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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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und wie dem Esel zwischen den beiden Heuhaufen. Das arme Tier wäre, da der Besitzer vermutlich im Bierzelt feierte, elendiglich verhungert, wenn nicht Emir mit einem Blick die Situation erfasst hätte, den Ziegenkopf ergriffen und … und nichts, aber auch gar nichts zuwege brachte. Die Ziege war zickig, sie streckte den Hals und kapierte nicht, blöd wie zickige Ziegen nun mal sind, dass er ihr helfen wollte.
    Wieder zwinkerte Yasmina mir zu. Misch dich bloß nicht ein, hieß das. Ich beugte mich erneut ihrem Expertenwissen und hielt mich voll zurück. Nach vielen vergeblichen Versuchen hatte Emir erreicht, dass ihm mehrere Kühe, alle Ziegen und etliche Schafe zuschauten. Natürlich waren sie neugierig auf den Ausgang der Hilfsaktion; wir waren’s ja auch! Allerdings waren wir nicht ganz so geduldig wie die Tiere. Rosi seufzte, Gundi schaute immer wieder auf die Uhr und murmelte was von »Will doch meinen Süßen nicht verpassen«, als bei Ignaz der Geduldsfaden riss.
    Er schob Emir mit dem Ellbogen beiseite. »Lass mich mal ran.«
    Ein Griff, und der Kopf samt Hörnern war auf der richtigen Seite. »Auf geht’s«, sagte Ignaz und schritt munter bergab.
    Niemand lobte ihn mit »Gut gemacht« oder »Gelernt ist gelernt«. Nur Yasmina drückte mir kurz die Hand.
    Unten im Dorf spielte die Blaskapelle zum Tanz, allerdings waren jetzt Männer mit Celli und Kontrabässen dabei und einen Sänger hatten sie auch noch engagiert. Bevor wir uns aber einen Platz im Bierzelt hätten suchen können, wurde
Emir von allen Kindern umringt, die sich auf dem Fest befanden. »Warum kommst du erst jetzt? Was hast du so lange gemacht? Jonglierst du wieder? Läufst du auf den Händen? Balancierst du das Stöckchen auf der Nase?« Emir war der Star der Kinder, Emir steckte mitten im Knäuel - was Ignaz sofort zu seinen Gunsten nutzte. Er zog mich auf die überfüllte Tanzfläche, und -
    Leute, das war kein Partydancing, wie wir es kennen! Das war echte, schweißtreibende Arbeit!
    Ignaz stampfte und hüpfte und sprang und wirbelte und … und ich weiß nicht, was er sonst noch tat. Er riss mich an seine Brust, er stieß mich von sich, er nahm mich in den Arm und drehte sich mit mir, bis ich nur noch Sternchen sah, er hob mich hoch, fing mich auf, küsste mich und bei all dem war ich ihm total ausgeliefert.
    Drei Tänze hintereinander ging das so, dann legte die Kapelle eine Pause ein. Die Männer griffen nach den Bierkrügen, drehten die Trompeten und Posaunen um, damit die Spucke raustropfen konnte, und waren stolz auf ihre Performance.
    Â»Ich brauche was zu trinken«, japste ich. Ignaz bahnte uns mit ausgefahrenen Ellbogen einen Weg zum Tresen, auf dem Sprudel, Säfte und Limos bereitstanden und Bier gezapft wurde.
    Ich vergaß, dass ich Durst hatte, denn vor den aufgestapelten Fässern und Kisten standen Emir und Christina-Louise. Eng umschlungen und beschäftigt mit Dauerküssen.
    Ignaz grinste breit und deutete wortlos mit dem Daumen auf das Paar. »Freu dich nicht zu früh«, knurrte ich. »Er will mich nur eifersüchtig machen. Seine Mutter arbeitet in einem Obst- und Gemüseladen. Daher weiß er, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Leider ist ihm entgangen, dass das auf Radieschen zutrifft. Für Liebe ist es tödlich.«

    Â»Heißt das, deine Bedenkzeit ist zu Ende?« Ignaz schaute mich so hoffnungsvoll an, dass mir noch wärmer wurde, als mir schon war.
    Â»Kann schon sein«, antwortete ich. Das war sehr unvorsichtig und vorschnell, ich weiß, aber in diesem Moment entsprach es der Wahrheit. Wenn Emir meinte, er könne mich mit einer Zicke namens Christina-Louise eifersüchtig machen, hatte der Junge keine Ahnung von Qualität, und demzufolge hatte ich mich in ihm getäuscht.
    Leider oder zum Glück - das konnte ich an diesem Abend noch nicht sagen - täuschte ich mich in Emir.
    Er kapierte sofort, dass er mich mit Ina nicht ärgern konnte. Wenn Ina weniger zickig und jungsorientiert gewesen wäre, dafür mit mehr Pfiff und Witz gesegnet - er hätte es geschafft. Vielleicht.
    Dazu kam, dass Ignaz ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Ein anderer Junge hätte Emir wahrscheinlich Gleiches mit Gleichem vergolten, hätte mich in die Arme genommen und auch dauergeküsst. Aber so simpel war Ignaz nicht. Er nickte den beiden freundlich zu, sagte: »Nur

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