gefallen daran finden und Mutti auch noch aus anderen Orten vertreiben. Das ist jedenfalls ihre Befürchtung. Sie hat schlicht nicht genügend Selbstvertrauen, um sich darauf zu verlassen, dass die anderen nach einem vorübergehenden Rückzug wieder auf sie zukommen werden. Das ist die Nagelprobe, die eine Mutti scheut. Deshalb kann sie sie nicht gehen lassen. Und deshalb kann sie es ihrem Mann auch nicht gönnen, mit den Kindern auch mal Geheimnisse vor ihr zu haben.
    Doch zu einem Mutti-System gehören mindestens zwei. Kein Mensch kann Macht ausüben, wenn nicht ein anderer sich der Macht fügt. Warum also lassen sich Männer das bieten? Sie haben doch ein ureigenes Interesse daran, auch an der Erziehung, am Leben ihrer Kinder beteiligt zu sein und den Familienalltag mitzugestalten.
    Der domestizierte Mann
    »Hallo Schatz!« Uwe kommt zur Tür herein. »Uff, war das ein Tag! Erst diese Marathonsitzung, und dann wollte der Chef unbedingt, dass ich noch die Vorlage fertig mache, bevor ich morgen nach Frankfurt zur Messe verschwinde.«
    »Hallo Schatz, du Armer. Komm erst mal rein.«
    »Ah, herrlich!« Mit einem erleichterten Seufzen schlüpft Uwe in die Hausschuhe und lässt sich aufs Sofa sinken. Anke stellt ihm sein Lieblingsfeierabendgetränk hin, ein alkoholfreies Weizenbier.
    »Danke! Na, wie war dein Tag? Wie geht es den Kindern?«
    »Gut, gut. Deinen Koffer für die Messe habe ich schon gepackt. Aber jetzt gibt es erst mal Essen. Mareike, Andreas! Abendessen!«, ruft Anke durchs Haus.
    Uwe nimmt sein Bierglas und zieht an den Esstisch um. Die Kinder kommen. »Hallo, mein Mäuschen! Hallo Andi!« Eine Knuddelrunde, dann schlüpfen die Kinder auf ihre Plätze.
    »Na, jetzt habe ich aber ordentlich Hunger! Was gibt es denn Gutes?«
    Anke stellt einen blau emaillierten Gusseisentopf auf den Tisch.
    »Heute mal was anderes: Grünkohleintopf.«
    »Grünkohl?« Uwe achtet darauf, nicht das Gesicht zu verziehen.
    »Ja, mit Kartoffeln. Das Rezept habe ich im alten Kochbuch meiner Mutter gefunden. Das ist gesund. Ein bisschen weniger Fleisch und mehr Gemüse tut uns allen gut.«
    Uwe beugt seinen Kopf über den dampfenden Teller. Eigentlich hätte er heute Lust auf ein Steak gehabt, das hat er seiner Frau auch gesagt. Warum hat sie keins gemacht? Ist ihr sein Wunsch egal? Liebe geht doch durch den Magen, sagt man …
    Man könnte ja argumentieren, dass er, wenn er Lust auf ein Steak hat, sich eben selbst drum kümmern könnte. Aber Moment mal! Was ist hier eigentlich der Deal? Er geht arbeiten, und sie macht den Haushalt, so wollte sie es doch

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