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My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

Titel: My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore
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Olivia, daß sie sich plötzlich so unbehaglich fühlte.
    Tom begrüßte Mrs. Wakelin, Mrs. Woodvile und Preston und wandte sich dann an Miss Fenimore. „Guten Morgen, Madam“, sagte er lächelnd. „Es freut mich, daß Sie hier sind und den Brunnen in voller Funktion bewundern können.“ Jeder mußte annehmen, es handele sich um eine höfliche Bemerkung, doch Olivia sah die spöttische Belustigung in seinen Augen.
    „Soweit ich weiß, ist mit diesem Brunnen eine unliebsame Überraschung verbunden“, sagte Preston schmunzelnd. „George hat irgend etwas anbringen lassen, mit dem man nicht rechnet, nicht wahr?“
    „Er hat einen merkwürdigen Sinn für Humor“, antwortete Tom. „Es amüsiert ihn, wenn die Betrachter des Brunnens plötzlich bis auf die Haut durchnäßt werden.
    Nun, unter gewissen Umständen kann es wirklich erheiternd sein. Ich werde Ihnen einmal vorführen, wie dieser Trick funktioniert, allerdings heute nicht.“
    „Ich habe kein Verständnis für Leute, die anderen einen Streich spielen!“ sagte Elizabeth kopfschüttelnd und ging mit dem Gatten und der Schwägerin zum Brunnen hinunter.
    Tom und Miss Fenimore folgten ihnen. „Ich bin nicht daran schuld, daß Sie damals naß geworden sind“, murmelte er. „Sie selbst hatten das Wasser angedreht. Aber ich habe mich schlecht benommen. Verzeihen Sie mir?“ Er sah sie so reumütig und treuherzig an, daß sie lächelte und nickte. Sie konnte sich nicht mehr einreden, gegen seinen Charme gefeit zu sein.
    Nach dem Zusammentreffen im Park sah sie ihn häufiger. Sie war oft bei den Wakelins und er ebenfalls.
    Cousine Elizabeth wollte Ausflüge unternehmen und setzte voraus, daß Mr.
    Brooke sich als ortskundiger Führer betätigte. Auf diese Weise hatte Olivia Abwechselungen, die sich sonst nicht ergeben hätten.
    Eines Morgens wartete sie mit Elizabeth und deren Gatten vor der Treppe von Rosamond's Bower auf die anderen Teilnehmer, die mit ihnen nach Tatton Cove wollten. Mr. Brooke und Bernard Channing trafen hoch zu Roß ein und brachten das für Olivia bestimmte Pferd aus dem Mietstall mit. Die anderen am Ausflug Beteiligten versammelten sich auf der Straße; Elizabeths Kutsche wurde gebracht, und bald war die ganze Gesellschaft unterwegs. Sie hielten sich in westlicher Richtung und schlugen die an der Küste verlaufende Straße ein.
    Tom ritt an Miss Fenimores Seite und fragte: „Im Vergleich zu dem Rotfuchs ist dieser Braune doch eine eindeutige Verbesserung, nicht wahr?“
    „Ja“, stimmte Olivia zu. „Ich bin überzeugt, das habe ich nur Ihnen zu verdanken. Die Leute im Mietstall behandeln mich mit weitaus größerem Respekt, seit Sie sich damals beschwert haben.“
    „Das sollten sie auch!“ erwiderte Tom. „Denn Sie, Madam, sind eine vorzügliche Reiterin.“
    Sie war nicht sicher, ob er es ernst meinte oder ihr nur schmeicheln wollte. Sie wußte, daß sie gut reiten konnte, aber er hätte das wohl kaum erwähnt, wenn er sich nicht mit ihr gutstellen wollte. Sie lächelte flüchtig und ritt voraus, bis die kleine, von hohen Felsen umschlossene Bucht erreicht war.
    Pferde und Wagen wurden auf einem in der Nähe gelegenen Bauernhofgelassen, und die Gesellschaft wanderte zur Bucht. Einige der Ausflügler hatten auf dem steinigen Untergrund große Schwierigkeiten beim Vorankommen.
    Mr. Brooke wollte Olivia stützen, doch sie schüttelte den Kopf und sagte: „Vielen Dank, Sir. Ich komme gut allein zurecht. Es gibt andere Damen, die mehr als ich auf Hilfe angewiesen sind.“
    Im Verlauf des Marsches boten ihr noch mehrere Herren Unterstützung an, doch sie lehnte jedesmal freundlich ab.
    Der Strand war gesäumt von karstigen Steinen, und die anbrandenden Wellen schäumten hoch auf. Himmel und Wasser waren so blau, daß beides ineinander überzugehen schien.
    Elizabeth betrachtete die Aussicht und sagte nach einem Moment: „Sehr hübsch!
    Was gibt es sonst noch zu sehen?“

    „Nichts“, antwortete Tom schmunzelnd.
    „Du meine Güte, warum sind wir dann hergekommen?“
    „Hier willst du die von dir geplanten neuen Villen und Landhäuser errichten, nicht wahr, Tom?“ erkundigte Preston sich rasch.
    „Ja, vorausgesetzt, ich kann das Land aufkaufen“, antwortete Tom. „Und dann ist es natürlich notwendig, daß der Architekt genügend Ideen hat, wie man das Gelände nutzen kann.“
    Diese Ankündigung erweckte allgemeines Interesse und führte zu lebhaften Diskussionen über das Projekt. Eine Dame meinte, es sei eine Schande, die

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