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My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn

Titel: My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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dafür umso deutlicher. Und noch immer wurde getuschelt und gekichert.
    Zum Glück bin ich selbstbewusst genug, es wegzustecken, wenn mich Leute anstarren. Allerdings würde es schwer werden, mit diesem Einstieg - und in dem Outfit - Freunde zu finden.
    Ich grübelte noch darüber nach, wie ich den Leuten zeigen konnte, dass ich gar nicht der Grufti war, für den sie mich hielten, da tippte mich jemand am Ellbogen an. Als ich mich umdrehte, sah ich den blonden Klassenstreber, der sich über den Gang gebeugt hatte, um auf sich aufmerksam zu machen. Als ich ihn ansah, wurde sein Lächeln breiter.
    Â»Die meinen das nicht so«, sagte er gedämpft.
    Doch. Taten sie. Das wusste ich nur zu gut, denn wenn wir in meiner alten Schule Neue auf dem Kieker hatten, meinten wir das auch genau SO. Die haben dann kein Bein auf den Boden gekriegt. So würde es mir jetzt auch ergehen.
    Daran ließ sich nun nichts mehr ändern. Vielleicht war
es sogar gut so, denn wenn mein Plan erst aufging, würden wir sowieso nicht mehr lange hier sein. Wozu sollte ich mir also überhaupt die Mühe machen, Freunde zu suchen, wenn wir ohnehin bald wieder nach Hause zogen? Wen ich nicht kannte, den würde ich später auch nicht vermissen.
    Da es nichts weiter zu sagen gab, richtete ich den Blick auf die Fechtner, doch der Blonde war noch nicht fertig. »Ich bin übrigens Finn«, stellte er sich vor. »Finn Hausmann.«
    Ich nickte und setzte aus purer Gewohnheit dazu an, ihm meinen Namen zu nennen, doch er kam mir zuvor. »Charlie. Nicht Charlotte«, sagte er augenzwinkernd. »Ich weiß.«
    Der Typ war ganz klar dringend auf der Suche nach Freunden. Anders konnte ich mir nicht erklären, warum er mit einem Außenseiter wie mir sprechen sollte. Er hätte wohl gerne noch mehr gesagt, doch ein mahnender Blick vom Pult rief ihn zur Ordnung. Er setzte sich wieder aufrecht hin und konzentrierte sich auf das, was an der Tafel stand.
    Bis zum Pausengong sprach niemand mehr ein Wort mit mir. Erst als die Fechtner das Klassenzimmer verlassen hatte, geriet ich unversehens wieder in den Mittelpunkt.
    Â»Sag mal, du Grufti«, fing ein schwarzhaariger Typ prompt an.
    Â»Es heißt nicht Grufti, sondern Goth«, korrigierte ich ihn, froh, zumindest so viel im Internet gelesen zu haben, um meinen neuen Style namentlich verteidigen zu können, wenn ich sonst schon keine Ahnung davon hatte.
    Der Kerl verzog das Gesicht. »Nenn dich, wie du willst. Für mich bleibst du ein Grufti.« Und mit einem Blick in die Runde, die sich inzwischen um uns versammelt hatte, meinte er: »Oder was sagt ihr?«
    Â»Recht hast du, Lukas!«
    Andere stimmten so eifrig zu, dass mir schnell klar wurde,
dass keiner diesem Lukas gerne widersprach. Er war derjenige, mit dem sich hier niemand anlegen wollte.
    Â»Warum haltet ihr euch nicht einfach ein bisschen zurück?«, rief Finn über das Stimmengewirr hinweg. Damit brachte er tatsächlich einige zum Schweigen und handelte sich gleichzeitig einen finsteren Blick von Lukas ein. Wer war der Kerl? Mein selbst ernannter Streber-Ritter?
    Die alte Charlie - also die in Jeans und hübschen farbigen Tops, die ich eines Tages wieder sein wollte - hätte er mit seinen Worten und seinem Lächeln sicher beeindrucken können. Das Goth-Girl jedoch konnte gut auf seine Hilfe verzichten. Kein Wunder, dass er so verzweifelt auf der Suche nach Freunden war, denn bestimmt war das nicht das erste Mal, dass er es sich mit derartigen Aktionen mit Typen wie Lukas verscherzte. Auch wenn Finn in Jeans, T-Shirt und Sneakers vollkommen normal aussah, schien er mir in Sachen Außenseitertum in nichts nachzustehen.
    Wie sehr ich mich in dieser Annahme irrte, fand ich in der großen Pause heraus, als ich Finn inmitten einer Horde Leute stehen und gut gelaunt quatschen sah. Die Jungs und Mädels redeten und lachten mit ihm, als wäre er kein Außenseiter, sondern einer von ihnen. Nachdem ich endlich begriff, dass er einer von ihnen war , fragte ich mich, warum er dann versucht hatte, freundlich zu mir zu sein. Oder hatte er nur so getan, um sich - wenn ich darauf einginge - genauso über mich lustig zu machen wie dieser Lukas? Zum Glück war ich nicht darauf hereingefallen!
    Sobald er mich sah, ließ er die anderen stehen und kam geradewegs auf mich zu. Da ich keine Lust hatte, mich jetzt auch noch von ihm hochnehmen zu lassen, machte ich kehrt und

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