Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
Vom Netzwerk:
Komplimente zu verzichten?“
    Latimer bemühte sich um ein schuldbewusstes Aussehen. Das war schwierig, denn tatsächlich war er in diesem Moment glücklich. Wie hinreißend die junge Dame aussah! Ihr Haar leuchtete in der Sonne wie rotes Gold, und ihre Augen blitzten voller Lebensfreude. „Verzeihen Sie mir, Miss Cunningham“, sagte er in übertrieben demütigem Ton. „Ich kann mich in Ihrer Gegenwart einfach nicht zurückhalten.“
    „Sie müssen sich eben mehr Mühe geben“, entgegnete Georgina in gespieltem Ernst.
    „Ich brauche jemanden, der mich bei meinen Bemühungen unterstützt. Vielleicht wären Sie ja bereit, meine Lehrerin zu werden?“
    Jetzt lachte sie laut auf. „Ich bezweifele, dass man Ihnen noch etwas beibringen kann. Sie sind unverbesserlich, fürchte ich. Ja, manchmal denke ich fast, dass irgendetwas Ihre Sinne verwirrt hat.“
    „Oder irgendjemand …“, murmelte er und schaute ihr tief in die Augen.
    Georgina schwieg, und ihm wurde klar, dass er möglicherweise zu weit gegangen war. Also sagte er rasch: „Also, meinem Knöchel geht es schon viel besser. Das muss ich als ehrlicher Mensch zugeben. Aber das Laufen fällt mir noch schwer.“
    „Eine Verstauchung kann eine langwierige Sache sein“, erklärte Georgina, deren Herz schon wieder viel zu schnell und viel zu heftig schlug. „Daher bin ich froh zu hören, dass die Heilung Fortschritte macht – und vor allem, dass Sie ein ehrlicher Mensch sind.“
    Latimer senkte den Blick. War das die Chance, auf die er gewartet hatte? Sollte er der jungen Dame jetzt die Wahrheit über seine Herkunft gestehen?
    Seine plötzlich so ernste Miene erschreckte Georgina. Hatte er ihre Bemerkung womöglich missverstanden? Natürlich hatte sie nie an seiner Ehrlichkeit gezweifelt! „Verzeihen Sie mir meine unbedachten Worte“, bat sie.
    Er griff nach ihrer Hand. „Da gibt es nichts zu verzeihen. Miss Cunningham, ich möchte …“
    „Au!“ Sophie stieß einen Schmerzensschrei aus und begann laut zu weinen.
    Georgina sprang auf und lief zu ihr hin.
    „Er hat mich geschubst“, jammerte Sophie.
    „Schäm dich, Rupert!“
    „Es macht überhaupt keinen Spaß, mit ihr zu spielen“, meinte der anklagend. „Sie ist so ungeschickt.“
    „Bring die Schläger und die Holzkugeln zurück in die Gartenhütte. Es ist an der Zeit, nach Hause zu gehen.“
    Latimer wollte protestieren. Doch Georginas Gesichtsausdruck verriet ihm, dass es sinnlos war. Sie schämte sich für das Benehmen ihrer Geschwister und war jetzt gewiss nicht in der Stimmung für einen Flirt oder für ein Geständnis. Damit war die Gelegenheit, ihr die Wahrheit zu sagen, vorerst verspielt. Verflixt! „Das war sehr unsportlich von dir“, tadelte er Rupert.
    Der wurde knallrot und eilte mit gesenktem Kopf zum Gartenhaus.
    Sophie hatte unterdessen aufgehört zu weinen. Georgina ging mit ihr zu Mr. Latimer, um sich zu verabschieden. „Es tut mir leid, dass Sie diesen dummen Streit miterleben mussten.“
    „Es war mein Fehler“, gab er zurück. „Ich hätte daran denken müssen, wie oft diese Art von Wettstreit zwischen Geschwistern Tränen zufolge hat. Wenn wir auch mitgespielt hätten, wäre es sicher nicht so weit gekommen. Versuchen wir es beim nächsten Mal einfach.“
    „Wird es denn ein nächstes Mal geben?“
    „Aber natürlich!“
    Da war es wieder, dieses warme, hinreißende Lächeln!
    „Sie haben mir doch versprochen, sich in die Geheimnisse dieses wundervollen Gartens einweihen zu lassen, Miss Cunningham. Auf eine so einmalige Erfahrung werden Sie hoffentlich nicht verzichten wollen.“
    Die Anspannung fiel von ihr ab, und Georginas Augen blitzten auf. „Um nichts in der Welt möchte ich diese Gelegenheit versäumen!“
    Das ist gut, dachte er, es hört sich nicht so an, als habe sie ein tieferes Interesse an dem Hilfspfarrer – auch wenn Radley so etwas angedeutet hat.
    Ned unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Er würde seinen Engel wiedersehen. Dann würde er die erste sich bietende Gelegenheit nutzen, die Maskerade zu beenden und Georgina über seine Identität aufzuklären. Zunächst aber galt es – leider – Abschied zu nehmen.
    Er stand an der Tür und schaute der jungen Dame nach, die begleitet vom Zwitschern der Vögel und vom Wispern der Blätter nach Hause ging. Wie anmutig sie sich bewegte! Ihr leichter blau gemusterter Rock schwang bei jedem Schritt. Jetzt beugte sie sich kurz zu Sophie hinab. Rote Flammen schienen in ihrem Haar zu tanzen. Dann

Weitere Kostenlose Bücher