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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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nächste Mal aufwache, liege ich im Dunkeln und eine fremde Stimme sagt zu mir: »Nicht atmen.«
    Mein Arm wird geröntgt.
    Anschließend schiebt man mich in einen Krankenhausflur,
wo Herr Härtel und Ix auf mich warten. Sie erklären mir, dass mein linker Arm oberhalb vom Handgelenk gebrochen ist.
    Gebrochen? Verstehe ich das richtig? Zwei Tage vor dem Vortanzen? Ich mache die Augen fest zu. Das ist alles ein Irrtum, ein furchtbarer Irrtum. Das passiert gar nicht mir, das passiert jemand ganz anderem.
    Herr Härtel räuspert sich. »Wir haben versucht, deine Mutter anzurufen, konnten sie aber nicht erreichen. Deshalb ist dein Freund Felix mit ins Krankenhaus gekommen. Nele, ich muss zurück in die Schule, ist es okay, wenn Felix bei dir bleibt?«
    Â»Hm.« Jetzt ist sowieso alles egal. Total egal.
    Herr Härtel verabschiedet sich eilig und wirkt erleichtert.
    Ix grinst mich an, so wie er mich früher immer angegrinst hat, wenn er im Kindergarten die Lieblingssandförmchen für mich stibitzt hat. »Nele, Mensch, du siehst nicht gut aus!«
    Ich habe sein Grinsen so vermisst, aber jetzt kann ich nur an eines denken: an diesen Bruch, an diesen vermaledeiten Bruch, und was das für mich bedeutet. Ich kann meine Tanznummer mit den Flickflacks vergessen, ich kann das ganze Vortanzen vergessen, ich kann alles vergessen!
    Ix steht immer noch lächelnd vor mir. Er deutet auf meine Beine, und obwohl mein Aussehen gerade mein kleinstes Problem ist, schaue ich an mir herunter.
    Man hat mich in so ein komisches kurzes Krankenhausnachthemd gesteckt, an meinem rechten Bein sehe ich diverse blaue Flecke und am linken Oberarm auch. Um mein linkes Handgelenk ist ein Verband gewickelt. Und so wie sich mein Po anfühlt, ist der bestimmt dunkelblau.
    Eine junge Ärztin kommt auf mich zu und fragt, ob ich der
Bruch bin. Als Ix nickt, schiebt sie mein Bett in ein schmales Zimmerchen. Ix darf zum Glück mitkommen.
    Die Ärztin unterdrückt ein Gähnen, nimmt ein Röntgenbild, das auf dem Tisch liegt, schiebt es in eine Art Leuchtkasten und betrachtet es.
    Sie wendet sich mir zu und gähnt jetzt doch. »Glatter Bruch, das wird schnell wieder heilen, du bist ja noch jung.«
    Ja, jung bin ich schon, aber übermorgen ist der wichtigste Termin meines Lebens!
    Â»Wir werden dir einen hübschen Gips machen. Welche Farbe hättest du denn gern?«
    Es ist so, als würde sie einen Sterbenden fragen, welche Farbe er für seinen Sarg will …
    Irgendein Gerät, das die Ärztin am Kittel trägt, beginnt zu piepsen, was sie zum Seufzen bringt. Sie stellt es ab und schaut mich ungeduldig an. »Also?«
    Â»Was?«
    Â»Na die Farbe, gleich kommt die Physiotherapeutin, die dir dann den Gips macht. Türkis?«
    Türkis, türkis, türkis dröhnt es durch meinen Kopf und irgendwie sehe ich sofort Isa im türkisen Trikot vor mir hertanzen und mir eine lange Nase drehen.
    Â»Pink wäre gut«, mischt sich Ix ein, der einen Schritt näher gekommen ist und mich beruhigend anschaut. »Oder Nele?«
    Ich nicke heftig, dabei dreht sich in meinem Kopf wieder alles.
    Die Ärztin ist erleichtert und verlässt die Kammer.
    Â»Muss ich etwa hierbleiben?«, frage ich Ix.
    Ix erklärt mir, dass nach dem Eingipsen noch der Oberarzt kommt. Der will nachschauen, ob ich eine Gehirnerschütterung
habe, und dann entscheiden, ob ich nach Hause darf oder nicht.
    Tränen steigen mir in die Augen.
    Ix guckt mich beunruhigt an, holt sich rasch einen Hocker vom Schreibtisch und setzt sich neben mich.
    Â»Nele...«, fängt er leise an, aber da kommt die Physiotherapeutin, mustert geschäftsmäßig meinen lädierten Arm, holt aus diversen Klappschränken Gipsbinden und Verbandsmaterial und beginnt, mein Handgelenk einzugipsen.
    Â»Tut’s weh?«, fragt sie dabei einmal. Als ich vorsichtig den Kopf schüttle, macht sie konzentriert weiter. »Bist du Rechtshänderin?«, will sie wissen, und als ich leicht nicke, gratuliert sie mir, weil ich so schlau war, mir den linken Arm zu brechen. »Ist echt lästig, wenn man alle Schulaufgaben nachschreiben muss.«
    Schulaufgaben? Mann, Schulaufgaben sind mir doch völlig egal! Mir geht’s um das Stipendium! Meine Tanznummer! Die ist gelaufen! SCHLUSS. AUS. VORBEI. Isa wird doch gewinnen.
    Â»Fertig!«, sagt die Physiotherapeutin. »Der Arzt kommt dann gleich, schaut sich das noch

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