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My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

Titel: My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore
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Nachricht überbracht haben. Meine Nichte und ich haben uns schon verzweifelt gefragt, was wir tun sollen. Es war ja kein geeignetes Haus zu haben.“
    „Es tut mir leid, daß ich nicht eher gekommen bin und Ihnen die nutzlose Suche ersparen konnte. Ich bin sehr früh zum Angeln gefahren und habe erst vorhin meine Post gelesen.“ Tom teilte Mrs. Fenimore mit, daß seine Haushälterin sich auf Vorschlag von Lord Canfield um das für Rosamond's Bower benötigte Personal kümmern würde, und verabschiedete sich, ohne noch ein Wort mit Miss Fenimore zu wechseln. Er wußte, Rosamond's Bower rief peinliche Erinnerungen in ihr wach.
    Innerlich widerstrebend, fand sie sich damit ab, daß sie nun dort zu verkehren hatte, und eine Woche später, nach der Ankunft Elizabeths und ihres Gatten, begleitete sie die Angehörigen bei einem formellen Morgenbesuch, den sie den Wakelins abstatteten.
    Elizabeth war eine zierliche, lebhafte dunkelhaarige Frau, sehr mit sich selbst und den Gegebenheiten zufrieden, die sie in Rosamond's Bower vorgefunden hatte.
    „Ich bin entzückt!“ verkündete sie hingerissen. „Wie ich höre, haben wir das beste Haus im ganzen Ort. Nun, das scheint mir wahrlich nicht übertrieben.“

    „Du solltest Cousine Hester für die Mühe danken, die sie sich uns zuliebe gemacht hat“, sagte Preston.
    „Oh, ja. Das war sehr nett von dir, meine liebe Hester“, äußerte Elizabeth in achtlosem Ton, „aber, wie sich herausgestellt hat, gänzlich unnötig.“ Preston hob die Brauen und sah verlegen Miss Olivia Fenimore an. Er mochte seine Frau, fand indes ihre Art, vieles als selbstverständlich zu betrachten, gelegentlich ausgesprochen peinlich.
    Olivia bat darum, sich das Haus ansehen zu dürfen. Es war im neugotischen Stil erbaut, mit vielen Spitzbögen, gewölbten Durchgängen und bemalten Decken.
    Die Farben waren jedoch sehr hell gehalten, so daß alle Räume licht und weit wirkten.
    Als die Fenimores sich verabschiedeten, ersuchte Elizabeth Cousine Olivia, noch ein Weilchen zu bleiben. Kaum hatte die übrige Familie den Salon verlassen, sagte sie: „Die arme Hester! Flora wird sie nicht so schnell loswerden wie Hetty!
    Die Ältere war ein kleines Biest, als ich sie zum letzten Mal sah, wenngleich auf eine nichtssagende Art recht hübsch. Flora hingegen ist langweilig und furchtbar provinziell. Aber was kann man anderes erwarten? Für ein Mädchen ist es nie gut, in der gemischten Gesellschaft eines Badeortes aufzuwachsen.“ Elizabeth hatte mit der verwitweten Mutter in einer Mietwohnung in Clifton gewohnt, bis es ihr gelungen war, bei einem Besuch des Kurhauses von Bath Preston Wakelin auf sich aufmerksam zu machen. Nach der Heirat hatte sie sich so in die Rolle der großen Dame eingelebt und schien manchmal, wenn sie sich mit jemandem aus der eigenen Familie unterhielt, zu vergessen, daß die Verwandten ihre Herkunft kannten.
    Olivia lächelte und erwiderte, Flora entwickele sich prächtig, und mit zunehmendem Alter würde sie gewiß ein hübsches Mädchen werden.
    Louisa Woodvile, Preston Wakelins Schwester, gesellte sich zu den Damen. Sie lebte beim Bruder und seiner Frau, solange ihr Gatte beim Militär in Spanien war.
    Erfreut begrüßte sie Olivia und schlug vor: „Laßt uns in den Garten gehen. Er sieht so einladend aus. Ich kann es nicht erwarten, ihn kennenzulernen.“ Die Damen verließen den Salon durch eine der doppelflügeligen Terrassentüren, gingen eine kurze Treppe hinunter und folgten einem Weg, der plötzlich an der Gloriette endete. Nun konnte Olivia sich denken, wie Mr. Brooke an dem Tag, als sie sich versehentlich am Brunnen durchnäßt hatte, ins Haus gelangt war.
    „Wie reizend!“ sagte Louisa und betrachtete hingerissen den Brunnen. „Der weiße Marmor hebt sich strahlend vom grünen Hintergrund ab. Kann man das Wasser anstellen?“
    Im gleichen Moment sprühte es aus den aufgerissenen Schlünden der Seeungeheuer, und eine Fontäne stieg glitzernd zum blauen Himmel empor.
    Entzückt betrachteten Elizabeth und Louisa die im Sonnenlicht schimmernden Kaskaden, Olivia hingegen lächelte säuerlich. Sie hatte den Mann erkannt, der an der anderen Seite des Beckens die Wasserspiele in Gang gesetzt hatte.
    „Gut gemacht, Tom!“ rief Preston ihm zu. „Besser hättest du es nicht abpassen können.“
    „Bist du Mr. Brooke schon vorgestellt worden, Olivia?“ fragte Elizabeth, während er langsam auf sie zuschlenderte.
    „Ja, wir sind uns mehrfach begegnet.“ Es ärgerte

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