MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)
schickt uns“, sagte Georgina, deren Herz schneller zu schlagen begann, als sie bemerkte, wie sehr der Maler sich freute, sie zu sehen. „Wir dachten, Sie würden möglicherweise ein wenig knapp mit Lebensmitteln sein, da Sie ja im Moment nicht in der Lage sind, einkaufen zu gehen. Es würde uns freuen, wenn Sie den Inhalt dieses Korbes annehmen würden.“
„Wie lieb von Ihrer Mutter, an mich zu denken!“ Latimer trat zur Seite, um die junge Dame und ihre Geschwister einzulassen. „Bitte, treten Sie ein!“
Gemeinsam begaben sie sich in die Küche, wo Ned die leckeren Dinge im Korb hungrig in Augenschein nahm. Dabei lief ihm das Wasser im Mund zusammen. „Ich bin überwältigt!“, rief er aus. „Herzlichen Dank!“
„Ich werde alles in die Vorratskammer bringen“, bot Georgina an. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. „Sie haben heute noch gar nichts gegessen, nicht wahr? Nun, das müssen wir sofort ändern. Bitte, setzen Sie sich und gestatten Sie mir, Ihren Teller zu füllen.“
Er zögerte. Georgina würde mit ihren Geschwistern vermutlich aufbrechen, sobald er sich seiner Mahlzeit widmete. Dann würde er sie erst am Samstag wiedersehen.
Doch da stellte sie bereits einen Teller voller Leckerbissen vor ihn hin. „Guten Appetit! Und auf Wiedersehen. Kommt, Kinder, wir müssen gehen!“
„Haben Sie es denn so eilig?“, fragte er. „Ich wäre glücklich, wenn Sie mir noch ein bisschen Gesellschaft leisten könnten.“
„O ja, Georgina“, rief Rupert eifrig, „lass uns noch ein bisschen bleiben. Im Garten ist alles für ein Krocket-Spiel vorbereitet. Sieh nur, die Tore sind schon aufgebaut. Ich habe schon so lange nicht mehr gespielt.“
„Eine gute Idee!“, stimmte Latimer zu. „Schläger und Holzkugeln findest du im Gartenhäuschen, Rupert. Du kannst eine Runde mit Sophie spielen, während ich eurer Schwester den Garten zeige.“
Da Georgina sich bereits den Kopf zerbrochen hatte, mit welcher Begründung sie ihren Besuch ausdehnen könnte, nickte sie begeistert. „Ich habe schon viel über den Garten der Blanchards gehört“, sagte sie. „Er wird von allen bewundert. Wie schön, dass ich nun Gelegenheit habe, ihn mir anzusehen. Sie allerdings, Mr. Latimer, dürfen ihren verletzten Knöchel nicht belasten.“
„Also gut.“ Es war besser, sie von der kleinen Terrasse aus zu beobachten, als sie nach Hause gehen zu lassen.
Gleich darauf schlenderte Georgina an blühenden Büschen und duftenden Blumen entlang, während ihre jüngeren Geschwister auf der großen Rasenfläche ein Kricket-Match austrugen.
„Wenn Sie sich nach rechts wenden, kommen sie zu einem besonders hübschen Beet“, rief Ned. „Ja, dort in der Nähe der Obstbäume.“
Georgina blieb stehen und atmete tief ein. Wie frisch und sommerlich hier alles duftete! In den Bäumen zwitscherten die Vögel. Schmetterlinge tanzten von Blüte zu Blüte. Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel. Welch ein wundervoller Tag!
Sie gestand sich ein, dass Mr. Latimer nicht ganz unschuldig daran war, dass sie sich so leicht und lebendig fühlte. O Gott, er hatte gesagt, er würde sich über Gesellschaft freuen, und sie ließ ihn allein auf der Terrasse zurück! Wie rücksichtslos! Sie beschloss, sich noch ein bisschen zu ihm zu setzen.
Er empfing sie mit einem warmen Lächeln. „Wollen Sie etwa Ihre Besichtigungstour schon abbrechen? Ich dachte, der Garten der Blanchards sei weltberühmt, ein überall bekanntes Wunder der Gärtnerkunst.“
Ihre Augen, die so blau waren wie der Himmel, blitzten amüsiert auf. „Nun, sagen wir, er genießt in Compton Lacey und vielleicht sogar in Dunchurch eine gewisse Berühmtheit. Auf eine genauere Besichtigung zu verzichten, fällt mir daher nicht leicht. Schließlich verschenke ich damit eine einmalige Gelegenheit.“
„Aber nein, Sie können jederzeit wiederkommen, um diese bunte blühende Pracht zu genießen. Ich wünsche mir nur, dass ich Sie dann begleiten kann. Jetzt allerdings, da ich zum Stillsitzen verurteilt bin, würde ich mich gern mit Ihnen unterhalten.“
„Glauben Sie, dass ich mich noch lange gedulden muss, ehe Sie mich zu den Höhepunkten der Gärtnerkunst begleiten können? Geht es Ihrem Knöchel heute ein wenig besser?“
„Ich gestehe, dass ich versucht bin, mein Leiden zu übertreiben, damit ich Ihr Mitgefühl genießen kann. Aber wahrscheinlich würden Sie meine Schwindelei sofort durchschauen.“
Sie lachte. „Hatten Sie mir nicht versprochen, auf plumpe
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