My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser
Berg runterrutschte und wie seine Augen leuchteten, als er mich unten am Berg wiedersah.
Ignaz, dachte ich, ich ahne, ich habe mich in dich verliebt. Verliebtsein ist wunderbar, es gibt nichts Schöneres auf der Welt und nie, nie würde ich mit einer Nichtverliebten tauschen wollen. Wenn nur Emir nicht wäre!
Aber Emir war weit weg. Hier hatte Emir nichts zu sagen, denn hier sah die Welt ganz anders aus. Hier wurde, nur zum Beispiel, eine Prellung nicht wie in der Stadt mit Salben und Spritzen behandelt. »Wegerich! Spitz- und Breitwegerich hat Zenza empfohlen«, meinte Marta gerade. »Also hab ich auf der Wiese die Pflanzen gesammelt, hab sie zu Brei zermanscht und ihr den um den Ellbogen gebunden. Die Kräuter -«
»Jessas! Die hab ich fast vergessen!«, rief Zenza. »Die Kräuter für Zippi! Zippi, du musst sofort meinen Tee trinken, dann geschieht dir nichts!«
»Du armes Hascherl«, meinte Hubertus mitleidig. »Siehst ja aus, als wärst du ganz erledigt.«
»Aber Ignaz â¦Â«
»Nix Ignaz«, sagte Rosi lachend. »Wir bringen dir den Tee ans Bett. Los, nun verschwinde! Und du, Ignaz, bleibst brav hier!«
Ich schlief sofort ein. Als Marta mit dem heiÃen Tee kam, wachte ich nicht auf - was aber nichts ausmachte; ich bekam keinen richtigen Schnupfen.
Als ich am nächsten Tag vom Mopedgeknatter geweckt wurde, war ich sofort hellwach. Ignaz! Ich riss das Vorhängchen beiseite und blickte in Ignazâ lachende Augen. Sein Gesicht, stellte ich fest, befand sich in sehr bequemer Kusshöhe und Kussdistanz. Das war praktisch, denn Marta wollte nicht aufwachen. Sie hatte sich sofort auf die andere Seite gedreht und die Decke übern Kopf gezogen, weshalb wir ohne neidische Kommentare viel Zeit für eine herzliche BegrüÃung hatten.
Hab ich schon erwähnt, wie sehr gemeinsame Erlebnisse verbinden? Und wie schön es ist, verliebt zu sein? Zur Sicherheit wiederhole ich es: Leute, verliebt sein ist herrlich! Es ist das Schönste überhaupt! Es ist ein absolut genial-gigantisches Gefühl!
Das kosteten wir aus, bis Rosi die Milchkanne vom Anhänger wuchtete. »Mit dem Fensterln hörst aber auf, Ignaz!«
»Fensterln?« Das Wort hatte ich noch nie gehört. »Was ist das?«
»Willst mich auf den Arm nehmen?«, erkundigte sich Rosi. »Erst gestern musste ich Hubertus versprechen, gut auf dich und Marta aufzupassen. Aber wer kann schon zwei junge Flöhe hüten!« Rosi lachte. »Als hätte ichâs geahnt - kaum ist das Wetter wieder schön, lehnt sich Zippi aus dem Fenster und legt Ignaz die Arme um den Hals.«
»Das werde ich Emir sagen - dem schicke ich eine SMS«, drohte Marta, die auf einmal neben mir stand.
»Wer ist Emir?«
»Emir ist Zippis -«
Ich trat Marta voll ans Schienbein. »- ein Kumpel, den ich von der Schule kenne«, unterbrach ich sie. Verdammt! Warum war ich nicht ehrlich? Es wäre doch nichts dabei, wenn ich zugeben würde, dass Emir mein Freund ist?! Ignaz
konnte ja nicht erwarten, dass ich mit meinen fast vierzehn Jahren noch ungeküsst und loverlos in die Berge reise. Und überhaupt - ein so toller Junge wie Ignaz hatte bestimmt eine Freundin im Tal.
»Hast du eine Freundin?«, fragte ich sofort. Wenn er »Ja, hab ich« sagte, würde das alles sehr einfach machen. Obwohl - ärgern würde mich das schon.
»Eine Freundin im Dorf?«, wiederholte er erstaunt. »Zippi, wenn ich eine Freundin hätte, würde ich doch nicht dich küssen!«
Er lachte mich so süà an, dass ich ihm unmöglich die Wahrheit gestehen konnte. Doch wie sah die Wahrheit aus? Dass ich mich in Ignaz verliebt hatte? Ja.
Dass ich trotzdem und noch immer in Emir verliebt war? Ja.
Dass ich beide ungern verlieren würde? Auch ja.
»Heute muss ich meinem Vater helfen«, unterbrach Ignaz meine Gedanken. »Aber am Abend bin ich wieder hier, Zippi.« Er schwang sich aufs Moped. Die Riesenpfütze war noch nicht verschwunden, er schlingerte und rutschte durch den Matsch, lachte laut und gab noch mehr Gas. »Du wirst dir noch den Hals brechen, du Draufgänger!«, rief Rosi ihm hinterher.
Zehn ganze Kuchen
M artastand unter der Dusche, ich drückte gerade Zahnpasta auf die Bürste und wartete, bis das Wasser warm aus dem Hahn lief.
»Du musst Ignaz sagen, dass du schon einen Freund hast«, rief Marta hinterm Plastikvorhang hervor.
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