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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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den Brunnen vorm Haus als Waschzuber benutzt haben. Eine ganze Flasche Shampoo hätten sie zum Waschen ihres Hundes verwendet, was zu einer erheblichen Schaumbildung geführt hätte. Der Hund sei den Kindern aus den Händen gerutscht und in allerletzter Sekunde von einer zupackenden jungen Dame gerettet worden. So was interessiert unsere Leser. Mein Chef hat mich gleich heraufgeschickt, damit ich mir vor Ort ein Bild machen kann. Ich vermute mal, diese hübsche junge Dame hat den Hund gerettet.«
    Nele lächelte. »In dieser Flasche war das Shampoo.«
    Franzl war ein tapferer Junge. Unerschrocken war er seinem Vater entgegengetreten, als dieser seinem Sohn verbot, im Stadel der Jägeralpe zu nächtigen. Gut, Ignaz hatte den Vorschlag gemacht, Franzl könne ja seinen Schlafsack in Zenzas Stadel auslegen. Ich bin mir sicher: Hätte Ignaz nicht die rettende Idee gehabt, wäre Franzl täglich heraufgewandert. Und noch etwas: Franzl war mit drei Mausefallen im Rucksack angekommen, was beweist, dass er nicht nur tapfer, sondern auch tatkräftig war und sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen ließ. Jetzt hielt er Marta und mich zurück - wir hätten uns nämlich auf Nele gestürzt.
    Â»Die Auskunft, die Sie von dem mir unbekannten Mitbürger erhielten, entspricht im Wesentlichen dem tatsächlichen Hergang. Ich nehme doch an, dass Sie der Wahrheit verpflichtet sind und auf eine einwandfreie Berichterstattung Wert legen?« Franzl sagte das so cool und souverän, wie Marta und ich das nie im Leben hinbekommen hätten.
    Â»Allerdings«, bestätigte der junge Mann. »Sie waren dabei?«
    Â»O ja. Als Zuschauer. Wer tatsächlich eingegriffen und den Hund, es handelte sich übrigens um einen Rauhaardackel, rettete und wiederbelebte, war Marta.«
    Franzl würdigte Nele keines Blickes, sondern schob Marta nach vorn.
    Â»Und das ist Zippi. Sie hat das Shampoo aus dem Trog gefischt. Das sind die zwei mit dem schnellen Durchblick.«
    Â»Sehr gut! Das gibt den Aufhänger, die Überschrift also für einen super Artikel mit sagenhaft guten Fotos.« Er lächelte Rosi an: »Ich gebe Ihnen einen Tipp. Rechnen Sie morgen mit vielen Gästen.«
    Und weg war der Mann. Wie er es schaffte, in null Komma nichts die Fliege zu machen, kapierten wir nicht. Wir sahen ihm fassungslos hinterher.
    Â»Morgen sind unsere Bilder in der Zeitung«, sagte Nele stolz.
    Â»Mir reicht’s für heute.« Rosi war noch immer sauer. »Am liebsten würde ich den Laden dichtmachen.«
    Das ging natürlich nicht. »Du musst die lustige Seite sehen«, empfahl Franzl. »Im Grunde genommen ist ja nichts passiert.«
    Das fanden wir auch, wiesen sie aber doch diskret darauf hin, dass ohne uns die Jägeralpe einfach nicht funktionierte.
    Â»Ich weiß«, bestätigte Rosi. »Ihr hättet aufgepasst. Wärt ihr hier gewesen, hätten die Kinder nicht diesen Unsinn anstellen können. Warum haben die Eltern nicht aufgepasst?«
    Auf der Terrasse war Ordnung eingekehrt. Nicht so in der Küche. Die Weißwürstel und Saiten waren aufgeplatzt, die Suppe übergekocht und die Kässpatzen angebrannt. Gundi stand jammernd am Herd und versuchte, dem Chaos Herr zu werden. Klar, dass wir ihr halfen!
    Das Dumme war nur, dass wir unseren Besuch bei Zenza auf den kommenden Tag verschieben mussten. Als die Wanderer ins Tal gestiegen waren, schrubbten wir Töpfe.

Die Frage der Fernbeziehung
    Z ippi, du musst los«, sagte Marta später. »Ignaz wartet auf dich.«
    Â»Ich weiß! Kann ich das Gespräch nicht auf morgen verschieben?«
    Â»Versprochen ist versprochen. Wenn du heute kneifst, ist’s morgen doppelt so schwer.«
    Â»Wer sagt das?«
    Â»Ich«, entgegnete Marta schlicht. »Widerrede zwecklos.«
    Es war Martas Brüder-die-Pflicht-ruft!-Ton, und ich wusste, ich hatte keine Wahl.
    Als würde ich bald am Galgen baumeln, so niedergeschlagen schlich ich neben Ignaz zum Hochsitz.
    Â»Zippi, was ist?«, fragte er. Wir saßen nebeneinander auf dem Brett, das als Bänkchen dient. Ȁrgerst dich über den shampoonierten Dackel?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Â»Ãœber Nele?«
    Â»Nein.«
    Â»Ãœber den Reporter von der Allgäu-Post ? Über Emir, weil wir nicht wissen, was er tagsüber unternimmt?«
    Â»Nein.«
    Â»Dann weiß ich wirklich nicht, warum du den Kopf hängen

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