MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)
Durlings Grausamkeit in Kenntnis setzen, und ich bin auch entschlossen, es zu tun. Aber dann steht mein Wort gegen das Lord Durlings. Edw… Lord Garthdale wird mir vielleicht nicht glauben. Wenn du allerdings meine Behauptung unterstützt, könnte es ihn eher überzeugen, dass ich die Wahrheit sage, und so die Hochzeit mit Lady Ellen verhindern. Wir müssen es versuchen, Amanda. Es führt kein Weg daran vorbei.“
Einige Augenblicke war Amanda still und zupfte nur unruhig an dem Taschentuch in ihren Händen, während Diana atemlos abwartete. Amandas Antwort war von großer, vielleicht entscheidender Bedeutung für das, was sie gleich tun wollte.
Schließlich nickte Amanda. „Ja, ich werde mit ihm sprechen, wenn es nötig sein sollte. Ich werde alles tun, um Lady Ellen vor diesem Mann zu schützen. Ich hätte schon viel früher etwas sagen sollen, aber ich hoffe, dass ich schließlich auch ohne dich den Mut gefunden hätte, etwas gegen diese Ehe zu unternehmen.“ Sie atmete tief ein und schenkte Diana ein kleines Lächeln. „Und es ist mir im Grunde egal, was Lord Durling tun wird. Schon bald bin ich die Countess of Eastcliffe, und ich bin mir ganz sicher, dass John keine von Lord Durlings Lügen glauben wird!“
„Danke, Amanda.“ Diana umarmte sie voller Zuneigung. „Ich zähle auf dich.“
Diana schwankte zwischen Furcht und Vorfreude, während sie auf Edwards Ankunft wartete. Jeden Moment würde er da sein. Sie wusste nicht, wie oft sie in den letzten fünf Minuten auf die Uhr geschaut hatte.
Es hatte ihr wehgetan, sich Amandas Geschichte anzuhören, doch sie war froh, alles erfahren zu haben. Jetzt gab es eine weitere Zeugin, die Lord Durlings Brutalität bestätigen konnte. Jetzt konnte er endlich als der Lügner entlarvt werden, der er war. Wenn Edward erfuhr, was für ein Mann sein zukünftiger Schwager wirklich war, würde er die Heirat mit seiner Schwester verbieten.
Endlich war es drei. Beim letzten Uhrschlag klopfte Jiggins an und öffnete die Tür. „Lord Garthdale, Miss.“
„Danke, Jiggins. Seien Sie so gut und bringen Sie uns die Karaffe mit dem Sherry und zwei Gläser, ja?“
Der Butler verbeugte sich und zog sich zurück.
Diana nahm allen Mut zusammen und begrüßte den Mann, den sie liebte, mit einem freundlichen Lächeln. „Guten Tag, Lord Garthdale.“
„Miss Hepworth.“ Edward sah sich suchend im Raum um und hob erstaunt die Augenbrauen. „Vergeben Sie mir, aber ich glaubte, Miss Lowden wünschte mich zu sehen.“
„Das stimmt auch, aber es hat im letzten Moment eine Änderung unserer Pläne gegeben. Danke, Jiggins, das wäre alles.“ Diana wartete, bis Jiggins die Tür erreicht hatte. „Bitte sorgen Sie dafür, dass wir nicht gestört werden.“
„Sehr wohl, Miss.“
Nachdem er gegangen war, wandte sie sich an Edward. „Wären Sie so freundlich, uns einzuschenken?“
„Wie Sie wünschen.“
Diana lächelte. „Zweifellos werden Sie es ungewöhnlich finden, dass eine Dame am frühen Nachmittag bereits Sherry zu sich nimmt. Doch Sie werden mich verstehen, sobald ich mit Ihnen gesprochen habe.“
Edward öffnete die Karaffe. „Sie beunruhigen mich.“
„Ich fürchte, Sie werden erstaunt, vielleicht sogar entsetzt sein und sicher auch wütend.“
Er reichte ihr ein Glas Sherry. „Alles das im Laufe eines kurzen Besuchs?“
„Ja. Weil es das Wohl eines Menschen angeht, den Sie lieben.“
Damit hatte Diana seine volle Aufmerksamkeit gewonnen.
„Sie empfangen mich ganz allein, Miss Hepworth“, stellte er fest. „Soll ich aus der Abwesenheit Ihrer Tante schließen, dass sie nichts von unserem Treffen weiß?“
„Meine Tante weiß in der Tat nichts davon, Mylord, doch sie hätte es auch nicht verhindert, wenn sie es gewusst hätte. Sie ist nicht hier, weil ich sie nicht benachrichtigen konnte. Phoebe andererseits weiß natürlich Bescheid, auch darüber, was ich Ihnen sagen möchte. Nur fand ich es besser für alle, Sie und ich besprechen die Angelegenheit allein miteinander.“
„Ich verstehe.“ Edward neigte den Kopf, obwohl er nicht aussah, als wäre ihm etwas klar geworden. „Dann sagen Sie mir am besten so schnell wie möglich, was Sie glauben, mir sagen zu müssen.“
Diana nahm einen Schluck Sherry und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. „An dem Tag, an dem wir Ihre Mutter besuchten, geschah es, um sie über gewisse Dinge aufzuklären.“
„Dinge, die Mrs. Mitchell mir dann später allerdings nicht mehr mitteilen wollte?“
„Ja.“
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