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My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Wahrscheinlich sind wir ein ganzes Stück unterhaltsamer als die Leute draußen. Luna - die Liveshow! Heute: Wie man einen verlorenen Traumprinzen wiederfindet. (Frau Jankowiak würde es lieben!)
    Â»Gibt es hier in Berlin nicht auch’nen Radiosender, bei dem man irgendwelche Gesuche aufgeben kann?«, fragt Bine schließlich und bringt mich von meinem Realityshow-Gedanken ab.

    Nico schüttelt den Kopf.
    Â»Den Radiosender gibt es noch, aber die Sendung nicht mehr. Ist der Umstrukturierung des Programms zum Opfer gefallen.«
    Dass sich Nico sogar mit Radiosendern auskennt, dass sie weiß, wann ein Programm umstrukturiert wird, wundert mich jetzt doch. Muss sie in letzter Zeit wirklich so oft vor ihrer Mama und deren Lover ins Zimmer flüchten, dass sie sich um solche Sachen kümmern kann?
    Â»Vielleicht sollte ich das Bild irgendwo aufhängen«, trage ich jetzt auch mal was bei. Immerhin war das ja mein erster Einfall gewesen. »Wenn ich es mir so ansehe, könnte es durchaus sein, dass Leute Mark auf meiner Zeichnung wiedererkennen. Es hängen doch auch überall solche Gesuche von Haustieren rum. Vielleicht sieht er das ja sogar selbst.«
    Â»Das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder?« Bine lässt sich mit offenem Mund gegen die Stuhllehne sinken.
    Ich kann ihre Entrüstung nicht nachvollziehen. »Warum denn nicht?«
    Â»Na stell dir doch mal vor, er würde das wirklich sehen.« (Fantastisch!) Bine schaut mich aber tadelnd an und auch Nicos Blick ist finster. »Der wird doch glatt glauben, dass du ihn verfolgst.« (Na, was habe ich denn sonst vor?)
    Â»Ja, er wird glauben, er hat’ne verrückte Stalkerin am Hals und ruft vielleicht sogar die Polizei!« (Jetzt übertreibst du aber, Nico!)
    Â»Du weißt ja gar nicht, wie er dich findet. Und außerdem ist es besser, wenn du ihn noch nicht wissen lässt, dass du voll auf ihn abfährst.« (Ach, wirklich? Ich dachte, Jungs stehen darauf, wenn man auf sie abfährt.)
    Â»Du solltest besser heimlich herausfinden, wo er wohnt,
und dich dann noch mal mit ihm treffen«, fügt Nico hinzu.
    Â»Nun tut mal nicht so, als wären eure Vorschläge so subtil!«, sage ich jetzt laut. »Wenn er seinen Namen im Radio hört oder in einer Mail liest, wird er sicher nicht denken, dass ich ihn verfolge. Oder die Zeitung. Die kriegen Tausende Haushalte und sicher liest mindestens die Hälfte den Anzeigenteil. Nein, er wird glauben, dass das alles normal ist.« (Danke euch beiden, dass ich mich jetzt fühle, als hätte ich tatsächlich eine Schraube locker!)
    Â»Auf jeden Fall ist es nicht so ein Schock, wie wenn er sein Gesicht an sämtlichen Bäumen und Litfaßsäulen in der Gegend sieht, als sei es der Steckbrief eines Schwerverbrechers«, gibt Nico zurück. »Außerdem ist es dann noch die Frage, ob er sich auf dem Bild wirklich wiedererkennt, auch wenn du meinst, dass es ihm ähnlich sieht. Womöglich sieht er eins der Blätter an, dann liest er deinen Namen, erinnert sich, dass du die mit der Tasche warst, und lacht sich kaputt. Nein, ich sage dir, so eine Plakataktion ist voll daneben.«
    Ich seufze schwer und streiche über mein Bild. Daneben finde ich die Idee überhaupt nicht. Klar, es ist fraglich, ob es was bringt, aber versuchen kann ich es ja mal …
    Seufzend stopfe ich meinen Rest Torte in den Mund und schiele zu der Kuchenauslage. Mir wäre jetzt danach, das eine oder andere Stück noch einzuwerfen, aber da warnt mich meine kleine Stimme im Hinterkopf: Du willst doch nicht wie’ne Qualle aussehen, wenn du Mark in der Stadt triffst.
    Mark, Mark, Mark!
    Wahrscheinlich werde ich die Gedanken an ihn erst dann loswerden, wenn ich ihn noch einmal getroffen und mit ihm gesprochen habe. Wie auch immer ich das anstellen soll …

    Eine ganze Weile noch sitzen wir im Café und sprechen über die Möglichkeiten, Vermisste wiederzufinden. Die Liste, die sich daraus ergibt, sieht nicht besonders ermutigend aus, aber immerhin finden sich jetzt dort einige Punkte, denen ich in den Ferien nachgehen kann.
    1. Zeitungsannonce
    2. Mit der gleichen S-Bahn fahren
    3. Kettenmails (aber nur im Notfall)
    4. Plakataktion (eher noch als Kettenmails, aber da dies eine Abschrift der Liste ist, sage ich das Bine und Nico nicht.)
    5. Leute fragen und ihnen das Bild zeigen (Das aber wirklich als Allerletztes!)
    Auf den Zufall hoffen, haben wir nicht

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