My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser
hältst, sind wir seit acht langen, langen Tagen voneinander getrennt. Ich sterbe vor Sehnsucht, glaub es mir. In jedem Sonnenstrahl sehe ich dein liebes Gesicht, in jeder Welle deine Haare, in jedem Säuseln des Windes höre ich deine Stimme â¦Â« Ich lieà den Brief sinken.
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»Noch ein Lover?«, erkundigte sich Yasmina. »Mir scheint, du musst dein Liebesleben in Ordnung bringen.«
»Cas ist nicht ein solcher Lover.« Ich schob den Brief in den Umschlag, in dem noch viele Blätter - garantiert lauter
Gedichte - steckten. Zum Lesen hatte ich jetzt keine Lust, denn Yasmina hatte ja irgendwie recht - drei Jungs waren schlecht für die angegriffenen Nerven, die ich zurzeit hatte. Ich hatte Mitleid mit dem umherirrenden und schlammlochtauchenden Emir, gleichzeitig war ich wütend auf ihn, denn wäre er nicht gekommen, könnte ich mich voll und ganz auf Ignaz konzentrieren. AuÃerdem müsste ich mich nicht mit einer drohenden Entscheidung beschäftigen.
In unserer Kammer stopfte ich den Umschlag unter die Matratze, und als ich wieder in die Küche kam, verkündete der Wetterbericht für den morgigen Dienstag dicke Wolken und fehlende Fernsicht.
Darüber freute sich Marta. »Noch ein gemütlicher Tag! Der Franzl und ich -«
»Wie wärâs, wenn ihr alle zusammen einen Ausflug machen würdet? Die Sonne wird zwar nicht scheinen, aber regnen wirdâs wahrscheinlich auch nicht.«
»Einen Ausflug?« Marta krauste die Nase. »Also ich weià nicht ⦠Lieber würde ich Zenza besuchen. In ihrer Hütte ist es echt gemütlich.«
Gundi lachte. »In ihrer Hütte oder in ihrem Stadel?«
»Du hast eine ganz miese Fantasie«, beschwerte sich Marta. Weil es ziemlich kalt geworden war - in den Bergen wird es schnell kalt -, deckten wir in der Küche den Tisch. Marta breitete ein Tuch aus, holte Kerzen und zündete sie gleich an. »Die wärmen«, meinte sie. »Wenn wir jetzt noch statt der Plastikrosen echte Blumen hätten, würde der Tisch richtig gut aussehen.«
»Enzian, du bist so schön â¦Â«, summte Gundi. Plötzlich war Marta hellwach. »Stimmt das? Könnten wir morgen einen Berg besteigen, auf dem wir Enzianblumen finden?«
»Die sind geschützt«, antwortete Yasmina.
»Warum nicht?«, sagte Rosi gleichzeitig.
Gundi zuckte die Schultern. »Stimmt. Geschützt sind sie. Aber ein einziges Blümchen ⦠warum denn nicht? Du könntest es pressen und in einen Rahmen stecken, Marta, dann hättest du eine Erinnerung fürs Leben: âºMein Sommer auf der Jägeralpe.â¹Â«
Das gefiel Marta und mir. Wir waren Feuer und Flamme für den Ausflug, Rosi holte eine Karte, legte sie in der Gaststube auf einem Tisch aus und zeigte uns etliche Gipfel, die wir besteigen könnten. »Ihr braucht nur zu sagen, wie lange ihr unterwegs sein wollt. Ignaz kennt alle Wege, die â¦Â«
»Moment mal!«, unterbrach ich Rosis Erklärung, denn mir war eingefallen, dass Emir ja nicht schwindelfrei ist. »Sind die Berge gefährlich?«
»Trittsicher seid ihr doch«, entgegnete Rosi erstaunt.
»Und ein bisschen kraxeln könnt ihr auch.« In diesem Augenblick kamen die Jungs.
»Wir suchen uns gerade einen Berg aus«, rief Marta. »Kommt ihr mit? Wir wollen Enziane pflücken.«
»Die sind geschützt«, sagten Ignaz und Franzl sofort. »Aber Ausflug ist gut. Wie wärâs mit dem Oberjoch?«
»Quatsch. Das ist nur 1150 Meter hoch«, meinte Franzl geringschätzig. »Ich bin für den Breitenberg. Der bringt es wenigstens auf 1887 Meter überm Meeresspiegel.«
»Also wenn schon, denn schon. Was hältst du von der Rotspitze?«
Emirs Gesicht wurde finster und immer finsterer. »Wie hoch ist die Spitze? Was? 2034 Höhenmeter? Wie viele Tage sind wir unterwegs?«
»Mann, lebst du hinterm Mond? Wir fahren mit dem Bus bis Hindelang, von da mit der Seilbahn hoch aufs Imberger Horn und -«
»Seilbahn?« Emirs Gesicht bekam einen grünlichen Schimmer.
»Na klar. Wer geht denn zu FuÃ, wenn erâs einfacher haben kann?« Ignaz schüttelte den Kopf. »Abgemacht. Das Imberger Horn ist 1656 Meter hoch, das bedeutet, dass uns nur rund vierhundert Höhenmeter vom Gipfel trennen. Also ich bin für die Rotspitze. Zippi, bist du dabei?«
»Im Prinzip schon«, antwortete ich
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