MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)
Jiggins Miss Townley ankündigte.
Amanda! Diana hatte in der Aufregung ihre Verabredung völlig vergessen. Und in knapp fünfzehn Minuten würde Edward kommen!
„Danke, Jiggins, führen Sie Miss Townley bitte herauf.“
Amanda brauchte nur einen Blick auf ihre Freundin zu werfen, um zu begreifen, dass etwas sie bedrückte. „Was ist geschehen, Diana?“
„Du meinst, weil ich noch nicht umgekleidet bin?“
„Nein, ich meine, du siehst aus, als hättest du eine schlimme Nachricht erhalten und wüsstest nicht, wie du es mir mitteilen sollst.“
Diana verzog das Gesicht zu einem schwachen Lächeln. „Du bist sehr viel scharfsinniger als vor vier Jahren, Amanda. Entschuldige bitte, aber ich vergaß ganz, dass wir verabredet waren.“
„Mach dir deswegen keine Gedanken. Was ist passiert? Irgendetwas hat dich doch aufgebracht.“
„Ja, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt darüber reden kann. Es ist eine recht komplizierte Angelegenheit.“
„Geht sie dich persönlich an?“
„Ja, aber auch andere.“
„Ich verstehe.“ Amanda überlegte kurz und setzte sich auf das Sofa. „Vielleicht ist es ganz gut, dass es so gekommen ist. Denn auch ich habe schon lange vor, etwas mit dir zu besprechen. Ich wusste nur nicht, ob ich es wirklich tun sollte.“
„Amanda, entschuldige“, sagte Diana bestürzt. „Ich war so mit meinen eigenen Problemen beschäftigt, dass ich nichts gemerkt habe.“ Sie setzte sich neben ihre Freundin. „Es hat hoffentlich nichts mit Lord Eastcliffe zu tun.“
„Lieber Himmel, nein“, versicherte Amanda ihr. „In der Hinsicht läuft alles gut. Aber da gibt es etwas, das ich dir schon sagen möchte, seit du wieder in London bist. Und nach Lord Garthdales Besuch gestern …“
„Lord Garthdale war bei dir?“
Amanda nickte. „Er behauptete zwar, er wolle sich erkundigen, wie die Vorbereitungen für die Hochzeit liefen, aber das war nicht der wahre Grund für seinen Besuch. Er wollte mich etwas fragen.“
„Ja?“
„Über dich und deine Verlobung mit Lord Durling.“
Insgeheim hatte Diana nichts anderes erwartet. „Was wollte er wissen?“
„Bevor ich es dir sage …“ Amanda hielt kurz inne und kaute auf der Unterlippe, bevor sie fortfuhr: „Erinnerst du dich an den Abend bei uns, als ich dir erklären wollte, warum ich aufhörte, dir zu schreiben?“
„Ja, natürlich.“
„Nun, es war nicht, weil Mama es von mir verlangt hat. Nachdem ich im Winter von meinem Besuch bei meiner Tante Hester zurückkam, wurde ich gleich von mehreren Gentlemen umworben, die mich in der Vergangenheit keines Blickes gewürdigt hatten.“ Sie holte tief Luft, als wolle sie sich Mut machen. „Einer von ihnen war Lord Durling.“
15. KAPITEL
„Lord Durling?“ Ein Schauder lief Diana über den Rücken. „Das ist wirklich eine Überraschung.“
„Ich gebe es nicht gern zu, aber ich ermutigte ihn“, antwortete Amanda kleinlaut. „Er war so charmant, und seine Aufmerksamkeiten schmeichelten mir.“
Diana nickte verständnisvoll. Auch sie hatte sich am Anfang von Lord Durlings Charme täuschen lassen. „Allerdings ist nichts daraus geworden, wie wir sehen.“
„Nein, weil ich herausfand …“ Sie schluckte unruhig. „Es fällt mir so schwer, es zu sagen. Lord Durling hatte eine Jagdgesellschaft nach Chipping Park eingeladen. Meine Eltern und ich befanden uns auch unter den Gästen. In der Woche davor war Lord Durling sehr aufmerksam zu mir gewesen, und ich glaube, Mama rechnete sogar mit einem Antrag. Das Fürchterliche ist, dass ich ihn vielleicht sogar angenommen hätte, wenn nicht …“
Wieder hielt sie inne, und Dianas Unbehagen wuchs. „Was ist passiert, Amanda?“
„Es war am ersten Abend. Ich hatte den Speisesalon verlassen und wollte auf mein Zimmer zurückkehren, verirrte mich jedoch irgendwie. Chipping Park ist ein riesiges Haus.“
„Ja, so sagt man.“
„Ich muss die falsche Richtung eingeschlagen haben und fand mich in einem Gang wieder, den ich nicht erkannte. Also machte ich kehrt und blieb stehen, als ich plötzlich Stimmen hörte.“
„Wessen Stimmen?“
„Lord Durlings Stimme und die eines jungen Mädchens. Ich glaube, es muss ein Mädchen aus dem Dorf gewesen sein, das in der Küche aushelfen sollte. Aber sie verdiente nicht …“
Als Amanda die Augen schloss, klopfte Dianas Herz schneller. „Was hast du gehört, Amanda?“
„Ich bringe es kaum über die Lippen. Selbst nach so langer Zeit nicht.“ Zögernd sah Amanda auf. „Er
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