MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)
allerdings auch dafür keine Hinweise existierten, fand man sich damit ab, dass die Beziehung zwischen Lord Garthdale und Miss Hepworth ein Rätsel darstellte.
„Genießen Sie den Tag?“, fragte Edward nun.
Diana fächelte sich gelassen Luft zu. „Sehr. Amanda sieht so glücklich aus. Und ich bin froh, das miterleben zu können. Allerdings genieße ich in der letzten Zeit jeden meiner gesellschaftlichen Ausflüge. Und ich bin mir wohl bewusst, Edward, dass ich das nur Ihnen zu verdanken habe.“
„Mir?“
„Selbstverständlich. Sie sind es doch, der meinen guten Ruf wiederhergestellt hat. Ich weiß nicht, wie viele Menschen auf mich zugekommen sind und mir ihr Bedauern darüber ausgedrückt haben, was vor vier Jahren geschah. Und Tante Isabel ist außer sich vor Freude. Jeden Tag werden wir zu unzähligen Veranstaltungen geladen.“ Sie beugte sich näher zu ihm. „Ich wusste, dass Sie hoch angesehen sind, Edward, aber ich hatte nicht damit gerechnet, es könnte so schnell wieder alles in Ordnung kommen.“
Er musste lachen, und die Zufriedenheit war ihm deutlich anzumerken. „Das Geheimnis liegt darin, zu wissen, mit wem man zuerst spricht. Danach geht es wie der Blitz.“ Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, räusperte er sich verlegen. „Diana, wollen Sie ein wenig mit mir spazieren gehen? Ich möchte mit Ihnen reden.“
„Aber natürlich“, sagte sie verwundert.
Er begleitete sie zum Garten, der in seiner ganzen sommerlichen Pracht blühte, und obwohl sie über mehrere Themen sprachen, war Diana sicher, dass Edward noch nicht erwähnt hatte, was er wirklich mit ihr besprechen wollte.
Als sie sich über eine Rose beugte und ihren Duft einatmete, blieb Edward stehen und sagte: „Diana, wir sind Freunde geworden in den letzten Wochen, nicht wahr?“
Sie richtete sich langsam auf. Ihr Herz klopfte schneller, so eindringlich sah er sie an. „Natürlich, Edward. Ich hoffe es sehr.“
„Ich auch. Und deswegen möchte ich nicht, dass Sie meine Worte missverstehen.“
„Nein, sicher nicht.“
„Nun, ich bin mir da nicht so sicher, weil es … Es gibt da etwas, was Sie nicht wissen, wovon Sie aber vielleicht gehört haben. In jedem Fall hindert es mich daran, Ihnen den Dank zu schenken, den Sie wirklich verdienen.“
Sie war erstaunt. „Ich erwarte nichts von Ihnen, Edward. Warum denken Sie …“
„Nein, Diana, bitte lassen Sie mich sagen, was gesagt werden muss“, unterbrach er sie sanft. „Ich möchte nicht, dass Sie gering von mir denken, denn Sie sind eine wirklich außergewöhnliche Frau. Obwohl Sie in den vergangenen vier Jahren viel Unangenehmes erlebt haben, hat es Sie nicht verbittert. Sie meiden die Leute nicht, die Sie damals abwiesen, und hatten nicht einmal über Lord Durling etwas Abfälliges zu sagen.“ Er lächelte. „Ihre Tante hat ihre Gefühle sehr viel deutlicher geäußert als Sie. Doch abgesehen von all dem, sind Sie auch eine großartige Frau. Jeder Mann würde sich glücklich schätzen, Sie zu seiner Gattin zu machen.“ Er wurde ernst. „So wie auch ich, wenn die Umstände anders wären. Allerdings möchte ich Sie nicht irreführen, Diana, denn es gibt eine andere Frau. Sie ist der Grund, der mich davon abhält, Ihnen anzubieten, was Ihnen meiner Meinung nach zusteht und was Ihnen auch in den Augen der Gesellschaft zusteht.“
Einen Moment lang konnte Diana nicht sprechen. Dann gab sie sich einen Ruck und brachte mit leicht zitternder Stimme hervor: „Sie schulden mir keine Erklärung, Edward. Und was die Gesellschaft denkt, ist nicht von Bedeutung für mich.“
„Aber für mich, weil Ihnen die Gerüchte nicht entgangen sein können. Sie sind eine wunderschöne Frau und werden sehr begehrt. Sehen Sie mich nicht so überrascht an. Sie müssen doch wissen, dass Sie der Liebling der Saison sind. Und dennoch ermutigen Sie keinen der Herren, die Sie ständig hofieren. Stattdessen scheinen Sie damit zufrieden zu sein, Ihre Zeit mit mir zu verbringen, obwohl ich Sie weiterhin nur wie eine gute Freundin behandle.“
Diana zuckte die Achseln. „Vielleicht bin ich nicht auf der Suche nach einem Mann. Vielleicht genieße ich es ganz einfach nur, von einem gut aussehenden Herrn begleitet zu werden, in dessen Nähe ich völlig ungezwungen sein kann.“
Er lachte, und Diana nahm allen Mut zusammen und stellte ihm eine Frage, auf die sie unbedingt eine Antwort haben musste. „Die andere junge Dame, von der Sie sprachen, Edward. Ich nehme an, sie ist die geheime
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