My scottish Dream
nach.
»Weil
Angus … mich gebeten hat, ihm Bescheid zu geben, wenn du das
Haus verlässt. Er ist nach dem Vorfall gestern ziemlich
besorgt«, erklärt mir Blair.
»Okay.«
Ich trinke aus, dann erhebe ich mich. »Fahren wir bitte?«
»Ja,
klar. Ich rufe Angus vom Auto aus an und auch meinen Onkel, damit er
weiß, dass ich komme.« Blair steht auch auf und kommt mit
mir zur Tür. Wir verlassen das Haus, ich schließe ab und
wir gehen zu seinem Auto. Er lässt mich einsteigen.
»Ich
hole noch schnell meine Fahrzeugpapiere und mein Portemonnaie«,
sagt er und lässt mich einen Moment allein.
Ich
hole mein Handy aus meiner Tasche und deaktiviere die Navi App. Dann
lehne ich mich zurück und schließe die Augen. Immerhin
wächst meine Familie damit um zwei Halbbrüder und womöglich
mehr als einen Cousin. Schließlich setzt sich Blair neben mich,
klemmt sein Smartphone an die Freisprechanlage an und fährt vom
Grundstück. »Dann wollen wir mal«, meint er. »Anruf
Angus«, wendet er sich ans Handy, das sofort wählt.
Bis
heute habe ich bei meinem Mobiltelefon nicht herausgefunden, wie ich
sprechen muss, damit es meine Befehle auch fehlerlos umsetzt.
Das
Freizeichen ertönt, kurz darauf meldet sich Angus: »Ja,
Blair? Beeil dich bitte, ich bin beschäftigt.«
»Hey,
ich bin mit Allie unterwegs, sie muss etwas erledigen und ich wollte
sie nicht mit Quanias Pick up fahren lassen, weil sie noch keine
britische Fahrprüfung hinter sich hat«, antwortet Blair.
»Okay,
was erledigt ihr?«
»Das
erzähle ich dir später«, mische ich mich ein.
»In
Ordnung. Könnten wir das Essen auf heute Abend verschieben,
Allie?«, fragt Angus.
»Ja,
das wäre mir auch lieber«, antworte ich.
»Gut,
dann war‘s das auch schon, bis später, Angus«, sagt
Blair.
»Bis
später, ihr beiden.« Angus legt auf.
Ich
atme durch. Gleich werde ich zum ersten Mal die Stimme meines Vaters
hören.
»Soll
ich Onkel Reed anrufen?«, möchte Blair wissen.
Ich
nicke schnell, aber bekomme kein Wort heraus.
»Okay.«
Blair macht eine kurze Pause. »Anruf Reed Wallace«, sagt
er deutlich und wieder wählt das Telefon, während wir uns
in Richtung Stadt bewegen. Wieder einmal das Freizeichen und ich
werde immer nervöser.
»Wallace?«,
meldet sich eine tiefe Stimme.
»Hey,
Onkel Reed, ich bin‘s Blair. Bist du zu Hause?«, erwidert
Blair gut gelaunt.
»Ja,
was ist denn?«, möchte Reed wissen.
»Ach,
ich wollte einfach mal vorbeischauen, weil ich gerade bei Angus in
Edinburgh bin«, antwortet er.
»Okay,
dann komm vorbei, ich bin hier. Ross und Patrick sind auch da«,
sagt Reed.
Ich
schlucke. >Da bekommst du ja mehr Familie, als du jemals
hattest und das alles an einem Tag<, frohlockt meine innere
Stimme, die ich am liebsten erschießen würde. Aber leider
ist Mord am Unterbewusstsein nicht möglich.
»Oha,
alles klar. Ich denke, ich bin in zwanzig Minuten da«, gibt
Blair zurück.
»Ich
freue mich, bis nachher, Blair.«
»Bis
dann.« Blair beendet das Telefonat.
Ich
knete meine Hände. »Sind deine Cousins nett?«,
erkundige ich mich heiser.
»Eigentlich
schon, aber ich weiß nicht, wie sie auf eine verschollene
Schwester reagieren«, antwortet Blair gelassen. »Aber hab
keine Angst, Allie, die werden dich schon nicht umbringen, denn du
bist die Letzte, die etwas für die Affäre meines Onkels
kann«, ermutigt er mich noch.
»Okay«,
flüstere ich und wische meine Hände an meiner Hose ab, weil
sie schweißnass sind.
❤❤❤
Blair
parkt vor einem Cottage, das dem meiner Gramps ziemlich ähnlich
sieht. Meine Aufregung sorgt dafür, dass ich meinen Herzschlag
bis in meinen Hals spüre, was eine nie gekannte Übelkeit
auslöst.
»Bist
du bereit?«, möchte Blair wissen.
»Ich
glaube schon«, stammele ich und löse den Gurt.
Wir
steigen aus und Blair ergreift meine Hand.
»Ich
weiß, dass du aufgeregt sein musst und ich würde dir diese
Aufregung zu gerne nehmen, aber ich kann es nicht. Glaub mir, das
wird alles halb so schlimm. Dein Dad ist ein toller Kerl und wird
dich bestimmt mit offenen Armen empfangen«, ermutigt er mich
wieder.
»Okay«,
murmele ich und lasse mich von ihm zur Haustür führen.
Als
wir dort angekommen sind, klingelt Blair und wir warten darauf, dass
uns jemand aufmacht.
Ein
junger Mann, der genauso rote Haare wie ich hat, öffnet die Tür
und lächelt. »Blair, altes Haus, wie geht’s dir?«,
fragt er und umarmt Blair, der daraufhin meine Hand loslässt, um
es zu erwidern.
»Hey,
Ross«, begrüßt
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