Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
Vom Netzwerk:
bitte: Enthält trockenes Gras überhaupt noch Wasser???
    Das letzte Faltblatt war eines über eine Klamm. Eine Klamm? Den Bildern nach zu schließen, handelte es sich vermutlich um eine Schlucht.
    Hm.
    Ganz schön geheimnisvoll, das Ganze.
    Ich richtete die Faltblätter, die Werbebroschüren und die Landkarte in Reih und Glied auf meiner Bettdecke aus. Dann wunderte ich mich, dass Hubertus nicht wie angekündigt die Job-Bedingungen aufgelistet hatte, schaute nochmals in den Umschlag - und da war er, der Brief.

    Liebe Zita-Zippi!
    Â 
    Ich sende dir die Unterlagen. Die drei auf der Hütte freuen sich auf dich und deine Freundin. Sie heißen Rosi, Gundi und Yasmina.
    Die Hütte ist urig. Die Gegend ist prächtig. Die Luft sehr gesund. Es wird euch bei uns heroben gefallen.
    Â 
    Viele Grüße, Hubertus
    PS: Schaffen müsst ihr nichts.
    Â»Schaffen« hieß ja wohl »arbeiten« in der Sprache der Siedler. Und das Wörtchen »oben« verzierten sie mit einem »her« zu heroben. Urig? Das klang nach Wildschweinbraten nach Art von Asterix und Obelix. Witzig.
    Ich kratzte mich am Kopf.
    Dann griff ich nach dem Handy und teilte meinem Emir mit, dass ich jetzt auf sein freundliches Angebot zurückkommen würde; die Sendung sei gerade per Express geliefert worden und liege zur Durchsicht bereit auf meinem Bett.
    Emir versprach, in drei Sekunden bei mir zu sein. So ist mein Freund; er ist die Verlässlichkeit in Person und hat immer mein Wohl und niemals ein Wimpernbürstchen im Auge.
    Während ich auf ihn wartete, schaute ich das Werbematerial an. Da gab es nämlich ein aufzuklappendes Gesamtbild. Im Vordergrund zeigte es tiefgrüne Wiesen mit hier und da einem bewaldeten Hügelchen. Wege führten zu einzelnen Höfen und kleinen Ortschaften an einem tintenblauen Fluss. Hinter der blauen Schlangenlinie stiegen die Berge an. Bis ziemlich weit oben waren sie bewaldet, dann kamen Wiesen und danach braune Felsen. Aber der Clou war, dass hinter den grünen Bergen eine weiße Zickzacklinie von noch höheren
Bergen in den sattblauen Himmel ragte. Das mussten die Gletscher sein. Und das in Deutschland... Mein Erdkundelehrer hatte voll versagt; ich war mir sicher, dass er im Unterricht nur die Schweizer Gletscher erwähnte.
    Wo die Hütte wohl lag? In den grünen oder in den weißen Bergen?
    Ich schaute aus dem Fenster und blickte nicht auf braungipflige Berge und weiße Zackengletscher. Na ja, man kann nicht alles haben.

Oma Sevdes Auberginen
    A ls Emir kam, war er dermaßen zielorientiert, dass er aufs Knutschen verzichtete und sich sofort auf die bunten Blätter stürzte. Sekundenlang verschlug es ihm die Sprache, dann stieß er einen tiefen Seufzer aus. »Mannomann... Zippi, das ist’ne Wucht.« Er tippte auf das Faltblatt, das die Schlucht anpries. »Sieht voll cool aus. Was meinst du, hat Hubertus noch’nen Job auf der Hütte? Einen für mich?«
    Â»Ausgeschlossen. Fünf Frauen und ein Mann! Das würdest du nicht überleben. Außerdem musst du deiner Mutter im Obst- und Gemüseladen helfen.« Ich reichte ihm Hubertus’ Brief. »Wir dagegen müssen nichts arbeiten. Wir machen nur Ferien.«
    Â»Dann sag zu«, sagte mein Emir. Er ist wirklich sehr selbstlos. »Sieh nur!«
    Ich beugte mich über ihn. Das Bild zeigte die Hütte. Braunes Holz. Tief nach unten gezogenes Dach. Kleine Fenster. Große rote Geranien. Holzstapel neben der Tür. Silberne Milchkannen auf einem groben Tisch. Ein ausgehöhlter und wassergefüllter Baumstamm, in den aus einem zweiten, abgesägten Stamm noch mehr Wasser plätscherte. Eine hellbraune Kuh mit einem breiten Lederband um den Hals, an dem eine goldfarbene Glocke hing.
    Hm.

    Â»Zita, du hast Besuch«, rief Olga, stieß meine Tür auf - wie immer ohne anzuklopfen - und schon stand Marta neben mir.
    Â»Hast du Mathe? Ich kapier die Aufgaben - he, was ist denn hier los?«
    Â»Hubertus hat die Unterlagen geschickt. Emir prüft gerade, ob -«
    Â»Ich denke, du hast abgesagt?!«
    Â»Bis jetzt nur in Gedanken«, gestand ich.
    Â»Ihr wärt bescheuert, wenn ihr absagen würdet.« Emir sah uns so streng an wie unser Mathelehrer, wenn er die Klassenarbeitshefte auf den Tisch knallt und »Leute, mit euch geht es bergab« sagt. »Ferien im Gebirge!«
    Marta schnappte sich ein paar Prospekte. Misstrauisch betrachtete sie

Weitere Kostenlose Bücher