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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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verschwand sie mit ihren Geschwistern hinter einer blühenden Hecke.

5. KAPITEL
          
    Am Samstag zeigte sich der Sommer von seiner besten Seite. Die Luft war klar, der Himmel blau mit kleinen Schäfchenwolken. Die Sonne tauchte alles in ein warmes Licht.
    Gina und Kate hatten sich hübsch gemacht für den Ausflug nach Dunchurch. Und tatsächlich sahen beide so frisch aus wie die mit Wildblumen übersäten Wiesen, an denen vorbei Radleys offener Landauer rollte. Kein Wunder, dass die männlichen Insassen der Kutsche den jungen Damen immer wieder bewundernde Blicke zuwarfen und bester Laune waren.
    Kate und Andrew flüsterten verliebt miteinander, während Latimer mit Georgina plauderte. Sie lächelte ihm hin und wieder zu, machte ein paar Bemerkungen, schien aber dennoch mit ihren Gedanken anderswo zu sein – was Ned nach einer Weile doch ein wenig beunruhigte.
    Tatsächlich fühlte Georgina sich an diesem Morgen nicht wohl in ihrer Haut. Einerseits versuchte sie, sich auf die vor ihr liegende Aufgabe vorzubereiten. Andererseits konnte sie sich der männlichen Ausstrahlung des Malers nicht entziehen. Deutlich spürte sie seine Nähe. Der warme Klang seiner Stimme faszinierte sie. Und wenn er sie eindringlich anschaute, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Um ihre Unsicherheit zu verbergen, machte sie sich an ihrem Sonnenschirm zu schaffen. Während sie die Rüschen zurechtzupfte, fand sie Gelegenheit, Mr. Latimer unauffällig zu mustern.
    Er sah wirklich gut aus! Die langen muskulösen Beine hatte er bequem ausgestreckt. Der schon ein wenig abgetragene dunkelblaue Rock brachte seine breiten Schultern vorteilhaft zur Geltung. Sein kurz geschnittenes blondes Haar ließ die männlichen Gesichtszüge noch markanter erscheinen.
    Georgina musste einen bewundernden Seufzer unterdrücken. Nie zuvor war sie einem so attraktiven Mann begegnet. Wie elegant er selbst in seinen nicht besonders modischen Kleidungsstücken wirkte! Und wie stolz seine Haltung war! Ein ehemaliger Soldat, das war nicht zu übersehen! Wahrscheinlich hatte er im Krieg Schreckliches erlebt. Das erklärte sicher, warum er so ungern über seine Vergangenheit sprach. Ihr wurde plötzlich ganz warm ums Herz, und sie schenkte ihm ein Lächeln.
    Latimer bemerkte sehr wohl, wie Georgina ihn musterte. Ja, er empfand sogar eine gewisse Nervosität deshalb. Würde die junge Dame mit dem, was sie sah, zufrieden sein? Ah, jetzt lächelte sie ihm zu. Dem Himmel sei Dank! Offenbar hatte er die heimliche Prüfung bestanden.
    Gern hätte er ihr die Wahrheit über seine Herkunft gestanden. Aber das erschien ihm gerade jetzt ganz unmöglich. Er wollte Georgina nicht täuschen. Allerdings konnte er die Maskerade auch nicht einfach beenden. Wenn er doch nie auf eine so verrückte Idee gekommen wäre! Nun saß er in der Falle. Die junge Dame würde es ihm – zu Recht – sehr übel nehmen, dass er gelogen hatte. Also musste er auf eine günstige Gelegenheit warten, um Georginas Vergebung zu erlangen.
    „Sie machen ja auf einmal ein so ernstes Gesicht“, stellte sein Engel in diesem Moment fest. „Leiden Sie Schmerzen? Vielleicht haben Sie den verletzten Fuß zu früh in einen Schuh gezwängt.“
    „Nein, nein. Mir geht es gut“, versicherte er. Und tatsächlich reichte ihr Mitgefühl, um seine gute Laune zurückzubringen. „Darf ich Ihnen sagen, wie reizend Sie heute aussehen?“
    Erstaunt schaute sie ihn an. „Natürlich. Warum sollten Sie das nicht dürfen?“
    „Nun, ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, Sie mit dummen Schmeicheleien zu langweilen.“
    Sie errötete ein wenig, und ihre Augen blitzten amüsiert auf. „Ist diese Bemerkung selbst nicht ein Versuch zu flirten? Ach, ich werde einfach darüber weghören, um diesen wundervollen Tag ungestört genießen zu können!“
    „Wie großzügig!“, bemerkte er lachend. „Wollen Sie vielleicht ein unverfängliches Gesprächsthema vorschlagen? Das Wetter wäre wohl geeignet? Da kann selbst ich nicht viel falsch machen.“
    Auf Georginas Wangen erschienen zwei bezaubernde Grübchen. „Ich dachte, dieses Thema hätten wir bereits abgeschlossen. Wir waren uns darüber einig, dass es seit vielen Jahren keinen so schönen Sommer gegeben hat. Verraten Sie mir lieber, was sich in den Päckchen befindet, die Sie bei sich haben! Sind es Auftragsarbeiten, die Sie abschicken wollen?“
    Er nickte. „Ich hoffe, dass sie noch heute nach London gehen. Deshalb muss ich unbedingt die Poststation aufsuchen.“

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